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Justin Sun kritisiert hohe Coinbase-Gebühren und spricht sich für Binance aus

source-logo  coincierge.de 05 November 2024 07:37, UTC

Justin Sun erhebt schwere Vorwürfe gegen die Gebührenpolitik von Coinbase für Börsengänge im Kryptobereich. Seinen Aussagen zufolge habe die größte Kryptobörse der USA eine Forderung von 500 Millionen TRX-Tokens (Wert ca. 80 Millionen Dollar) gestellt, um TRX zu listen. Das steht allerdings im krassen Widerspruch zu den Aussagen von Brian Armstrong, CEO von Coinbase, der angab, das Listing von Vermögenswerten auf seiner Plattform sei kostenlos. Armstrong hatte sogar angeboten, dem CEO von Moonrock Capital, Simon Dedic, Unterstützung beim Börsengang seiner Projekte zu leisten.

Binance steht ebenfalls in der Gebührenkritik

Doch nicht nur Coinbase steht in der Kritik: Auch Binance wird vorgeworfen, hohe Gebühren zu verlangen. Simon Dedic berichtete, dass ein Tier-1-Krypto-Projekt, das fast einen dreistelligen Millionenbetrag an Kapital beschaffen konnte, erst nach über einem Jahr Due-Diligence-Prüfung ein Listing-Angebot von Binance erhielt. Das Angebot war allerdings an die Bedingung geknüpft, dass das Projekt 15 % seines Token-Vorrats an Binance abtritt. Dedic betonte, dass Zahlungen in Höhe von 50 bis 100 Millionen Dollar für die meisten Projekte unerschwinglich seien und dass der Abfluss von Token oft die Hauptursache für einen drastischen Kursverfall sei. Armstrong nutzte diese Gelegenheit, um erneut für sein angeblich kostenloses Listing zu werben. Andre Cronje (Fantom) griff in die Diskussion ein und stellte klar, dass Binance keine Gebühren berechnete. Im Gegensatz dazu habe Coinbase ihnen bereits mehrfach hohe Summen in Rechnung gestellt – zunächst 300 Millionen Dollar, dann 50 Millionen, 30 Millionen und zuletzt 60 Millionen Dollar. Damit widerlegte er Armstrongs Behauptung, dass ein Listing kostenfrei sei.

Binance charged us $0.

Coinbase has asked us for; $300m, $50m, $30m, and more recently $60m.

Lots of respect. But this is simply not true.

— Andre Cronje (@AndreCronjeTech) November 3, 2024

Listinggebühr – nur mit anderem Namen

Er ließ durchblicken, dass Coinbase möglicherweise argumentieren könnte, es habe sich nicht um eine klassische „Listing-Gebühr“ gehandelt, sondern um eine „Ertragsgebühr“ – was jedoch im Kern weiterhin als „Kosten für das Listing“ verstanden werden könne. Er war sogar bereit, sämtliche Beweise in den sozialen Medien zu veröffentlichen und die Öffentlichkeit über die Situation urteilen zu lassen. Justin Sun beschrieb eine ähnliche Erfahrung, als der TRX auf Coinbase gelistet werden sollte. Seinen Angaben zufolge verlangte die Börse von ihm 500 Millionen TRX und ein zusätzliches Bitcoin-Depot in Höhe von 250 Millionen Dollar bei Coinbase Custody.

Binance Mitgründerin bezieht Stellung

Yi He, Mitgründerin von Binance, äußerte sich zu den jüngsten Diskussionen um die Gebührenpolitik ihrer Plattform. Sie stellte klar, dass ein Projekt nur dann gelistet wird, wenn es den strengen Prüfprozess erfolgreich durchläuft – unabhängig davon, wie viel Geld oder wie viele Token im Spiel sind. Sie betonte, dass Binance als größte Kryptobörse der Welt in der Rubrik zur Token-Verteilung detaillierte Informationen zu Projekten bereitstellt. Dabei forderte sie die Nutzer auf, die Prozentwerte genauer zu prüfen, um Hinweise auf Anteile von etwa 20 %, 15 % oder ähnliche Verteilungen zu entdecken. Yi He erläuterte auch die Airdrop-Richtlinien für den Launch Pool von Binance sowie die weiteren Kriterien für Listings auf der Plattform. Sie betonte jedoch, dass die Teilnahme an Airdrops allein nicht ausreicht, um sich ein Listing auf Binance zu sichern. Gleichzeitig würdigte sie Cronje, der den Mut hatte, offen die Wahrheit auszusprechen. Allerdings sollte man an dieser Stelle nicht vergessen, dass sowohl Justin Sun, Brian Armstrong und Yi He beziehungsweise Binance nicht ganz unumstritten in der Kryptoszene sind.

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