Parallel zu neuen Bitcoin-Allzeithochs in US-Dollar und Euro steigt auch die Nutzung CO₂-neutraler Energie des Netzwerks an. Aktuelle Daten des Digital Asset Research Institute (DARI) zeigen, dass der Anteil von nachhaltigen Energiequellen im Bitcoin-Netzwerk weiter zugenommen und ebenso einen neuen Höchststand verzeichnet hat.
56,75 Prozent CO₂-neutrale Energiequellen
Die Bedenken bezüglich der Umweltauswirkungen des Bitcoin-Minings haben viele Jahre die Berichterstattung über Bitcoin geprägt. Dies ist vor allem auf Fehlinformationen und falschen Behauptungen eines Bitcoin-Kritikers und Mitarbeiters der Niederländischen Zentralbank namens Alex de Vries zurückzuführen. Seine Arbeiten haben diesen Diskurs lange bestimmt und sind noch heute Bestandteil von Medienberichten oder sogar die Grundlage für politische Entscheidungen und Anti-Bitcoin-Gesetzesentwürfe. Zusätzlich haben ungenaue Daten des Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) zu falschen Rückschlüssen über den Bitcoin-Energiemix geführt.
Durch die unermüdliche Arbeit von Umweltaktivisten, Analysten und Bitcoin-Befürwortern wie Daniel Batten und Willy Woo konnte die fehlerhafte Berichterstattung in den letzten Jahren entkräftet werden. Zunehmend erscheinen seriöse wissenschaftliche Arbeiten, die die positiven Umweltauswirkungen von Bitcoin belegen. Neue Berechnungsmodelle wie der Bitcoin Energy & Emissions Sustainability Tracker (BEEST) liefern genauere Daten, die letztlich auch bei großen News-Portalen wie Bloomberg Berücksichtigung finden.
Das BEEST-Modell zeigt, dass sich der Anteil nicht-fossiler Energiequellen im Bitcoin-Netzwerk in den vergangenen vier Jahren um fast 68 Prozent erhöht hat.
Im November 2020 betrug der CO₂-neutrale Energieanteil 33,85 Prozent. Im Juli 2023 ist er bereits auf 52,6 Prozent angestiegen und konnte innerhalb eines Jahres weitere 3,6 Prozentpunkte zulegen. In den vergangenen vier Monaten verzeichnete der Anteil nochmals einen Anstieg auf insgesamt 56,75 Prozent.
Daniel Batten schätzt, dass der Anteil nachhaltiger Energie im nächsten Jahr die 60-Prozent-Marke knacken und bis Ende 2030 sogar 80 Prozent erreichen könnte.
Nachhaltiger Trend
Ein Hauptgrund für dieses Wachstum ist der allgemeine Anstieg des Anteils von erneuerbaren Energiequellen in den globalen Stromnetzen und die Nachfrage-Flexibilität der Mining-Unternehmen. Auch die Atomkraft gehört zu dem CO₂-neutralen Anteil und dürfte im letzten Jahr etwas zugenommen haben. Im Jahr 2023 betrug der Atomkraftanteil im Bitcoin-Energiemix 8,1 Prozent.
Da der Strompreis der Hauptkostenfaktor ist, monetarisieren die Mining-Unternehmen am liebsten kostengünstigen Strom, der bei erneuerbaren Energiequellen zeitweise im Überschuss vorhanden ist. Dadurch wird letztlich auch deren Ausbau sowie die Elektrifizierung generell gefördert. Dem Bitcoin-Netzwerk ist letztlich egal, mit welcher Energiequelle das auf Proof-of-Work basierende Mining durchgeführt und somit das Netzwerk abgesichert wird. Die grüne Energie ist jedoch nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Bitcoin insgesamt vorteilhafter, weil eben Bitcoin-Kritiker wie de Vries den Energiemix und -verbrauch weiterhin als Angriffspunkt gegen Bitcoin nutzen und somit die weitere Adoption erschweren.
Zudem ist die Nachhaltigkeit auch ein wichtiger Faktor für viele Unternehmen. Nachdem Tesla Bitcoin kurzzeitig als Zahlungsmittel akzeptiert hatte, wollte CEO Elon Musk BiTC-Zahlungen erst dann wieder zulassen, wenn das Netzwerk mindestens zur Hälfte mit „sauberer“ Energie betrieben wird.
Zusätzlich können Unternehmen Bitcoin-Mining nutzen, um Emissionen zu reduzieren und die eigenen Nachhaltigkeitsstrategien zu fördern. Bitcoin-Mining treibt nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energiequellen voran, sondern auch die Umwandlung von Methangas auf Ölfeldern oder Mülldeponien in Strom oder die Nutzung der Abwärme der ASICs für verschiedene Prozesse. Dies führt zu einer höheren Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen. Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist MARA (Marathon Digital).
„Energietechnologie des Jahres“
MARA ist eine US-amerikanische Bitcoin-Mining-Firma, die sich selbst jedoch auch als „weltweit führendes Unternehmen bei der Nutzung digitaler Rechenleistung zur Unterstützung der Energiewende“ bezeichnet. Momentan verwaltet MARA verschiedene Mining-Anlagen auf der ganzen Welt und eine Mining-Kapazität von 110 Exahashes pro Sekunde (EH/s).
Mit zahlreichen Projekten und Kooperationen experimentiert das Unternehmen mit der Integration von Bitcoin-Mining in verschiedene Nachhaltigkeitsstrategien. Dabei steht vor allem die Reduzierung von Methanemissionen auf Mülldeponien und Ölfeldern im Vordergrund.
Aufgrund dieses Engagements wurde MARA in diesem Jahr vom World Energy Council als Finalist für die Auszeichnung „Energy Technology of the Year“ nominiert, neben Aize und Chevron. MARA hat diese Auszeichnung schließlich gewonnen.
We are excited to announce that the @EnergyCouncil_ has just named MARA Energy Technology of the Year! pic.twitter.com/ZxSPhl4oM3
— MARA (@MARAHoldings) November 20, 2024
Wir freuen uns, verkünden zu können, dass der Energy Council MARA zur Energietechnologie des Jahres ernannt hat!
MARA auf 𝕏
Der World Energy Council (WEC) beschäftigt sich mit der Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft und spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und der entsprechenden internationalen Zusammenarbeit. Die globale Organisation möchte die Stromversorgung sicherstellen und umweltfreundliche Energiequellen sowie den Zugang für alle fördern.
Mit der Auszeichnung von MARA als „Energietechnologie des Jahres“ erhält somit auch das Bitcoin-Mining ein Siegel, das diese Technologie als Bestandteil eines Gleichgewichts zwischen Energiegerechtigkeit, -versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit anerkennt.
Diese Auszeichnung und der stetig zunehmende Anteil der nachhaltigen Energiequellen im Strommix von Bitcoin sollten die Bitcoin-Kritiker, die das veraltete Narrativ von Bitcoin weiter verbreiten, verstummen lassen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklung letztlich auch Elon Musk überzeugt, die längst überfällige Wiedereinführung von BTC-Zahlungen bei Tesla zu veranlassen, was auch die Bitcoin-Adoption vorantreiben dürfte.