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Bitcoin-Mining mit Strom aus Erdgaskraftwerk: Umweltschützer:innen alarmiert

source-logo  t3n.de 23 Oktober 2021 07:00, UTC

Das Schürfen von Kryptowährungen verbraucht viel Energie. Allein der jährliche Stromverbrauch des Bitcoin-Minings entspricht fast dem der Niederlande. Die aktuelle Bitcoin-Rallye sorgt dafür, dass sich das Mining in großem Maßstab trotzdem lohnt. Nach dem Crackdown in China stehen derzeit Kohlekraftwerke in den USA im Visier von Bitcoin-Mining-Unternehmen. Jetzt haben Umweltschutzorganisationen auf ein Erdgaskraftwerk aufmerksam gemacht, das exemplarisch für eine befürchtete Renaissance fossiler Energien steht.

Bitcoin-Mining mit Strom aus Fracking-Erdgas

Das einstige Kohlekraftwerk Greenidge Generation in Dresden, im US-Bundesstaat New York, war zwischen 2014 und 2017 mit zwei Millionen US-Dollar Fördermitteln in ein Erdgaskraftwerk umgebaut worden. Seit rund vier Jahren verbrennt das Kraftwerk aus Fracking gewonnenes Erdgas zur Stromerzeugung. Weil der Energiebedarf in dem Gebiet aber eigentlich gut abgedeckt ist, steckte die Betreiberfirma die selbst produzierte Energie lieber in eine Bitcoin-Mining-Farm, die zudem kontinuierlich ausgebaut wurde.

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Laut einem Bericht von ABC News hat das Kraftwerk eine maximale Kapazität von 106 Megawatt. Zuletzt sollen dort 44 Megawatt genutzt worden sein, um insgesamt 15.300 für das Mining bestimmte Computerserver zu betreiben. Das würde normalerweise ausreichen, um 35.000 Haushalte mit Strom zu versorgen, wie ABC News schreibt. Stattdessen sollen in dem Kraftwerk im Zeitraum zwischen Anfang Juli und Ende September 729 Bitcoin geschürft worden sein. Bei einem aktuellen Bitcoin-Kurs von rund 62.000 Dollar könnten damit über 45 Millionen Dollar erwirtschaftet worden sein.

Umweltschutzorganisationen sind alarmiert

Umweltschützer:innen schlagen jetzt Alarm. Denn neben allgemein negativen Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß soll das Erdgaskraftwerk auch lokal der Umwelt schaden. So entnimmt das Kraftwerk Kühlwasser aus dem Seneca Lake und speist erwärmtes Wasser wieder in einen nahen Fluss. Auch die Luftverschmutzung bereitet den Organisationen Sorge. Die Betreiberfirma pocht derweil darauf, dass ihr Kraftwerk die Energie CO2-neutral erzeuge. Das allerdings funktioniert nur über den Kauf von entsprechenden Zertifikaten.

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Laut den Umweltschützer:innen gebe es allein im US-Bundesstaat New York 30 Kraftwerke, die sich ebenfalls zum Bitcoin-Mining eignen würden. Gefordert wird daher, dass Gouverneurin Kathy Hochul bestehende Genehmigungen nicht verlängern und neue potenzielle Krypto-Kraftwerke nicht erlauben solle, wie der Standard berichtet. Die Umweltschutzorganisationen verlangen gar einen Stopp der Mining-Aktivitäten.

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