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SEC startet Projekt Crypto: Das Ende der Krypto-Blockade in den USA?

source-logo  coin-update.de 01 August 2025 01:24, UTC
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Die USA öffnen ihre Tore für die Krypto-Zukunft. Mit einer bahnbrechenden Initiative namens „Project Crypto“ läutet die US-Börsenaufsicht SEC eine neue Ära ein. Krypto-Innovationen wie ICOs, Airdrops oder DeFi-Anwendungen sollen nicht länger ins Ausland gedrängt werden. Was sich hinter den neuen Regeln verbirgt, warum das Projekt historische Bedeutung hat – und wie sich das auf Anleger, Entwickler und Plattformen auswirkt – erfährst du in diesem Artikel.

SEC läutet neue Krypto-Ära mit „Project Crypto“ ein

In einer historischen Ansprache kündigte SEC-Chef Paul Atkins umfassende Reformen für die Kryptobranche an. Im Zentrum steht „Project Crypto“ – ein umfassendes Regelwerk, das Initial Coin Offerings (ICOs), Airdrops und Netzwerk-Belohnungen erstmals offiziell zulassen soll. Diese Maßnahmen gelten als längst überfällig: Unter Atkins’ Vorgänger Gary Gensler waren viele dieser Aktivitäten für US-Unternehmen praktisch unmöglich.

Mit dem neuen Projekt will die SEC verlorenes Terrain zurückgewinnen. Atkins betonte, dass die USA nicht länger zusehen werden, wie Innovationen ins Ausland abwandern. Er kündigte an, die regulatorischen Rahmenbedingungen der digitalen Finanzwelt anzupassen, um die US-Märkte fit für die Blockchain-Zukunft zu machen.

JUST IN: 🇺🇸 SEC launches Project Crypto to modernize security rules pic.twitter.com/bp2IUuWbhh

— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) July 31, 2025

Klartext: ICOs, Airdrops und Belohnungen bald legal

Die Worte von SEC-Chef Atkins sorgten für Aufsehen. Zum ersten Mal stellte die Behörde in Aussicht, dass ICOs und Airdrops nicht mehr automatisch als illegale Wertpapierangebote gelten. Stattdessen sollen neue Offenlegungspflichten, Ausnahmeregelungen und sogenannte Safe Harbors geschaffen werden. Damit könnten Projekte in den USA wieder frei Token verteilen, ohne Angst vor Klagen.

Auch Netzwerk-Belohnungen, wie sie bei vielen Blockchains üblich sind, sollen reguliert, aber nicht länger unterbunden werden. Atkins betonte, dass damit ein Innovationsschub – ein „kambrianisches Explosion“ – einsetzen könne. Krypto-Projekte hätten dann endlich Rechtssicherheit, um in den USA durchzustarten.

DeFi erhält eigene Regulierungsform – Schutz für Entwickler

Ein weiterer Meilenstein von Project Crypto ist die geplante neue Kategorisierung für dezentrale Finanzsysteme (DeFi). Bislang galten DeFi-Projekte oft als Grauzone, viele Entwickler sahen sich gezwungen, anonym zu bleiben oder außerhalb der USA zu arbeiten. Atkins will nun „reine Publisher von Code“ vor regulatorischen Eingriffen schützen.

Die SEC plant eine klare Trennung zwischen vermittelten und unvermittelten Aktivitäten. Entwickler, die lediglich dezentrale Software veröffentlichen, sollen nicht mehr als Finanzintermediäre behandelt werden. Diese Maßnahme könnte nicht nur Vertrauen schaffen, sondern auch zu einem massiven Wachstum im DeFi-Sektor führen.

Unregulierte Börsen sollen Handel mit Krypto-Verträgen ermöglichen

Ein besonders brisantes Detail des Plans: Die SEC prüft aktuell, ob bestimmte Investmentverträge in Kryptoform auch auf nicht-lizenzierten Handelsplattformen angeboten werden dürfen. Dies wäre ein Paradigmenwechsel und könnte den Handel mit sogenannten Tokenized Securities massiv vereinfachen.

Bislang mussten viele dieser Verträge auf regulierte Börsen ausweichen – oder ganz auf den US-Markt verzichten. Atkins' Initiative könnte dafür sorgen, dass viele Investoren und Projekte wieder in die USA zurückkehren. Ein Schritt, der den Krypto-Finanzmarkt insgesamt liquider und zugänglicher machen würde.

Krypto- und TradFi-Dienste bald unter einem Dach möglich

Atkins kündigte außerdem an, dass Broker und Finanzdienstleister künftig gleichzeitig traditionelle Wertpapiere und Krypto-Vermögenswerte handeln dürfen – und das mit nur einer Lizenz. Auch Staking und Lending-Angebote sollen erlaubt werden, ohne den regulatorischen Spießrutenlauf bisheriger Verfahren.

Diese Vereinfachung könnte eine neue Generation von Plattformen hervorbringen, die nahtlos zwischen klassischem Finanzwesen und Web3-Innovationen vermitteln. Für Anleger entsteht damit ein Ökosystem, in dem sie mit wenigen Klicks zwischen ETFs, Aktien und dezentralen Token wechseln können.

White-House-Bericht stützt Atkins’ Krypto-Offensive

Interessanterweise kam die Ankündigung von „Project Crypto“ nur einen Tag nach der Veröffentlichung eines 168-seitigen Berichts des Weißen Hauses zur Krypto-Politik. Viele der Empfehlungen aus dem Bericht spiegeln sich nun in den SEC-Plänen wider. Offenbar haben Regierung und Aufsichtsbehörde eng zusammengearbeitet, um eine gemeinsame Linie zu finden.

Diese Abstimmung ist ein starkes Signal an die Märkte: Der politische Wille zur Krypto-Regulierung ist vorhanden, und Atkins bekommt offenbar Rückendeckung aus höchsten Kreisen. Das könnte dafür sorgen, dass die neuen Regelungen nicht nur angekündigt, sondern auch schnell umgesetzt werden.

Was Anleger und Entwickler jetzt wissen müssen

Für Investoren, Blockchain-Startups und Entwickler bedeutet die neue Lage vor allem eins: neue Chancen. Wer bislang Projekte in den USA aus rechtlicher Vorsicht zurückgehalten hat, kann jetzt neu planen. Besonders ICOs und DeFi-Plattformen dürften von den angekündigten Safe-Harbor-Regeln profitieren.

Doch Vorsicht ist weiterhin geboten: Noch sind viele Details unklar, und die konkrete Ausgestaltung der Regeln wird entscheidend sein. Wer jetzt in den US-Kryptomarkt einsteigen will, sollte aktuelle Entwicklungen genau verfolgen – denn Project Crypto könnte das Spielfeld grundlegend verändern.

coin-update.de