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Coinbase gegen Mastercard – Wettlauf um die Stablecoin-Zukunft

source-logo  finanztrends.de 10 Oktober 2025 04:52, UTC
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Ein spannendes Tauziehen um die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs nimmt mächtig Fahrt auf. Laut Fortune verhandeln Coinbase und Mastercard aktuell in fortgeschrittener Runde über den Kauf des Londoner Fintechs BVNK, das sich auf Stablecoin-Zahlungen spezialisiert hat. Der mögliche Preis: 1,5 bis 2,5 Milliarden US-Dollar. Falls es zum Abschluss kommt, wäre es die größte Übernahme im Stablecoin-Bereich bisher.

Brücke zwischen der traditionellen und der neuen Finanzwelt

Man betrachtet Stablecoins als das Bindeglied zwischen der Welt des traditionellen Bankings und der Blockchain-Technologie. Coins dieser Art sind an reale Werte wie den US-Dollar gebunden und haben das Ziel, schnelle, stabile und günstige Zahlungen zu ermöglichen.

Genau hier kommt BVNK ins Spiel: Das Unternehmen bietet die technische Infrastruktur, die es Firmen weltweit ermöglicht, Zahlungen in Stablecoins zu empfangen und umzurechnen. Mit dem zunehmenden Marktanteil von Digitalwährungen im Zahlungsverkehr ist das Thema enorm wichtig geworden. Die Tatsache, dass zwei Giganten wie Coinbase und Mastercard um BVNK konkurrieren, beweist, wie sehr die gesamte Finanzbranche das Thema inzwischen ernst nimmt.

Coinbase will die Krypto-Nische verlassen

Für Coinbase wäre der Erwerb strategisch gesehen ein echter Coup. Das US-Unternehmen, das als eine der größten Kryptobörsen der Welt gilt, sucht schon seit einiger Zeit nach Möglichkeiten, über das reine Handeln mit Kryptos hinauszuwachsen. Durch die Übernahme von BVNK könnte Coinbase zum Anbieter einer globalen Zahlungsinfrastruktur auf Blockchain-Basis werden – also eine Art „digitales Mastercard“ in der Krypto-Ära.

Brian Armstrong, der Vorstandschef, hat immer wieder betont, dass Coinbase in Zukunft stärker auf die „digitale Wirtschaftsinfrastruktur“ setzen möchte. Durch den Zukauf würde dieser Plan erheblich beschleunigt und das Unternehmen würde unabhängiger von der teils schwankenden Handelsaktivität auf den Kryptomärkten werden.

Mastercard kontert mit Erfahrung und einem breiten Netzwerk

Aber auch Mastercard hat gute Argumente. Bereits seit einiger Zeit verfolgt der Konzern das Ziel, im Bereich der Blockchain und digitalen Währungen aktiv zu werden. Die Akquisition von BVNK würde ein starkes Zeichen senden: Mastercard will die Kontrolle über die nächste Generation von Zahlungssystemen sichern, bevor es andere tun.

Im Gegensatz zu Coinbase verfügt Mastercard über jahrzehntelange Erfahrung im Zahlungsverkehr, etablierte Bankpartnerschaften und eine riesige globale Reichweite. Indem Mastercard die Technologie von BVNK in sein Netzwerk integriert, könnte es Stablecoin-Transaktionen im großen Maßstab marktfähig machen und sich so gegen neue Wettbewerber wie Amazon, PayPal oder auch Fintechs wie Stripe behaupten.

Zwei Ansätze, ein Ziel

Momentan hat Coinbase laut Insiderinformationen scheinbar einen leichten Vorteil, aber alles ist noch offen. Mit dem möglichen Deal verfolgen beide Unternehmen dasselbe Ziel: den Zugang zur nächsten Welle der digitalen Zahlungen zu bekommen.

Während Coinbase vor allem auf technologische Agilität und Innovationsgeschwindigkeit setzt, bringt Mastercard die regulatorische Glaubwürdigkeit und die globale Struktur mit, die für eine umfassende Akzeptanz entscheidend sein könnte. Egal, wer BVNK letztendlich übernimmt – dieser Schritt wird wahrscheinlich die Karten im internationalen Zahlungsverkehr neu verteilen.

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