Die weltgrößte Kryptobörse Binance streicht Medienberichten zufolge mindestens 1.000 Arbeitsstellen. CEO Changpeng Zhao weist aber Gerüchte über weit höhere Zahlen zurück und kündigt Neueinstellungen an.
Eine Flaute am Kryptomarkt und ernsthafte juristische Probleme in den USA – vor diesem Hintergrund scheint auch die erfolgsverwöhnte Kryptobörse Binance nicht um ein Sparprogramm herumzukommen. Wie zunächst das Wall Street Journal berichtete und später dann auch CNBC werden bei Binance derzeit im großen Stil Arbeitsplätze gestrichen. WSJ meldet mehr als 1.000 Entlassungen, CNBC will aus seinen Quellen gar von bis zu 3.000 wegfallenden Stellen erfahren haben. Nach eigenen Angaben hatte Binance zum Jahresanfang etwa 8.000 Mitarbeiter.
Noch im Januar hatte Binance CEO Changpeng Zhao angekündigt, die Belegschaft in 2023 um 15 bis 30 Prozent erweitern zu wollen, also mindestens 1.000 neue Mitarbeiter anzuwerben. Jetzt meldet sich CZ per Twitter zu Wort. Die in den Medien genannten Zahlen der Stellenstreichungen seien übertrieben. Er bestätigte aber auch “unfreiwillige Entlassungen” bei dem Prozess, die “Talentdichte” bei Binance zu erhöhen. Weiter verweist CZ darauf, dass Binance weiterhin einstellt. Das Stellenportal bei Binance listet momentan rund 100 offene Postionen.
WSJ und CNBC führen die Massenentlassungen bei Binance indirekt auf die juristischen Probleme der Kryptobörse in den USA zurück. Dort hat die Börsenaufsicht SEC Anfang Juni Klage gegen Binance und CZ erhoben und es drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Auch in Europa musste Binance zuletzt zurückrudern und etwa in den Niederlanden seine Niederlassung schließen. Anderseits sagte eine Binance Sprecherin gegenüber CNBC, dass man sich auf den nächsten Bullenzyklus vorbereite und deshalb Auslese betreibe.
Fazit: Binance muss sich mit neuer Situation arrangieren
Binance feiert in diesen Tagen seinen sechsten Geburtstag und wird sich intern bestimmt nicht darüber freuen, dass gerade zum Jubiläum Medienberichte über massive Stellenstreichungen und SEC Probleme das öffentliche Bild beherrschen. Aber selbst CZ wirkt momentan nicht so souverän wie sonst, wenn er Falschberichte zurückweisen will. So ergibt sich ein Bild von Binance, in welchem die bisher gewohnte unaufhörliche Expansion Grenzen erreicht und in einzelnen Bereichen sogar Sparprogramme eingeführt werden. Die Preiskurve von Binance Coin (BNB) zeigt sich unterdessen im Einklang mit dem Gesamtmarkt stabil.