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Binance: 4 Milliarden US-Dollar Strafe, um US-Rechtsprobleme zu beenden?

source-logo  block-builders.de 21 November 2023 08:52, UTC

Binance steht in den USA unter Druck, weil diverse Klagen von Behörden anhängig sind. Jetzt berichtet Bloomberg: Mit 4 Milliarden US-Dollar könnte Binance sich „freikaufen“. Ist ein solcher Deal realistisch?

Als weltgrößte Kryptobörse ist Binance ein systemrelevanter Teil von Bitcoin und Co. Doch in den USA hat der dortige Ableger von Binance sich in diesem Jahr schon zwei weitreichende Klagen eingefangen, einmal von der Börsenaufsicht SEC und einmal von der Finanzaufsicht CFTC. In beiden Fällen ist auch Binance Gründer und CEO Changpeng Zhao (CZ) persönlich angeklagt. Nun meldet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen: Es wird zwischen dem US-Justizministerium und Binance über einen Deal verhandelt.

Demnach soll Binance gut 4 Milliarden US-Dollar Strafe akzeptieren, um die Klagen außergerichtlich beizulegen. Auch die Strafverfahren gegen CZ sind möglicherweise in dem Paket enthalten, schreibt Bloomberg. Weder Binance noch Changpeng Zhao haben den Bericht bisher kommentiert – aber auch kein Dementi abgegeben. Außergerichtliche Einigungen zwischen Behörden und Unternehmen oder Privatpersonen sind in den USA keine Seltenheit, doch die Summe von 4 Milliarden US-Dollar würde zumindest für die Kryptoindustrie einen Rekord darstellen.

Im Gegenzug würde ein solcher Vergleich Binance anscheinend erlauben, sein US-Geschäft unter bestimmten Auflagen fortzuführen. Bislang hatte Binance erklärt, die bevorstehenden Prozesse durchziehen zu wollen. Die mannigfaltigen Anklagepunkte reichen von Geldwäsche bis hin zu illegalen Angeboten. Changpeng Zhao taucht regelmäßig auf den globalen Reichenlisten auf, sein Vermögen wurde Anfang 2022 auf 96 Milliarden US-Dollar geschätzt, übrigens von Bloomberg.

Auch das vierteljährliche Burning-Programm von Binance Coin (BNB) liefert Anhaltspunkte für gut gefüllte Kassen: Hier waren es zuletzt fast 500 Millionen US-Dollar, die Binance aus Gebühreneinnahmen abzweigte, um BNB zu einer deflationären Kryptowährung zu machen. Binance könnte also eine Strafzahlung von 4 Milliarden US-Dollar zusammen mit CZ aller Voraussicht nach aufbringen. Binance Coin verzeichnete nach dem Bericht über einen möglichen Deal mit dem US-Justizministerium ein deutliches Tagesplus von 6 Prozent – die Märkte würden einen solchen Vergleich offenbar begrüßen.

Fazit: Milliardendeal zwischen Binance und US-Justiz?

Es wird wohl Binance Mehrheitseigner CZ höchstpersönlich entscheiden müssen, ob er sich auf den von Bloomberg berichteten Vergleich mit der US-Justiz einlässt. Das wichtige Geschäft in Amerika wäre damit gerettet und er selbst könnte ohne Angst vor Auslieferung in die USA durch die Welt reisen. Anderseits fühlt sich Binance wie viele andere Krypto-Unternehmen in den USA zu unrecht von Behörden gegängelt und Changpeng Zhao stilisiert sich regelmäßig als Vorkämpfer für die freie Welt der Kryptowährungen. Das letzte Wort in dieser brisanten Angelegenheit scheint noch nicht gesprochen.

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