de
Zurück zur Liste

FTX-Chef Bankman-Fried: Manche Krypto-Börsen sind schon insolvent und mehr werden folgen

source-logo  crypto-news-flash.com 29 Juni 2022 06:30, UTC
  • FTX hat BlockFi und Voyager Digital über Alameda Kreditlinien in Höhe von 750 Millionen Dollar gewährt, nachdem Three Arrows Capital in Verzug geraten war.
  • Bankman-Fried nennt einen Vermögenswert, der den Krypto-Winter überleben wird.

Laut Sam Bankman-Fried, Gründer und Chef der Kryptobörse FTX, sind etliche Kryptobörsen bereits insolvent und noch andere würden bald scheitern.  Bankman-Fried äusserte sich in einem Interview mit Forbes. Er erklärte, dass viele dieser Krypto-Börsen in der Hausse der letzten beiden Jahre leichtsinnig investiert hätten.

Daher habe der aktuelle Preisverfall dazu geführt, dass diese Börsen fast ihre gesamten Investitionen verloren haben. Sie seien aber auch deswegen insolvent sind, weil sie während der Krypto-Hausse zweistellige Renditen boten. Das konnten sie natürlich nicht aufrechterhalten, als die Preise zu stürzen begannen. Der FTX-CEO sagt voraus, dass viele andere kleine Krypto-Börsen bald in Konkurs gehen werden, da sie ebenfalls unhaltbare Renditen angeboten haben:

„Einige Firmen sind viel zu weit weg, und es gibt keine Möglichkeit, sie zu stützen.“

Der FTX-CEO äußerte sich, nachdem er BlockFi und Voyager Digital Kreditlinien in Höhe von 750 Millionen Dollar gewährt hatte. Beide waren in Schwierigkeiten, nachdem Three Arrows Capital seine Kredite nicht zurückzahlen konnte. Es ist nicht klar, warum Bankman-Fried nicht ähnliche Kreditlinien an den Krypto-Kreditgeber Celsius Network vergeben hat.

Möglicherweise gehört Celsius zu den Unternehmen, die Bankman-Fried als „zu weit weg“ und nicht zu retten einstuft. Auch Three Arrows Capital könnte nach dem Scheitern der jüngsten hochriskanten Geschäfte bald Konkurs anmelden.

Mehr zum Thema: USA: Behörden aus fünf Staaten untersuchen die Sperrung der Kundenkonten durch Celsius 

Bedenken wegen des Bailouts

Es gibt drei Ursachen für die Insolvenz-Welle, unter Kryptounternehmen. Die erste ist die Unsicherheit in Bezug auf Inflation und Zinssätze. Die anderen sind der Absturz des Terra-Netzwerks im letzten Monat und die Aufhebung des Lido-Einsatzes von Ethereum.

Bankman-Fried räumt ein, dass sein Unternehmen möglicherweise keine Rendite aus seinen jüngsten Rettungsaktionen erzielt, da sich der Marktabschwung von Tag zu Tag fortsetzt. Ein Trost sei jedoch, dass die Rettungsaktionen dazu beigetragen hätten, die Kunden zu schützen.

Bankman-Fried ist natürlich kein Samariter. Branchenanalysten halten ihn für einen cleveren Kapitalisten auf dem aktuellen Kryptomarkt. Er ist sich bewusst, dass ein gesunder Aufschwung und ein gesundes Wachstum des Kryptomarktes auch über sein Unternehmen entscheidet.

Schon gibt es Gerüchte, dass FTX sich darauf vorbereitet, seine Kreditlinien in Voyager und BlockFi in Beteiligungen umzuwandeln. FTX könnte auch andere kleinere Akteure kaufen. Die meisten von ihnen befinden sich ohnehin auf dem Weg in die Insolvenz. In seinem Interview mit Forbes bekräftigte Bankman-Fried, dass FTX im Gegensatz zu seinen Konkurrenten wie Coinbase, die in diesem Jahr große Verluste gemeldet haben, profitabel ist.

Tether-Befürchtungen unbegründet

Bankman-Fried sagt auch, der Tether-Stablecoin (USDT) sei ein Vermögenswert, der den aktuellen Krypto-Winter überstehen werde. Obwohl er in den letzten Monaten weitgehend stabil geblieben ist, sind viele Marktteilnehmer trotzdem unsicher, ob Tether genügend Reserven für USDT hat, um seine Bindung aufrechtzuerhalten.

Mehr zum Thema: Immer mehr Krypto-Hedgefonds wetten gegen Tethers Stablecoin USDT

Bankman-Fried hält diese Einschätzung von USDT für falsch. Paolo Ardoino, CTO von Tether, hat den Anlegern öffentlich versichert, dass USDT über genügend Reserven verfüge, um seine Bindung unabhängig von den Marktbedingungen aufrechtzuerhalten. Auf den Rest des Kryptomarkts wartet jedoch noch mehr Ungemach; denn ein Ende des Abwärtstrends des Kryptomarkts ist nicht in Sicht, geschweige denn eine Umkehr.

crypto-news-flash.com