Dolce & Gabbana (D&G) sieht sich wegen eines verpfuschten Metaverse-Modeprojekts mit Gegenreaktionen konfrontiert.
Ein Kunde hat die Luxusmarke verklagt und erhebliche finanzielle Verluste aufgrund von Missmanagement ihrer NFT-Angebote (Non-Fungible Token) geltend gemacht.
Verspätete NFT-Lieferungen führen zu großen Verlusten
Luke Brown reichte am 16. Mai vor dem Bundesgericht in Manhattan eine Klage gegen D&G ein und behauptete, das Unternehmen habe seine NFT-Versprechen nicht eingehalten. Brown gab 6.000 USD für nicht-fungible Token aus, die digitale, physische und erfahrungsbezogene Vorteile bieten sollten. Aufgrund verspäteter Lieferungen und nicht eingehaltener Versprechen verloren die Vermögenswerte 97 Prozent ihres Wertes.
Die NFTs, die als Teil der DGFamily-Kollektion vermarktet wurden, sollten exklusive Belohnungen und Veranstaltungen bieten, sahen sich jedoch mit erheblichen Verzögerungen konfrontiert. Brown verlor 5.800 USD und reichte die Klage im Namen der betroffenen Käufer ein.
“Ihr Standardverfahren bestand darin, Produkte zu versprechen, die sie nicht lieferten, bevor sie ein Projekt und eine Gemeinschaft aufgaben, die sie zu unterstützen versprochen hatten”, schrieben Browns Anwälte.
Die Beteiligung von Dolce & Gabbana an NFTs war nicht immer umstritten. Die Marke stellte mit ihrer Collezione Genesi, einer neunteiligen virtuellen und physischen Kollektion, die 2021 für fast 5,7 Millionen USD verkauft wurde, einen Rekord auf. Die Kollektion, die mit UNXD erstellt wurde, zeichnete sich durch komplizierte Designs aus und umfasste sowohl digitale als auch physische Artikel.
Rechtliche Schritte heben Marktrisiken hervor
Rechtsstreitigkeiten über nicht-fungible Token sind keine Seltenheit. So gewann Hermès kürzlich einen Rechtsstreit gegen Mason Rothschild wegen MetaBirkins NFTs, die Birkin-Taschen zeigten. Das Gericht entschied zugunsten von Hermès, und Rothschild wurde zur Zahlung von 133.000 USD Schadenersatz verurteilt.
Eine gemeinsame Studie des US Copyright Office und des US Patent and Trademark Office kam zu dem Schluss, dass der derzeitige Rechtsrahmen für NFTs angemessen ist. Die bestehenden Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums decken digitale Vermögenswerte wie NFTs ab und bieten Verbrauchern und Marken Schutz, ohne dass neue Vorschriften erforderlich sind.
Zusätzlich zu diesen Umständen befindet sich der Markt in einem Einbruch, wobei das Handelsvolumen im April um 30 Prozent zurückgegangen ist.
D&G hat sich noch nicht zu der Klage geäußert. Experten wie Nick Jushchyshyn und Merav Ozair lobten jedoch die Innovation und sahen eine wachsende Integration von Luxusgütern in die virtuelle Welt voraus. Da der NFT-Markt reift, muss sich die Branche mit diesen Problemen befassen, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu erhalten.