Chainalysis hat seinen Global Crypto Adoption Index 2025 veröffentlicht und dabei die Methodik angepasst. Der bisherige Retail-DeFi-Indikator entfiel, weil er nur ein Nischenverhalten abbildete. Stattdessen wurde eine neue Kategorie eingeführt, die große Transfers über einer Million Dollar berücksichtigt. Damit trägt die Analyse dem wachsenden Einfluss institutioneller Investoren Rechnung, die seit der Einführung von Krypto-ETFs massiv in den Markt drängen.
Indien vor USA, Pakistan, Vietnam und Brasilien
Das Ergebnis überrascht kaum: Indien steht auf Platz eins – sowohl in der Gesamtwertung als auch in allen vier Einzelkategorien. Dahinter folgen die USA, Pakistan, Vietnam und Brasilien. Auffällig ist, dass mehrere Schwellenländer unter den Top Ten auftauchen. Nigeria, Indonesien, die Ukraine und die Philippinen liegen auf den Plätzen sechs bis neun, während Russland den zehnten Rang belegt. Damit verschiebt sich das Gewicht zunehmend in Richtung Asien und Schwellenmärkte.
Die größten absoluten Volumina fließen zwar weiterhin in Europa (2,6 Billionen Dollar) und Nordamerika (2,2 Billionen Dollar), doch das stärkste Wachstum verzeichnet Asien-Pazifik. Dort stieg das On-Chain-Volumen innerhalb eines Jahres um fast 70 Prozent auf 2,36 Billionen Dollar. Lateinamerika wuchs um 63 Prozent und Sub-Sahara-Afrika um 52 Prozent – klare Zeichen, dass Krypto zunehmend als Finanzalternative in Schwellenländern genutzt wird.
Betrachtet man die Adoption im Verhältnis zur Bevölkerung, ergibt sich ein anderes Bild. Die Ukraine, Moldau und Georgien liegen in dieser Rangliste vorne. Gründe sind wirtschaftliche Unsicherheit, geringe Bankvertrauen und eine technisch versierte Bevölkerung, die Krypto intensiv nutzt. Auch Vietnam bleibt in dieser Metrik weit oben, was die breite Akzeptanz im Alltag unterstreicht.
Stablecoins als Rückgrat des Marktes
Ein roter Faden durch den Bericht ist die Rolle der Stablecoins. USDT und USDC dominieren den Handel mit Transaktionsvolumina von über einer bis über drei Billionen Dollar pro Monat. Daneben gewinnen regionale Varianten an Fahrt: Der Euro-Stablecoin EURC ist von wenigen Millionen auf über sieben Milliarden Dollar pro Monat gestiegen, während PayPals PYUSD knapp vier Milliarden erreicht. Die neuen gesetzlichen Rahmenwerke – etwa MiCA in der EU und der GENIUS Act in den USA – geben diesem Wachstum zusätzlichen Schub.
Beim Fiat-Einstieg in den Kryptomarkt führt Bitcoin weiterhin deutlich. Über 4,6 Billionen Dollar an Käufen entfielen im vergangenen Jahr auf BTC – mehr als doppelt so viel wie auf andere Layer-1-Token und ein Vielfaches aller Altcoins zusammen. Besonders in Europa und Großbritannien ist Bitcoin der dominierende Zugang, wo fast die Hälfte aller Fiat-Zuflüsse direkt in BTC fließt.
Der Index zeigt klar: Krypto ist 2025 kein Nischenmarkt mehr. Adoption kommt sowohl von unten – durch Retail-Nutzer in Schwellenländern – als auch von oben – durch Institutionen und ETFs. Indien führt die weltweite Adoption an, während Asien insgesamt zur treibenden Kraft geworden ist. Stablecoins bilden das Rückgrat des Handels, und Bitcoin bleibt der primäre Einstiegspunkt in das Ökosystem.
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