Der umtriebige Gründer der NFT Plattform Blur hat mit Blast sein zweites Projekt gestartet. Es soll als Layer-2 Lösung 4 Prozent Zinsen auf Ethereum und 5 Prozent auf Stablecoins garantieren. Doch es gibt auch harsche Kritik.
Anfang des Jahres machte Blur Schlagzeilen, weil der NFT Marktplatz innerhalb weniger Monate den bisherigen Marktführer OpenSea überrundete. Jetzt hat Blur Gründer Tieshun Roquerre mit Blast sein nächstes Projekt auf den Weg gebracht und erneut will er damit für Furore sorgen. Der Blast Startschuss auf X ist ein großes Versprechen: Als Layer-2-Lösung soll das Projekt Anlegern 4 Prozent Zinsen auf Ethereum (ETH) garantieren und gar 5 Prozent auf Stablecoins wie Tether (USDT) und USDC. Wer jetzt schon bei Blast einsteigt, bekommt demnach zusätzlich Blast Points zugeteilt, die im Mai 2024 geldwert werden sollen.
Die Idee zu Blast kam daher, dass bei Blur um 100 Millionen US-Dollar in Ethereum in einem Pool für NFT Gebote „geparkt“ sind, aber keine Zinsen erzielen, schreibt Roquerre auf X. Tatsächlich kann man Ethereum staken und damit aktuell um 3,75 Prozent Zinsen erwarten. Der große Boom hin zum Ethereum Staking scheint aber schon vorbei.
Die Zinsen auf Stablecoins will Blast durch automatisierte Anlagen bei DeFi-Protokollen wie MakerDAO verwirklichen. Auch hier sind 5 Prozent derzeit nicht unrealistisch, denn es werden US-Staatsanleihen widergespiegelt. Blast punktet im Konzept dadurch, solche Anlagen in Ethereum und Stablecoins an einem Ort bequem verwalten zu können und eben durch zusätzliche Blast Points. Der Zeitplan sieht vor, dass man jetzt auf Einladung investieren darf. Das Mainnet von Blast als Layer-2 soll dann Ende Februar live gehen und ab dann sollen auch Abhebungen möglich werden. Für Ende Mai ist dann Einlösung von Blast Points geplant, wohinter sich eine neue Kryptowährung verstecken könnte.
Blast schon zum Launch in der Kritik
Wir erinnern hier daran, dass der BLUR Token nach einem spektakulären Börsendebüt schnell auf dem Boden der Tatsachen ankam und aus den Top 100 der kapitalstärksten Kryptowährungen herausgefallen ist. Blast wird schon jetzt auf X kritisiert. Durch das Einladungssystem und die Blast Points ergibt sich das Bild eines Schneeballsystems, wird angeführt. Noch deutlich wird DeFi-Experte Gabriel Shapiro, der auf X anmerkt: Vorerst sind alle Anlagen bei Blast auf einer Wallet gelagert, die unter Kontrolle von Roquerre und seinem Team steht. Man investiere also in Wirklichkeit aktuell bei Blast nicht in DeFi, sondern in einen Krypto Hedgefonds. Hier könnten sich die Macher im schlimmsten Fall mit dem eingezahlten Kapital davonmachen oder ein künftiger Programmierfehler könnte zu Totalverlust führen, klingt in der Warnung mit.
Fazit: Blast zunächst ein Projekt auf eigene Gefahr
Der erste Eindruck von Blast ist zweischneidig: Schwache Sicherheit und die Problematik von Einladungssystemen sind nicht von der Hand zu weisen. Anderseits hat Roquerre mit der Blur Plattform schon einmal eine Krypto-Sparte revolutioniert, auch wenn der BLUR Coin hinter Erwartungen zurückblieb. Blast hat 20 Millionen US-Dollar Risikokapital von Paradigm und StandardCrypto für die Entwicklung eingesammelt. Die Idee von Blast hat ihren Reiz – doch wer sich jetzt dort zum Einzahlen entscheidet, sollte die Risiken aufgrund eigener Recherchen einschätzen.