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JPMorgan plant, Krypto-Handel für institutionelle Kunden anzubieten

source-logo  blocktrainer.de 23 Dezember 2025 06:32, UTC
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Die nach Marktkapitalisierung größte Bank der Welt, JPMorgan, arbeitet momentan daran, ihren institutionellen Kunden den Handel mit Bitcoin und Kryptowährungen zu ermöglichen. Dies teilte ein Insider dem Medium Bloomberg mit. Die vom Bitcoin-Kritiker Jamie Dimon geführte Bank öffnet sich zunehmend für BTC und Co., nachdem die Nachfrage der Kunden nicht abreißt.

Der nächste Schritt der Großbank

Allein in diesem Jahr unternahm JPMorgan mehrere erste Schritte im Krypto-Markt. Im Juni gab es einen Bloomberg-Bericht dazu, dass die Großbank plant, Bitcoin- und Krypto-ETFs als Kreditsicherheit zu akzeptieren. Begonnen werden sollte mit IBIT, dem Bitcoin-Spot-ETF von BlackRock.

Ende Oktober gab es schließlich sogar die Meldung, dass JPMorgan Bitcoin und Ethereum in ihrer Grundform als Kollateral für Kredite annehmen möchte. Dabei soll jedoch auf einen externen Dienstleister zurückgegriffen werden, da JPMorgan selbst noch keine Krypto-Verwahrlösung hat.

Jetzt geht die nach Marktkapitalisierung größte Bank der Welt anscheinend noch einen Schritt weiter. Eine mit der Thematik vertraute Person, die anonym bleiben wollte, erklärte gegenüber Bloomberg, dass sich JPMorgan derzeit mit der Option auseinandersetzen würde, den Krypto-Handel für institutionelle Kunden anzubieten.

Die neue Initiative, die noch in den Kinderschuhen stecken soll, ziele darauf ab, dem wachsenden Kundeninteresse gerecht zu werden, nachdem sich die regulatorische Landschaft in den USA deutlich verbessert hat.

Wie das Angebot genau aussehen wird, sei derweil noch nicht entschieden. Es könne sich um Derivate, aber auch um den Spot-Handel mit Krypto-Assets handeln. Die letztliche Gestaltung hänge von der Nachfrage, der Risikobewertung und den regulatorischen Anforderungen ab.

Ein Sprecher von JPMorgan lehnte gegenüber Bloomberg eine Stellungnahme ab.

JPMorgans Kehrtwende

Im Jahr 2017 erklärte JPMorgan-CEO Jamie Dimon noch, dass Bitcoin ein „Betrug“ sei und er jeden Mitarbeiter, der mit dem Asset handelt, wegen „Dummheit“ feuern werde. Bei mehreren im Januar 2024 zugelassenen US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs tritt die Großbank schließlich aber selbst als „autorisierter Teilnehmer“ auf.

Im Mai dieses Jahres sagte Jamie Dimon schließlich, dass er das Recht der Menschen, Bitcoin zu kaufen, verteidigen werde. Dabei gab er sich aber noch kritisch und zog eine Analogie zum Rauchen von Zigaretten, was er ebenfalls nicht gut fände, aber auch nicht verbieten wollen würde.

Ob Jamie Dimon seine Meinung inzwischen geändert hat, ist noch unklar. Vielmehr signalisiert die Öffnung seiner Bank für die Anlageklasse, dass sich Institutionen nicht gänzlich davor verschließen können, ohne zu riskieren, dass die Kunden abwandern. JPMorgan scheint an dem Erfolg des Marktes inzwischen vor allem auch mitverdienen zu wollen.

Etwas Ähnliches ereignete sich kürzlich bei Vanguard. Der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt verhinderte lange, dass die Kunden über die Brokerage-Plattform Bitcoin-ETFs kaufen konnten, während der ehemalige CEO betonte, dass Bitcoin keine Anlageklasse sei und laut Vanguard nicht in ein langfristiges Portfolio gehöre.

Inzwischen können die Vanguard-Kunden über die Plattform Bitcoin-ETFs kaufen. Der primäre Grund war auch hierbei die wachsende Kundennachfrage. Mit einem weiter voranschreitenden Erfolg von Bitcoin ist nur davon auszugehen, dass sich früher oder später alle noch so kritischen Institutionen für die Anlageklasse öffnen werden, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

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