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BTC-Akkumulation durch Steuerzahlungen: Neuer Gesetzentwurf zur US-Bitcoin-Reserve

source-logo  blocktrainer.de 21 November 2025 05:30, UTC
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Der republikanische Kongressabgeordnete Warren Davidson hat heute bekannt gegeben, einen neuen Gesetzentwurf zur US-amerikanischen Bitcoin-Reserve im Repräsentantenhaus einzureichen. Der „Bitcoin for America Act“ zielt darauf ab, US-Präsident Donald Trumps Dekret zur strategischen Bitcoin-Reserve gesetzlich zu verankern, Steuerzahlungen in BTC zu akzeptieren und dabei die gezahlten Coins von der Kapitalertragsteuer zu befreien. Die Bitcoin, die die USA so erhalten würden, sollen laut dem Gesetzentwurf dann in der strategischen Reserve landen und für 20 Jahre gehalten werden.

Gesetzliche Verankerung steht noch aus

Schon bevor „Krypto-Präsident“ Donald Trump seine zweite Amtszeit antrat, gab es bereits einen Gesetzentwurf zur Bitcoin-Reserve. Die Senatorin Cynthia Lummis reichte im Sommer vergangenen Jahres den „Bitcoin Act“ ein, der vorsieht, dass eine strategische Reserve in Höhe von 1 Million BTC über 5 Jahre aufgebaut wird. Dieser Gesetzentwurf scheiterte jedoch, bevor es im Senat zu einer Abstimmung kommen konnte.

Nachdem Trump Anfang März dieses Jahres das Dekret zur strategischen Bitcoin-Reserve unterzeichnete, wagte Lummis mit mehreren Verbündeten einen neuen Versuch mit dem quasi identischen „Bitcoin Act of 2025“. Bis heute gab es jedoch keine Fortschritte an dieser Front – obwohl die Senatorin bereits betonte, dass sowohl Präsident Trump als auch Finanzminister Scott Bessent ihre Verbündeten bei dem Vorhaben seien beziehungsweise den Gesetzentwurf unterstützen würden.

Kürzlich erklärte Lummis dann jedoch, dass die Trump-Regierung wohl doch kein Fan der zentralen Idee ihres Gesetzentwurfs – und zwar der Neubewertung der Goldzertifikate zum aktuellen Marktpreis, womit Geld für BTC-Käufe frei werden würde – sei, aber sich nach anderen Wegen zur budgetneutralen Akkumulation des Assets, was Trumps Dekret explizit erlaubt, umsehen würde.

Ich denke, die Administration prüft andere Ideen als die Verwendung unserer Goldzertifikate, deren Bewertung zum Marktwert und anschließende Umwandlung in Bitcoin. Es gibt andere Möglichkeiten, eine strategische Bitcoin-Reserve zu schaffen, als unsere Goldzertifikate umzuwandeln. Finanzminister Bessent befasst sich ebenso wie die Kollegen im Weißen Haus mit diesen Angelegenheiten.
Cynthia Lummis

I truly believe the Strategic Bitcoin Reserve is the only solution to offset our national debt.

I applaud @POTUS and his administration for embracing the SBR, and I look forward to getting it done. pic.twitter.com/e24NBOJ3v0

— Senator Cynthia Lummis (@SenLummis) November 5, 2025

Finanzminister Scott Bessent positionierte sich schon einige Monate zuvor gegen die Idee, die Goldzertifikate neu zu bewerten, was letztlich auch nur eine bilanzielle Spielerei wäre. Im Kontext des geplanten US-Staatsfonds sagte Bessent schon im März dieses Jahres, dass dies nicht geschehen werde.

Patrick Witt, der neue leitende Direktor des „Presidential Council of Advisers on Digital Assets“, erklärte in einem Interview im September schließlich, dass er und seine Kollegen daran arbeiten würden, einen „verabschiedungsfähigen“ Gesetzentwurf auszuarbeiten, der die Bitcoin-Reserve gesetzlich verankert – womit er durchscheinen ließ, dass der „Bitcoin Act of 2025“ von Lummis dies wohl nicht erfülle.

Tatsächlich gibt es aber seit März auch schon einen Gesetzentwurf, der lediglich darauf abzielt, Trumps Dekret gesetzlich zu verankern. Der republikanische Kongressabgeordnete Byron Donald reichte den „Reserve and Stockpile Act“ am 14. März ein. Auch hier gab es seither jedoch keine Fortschritte.

Eine gesetzliche Verankerung des Dekrets von Trump wäre wichtig dafür, dass die Bitcoin-Reserve, zu der es übrigens immer noch keine konkreteren Informationen gibt, nicht ohne Weiteres wieder aufgelöst werden kann beziehungsweise die Coins verkauft werden können.

„Bitcoin for America Act“

Mit dem „Bitcoin for America Act“ versucht jetzt Warren Davidson, republikanischer Kongressabgeordneter für den 8. Distrikt von Ohio, sein Glück.

Gegenüber FOX Business erklärte der Politiker, dass es ihm mit seinem Gesetzentwurf nicht nur darum gehe, Trumps Dekret gesetzlich zu verankern, sondern auch darum, dafür zu sorgen, dass Bürger ihre Steuern auf nationaler Ebene in Bitcoin zahlen können. Dabei soll überdies die Kapitalertragsteuer auf Bitcoin-Gewinne nicht greifen.

Der Kongressabgeordnete @Rep_Davidson hat einen neuen Gesetzentwurf eingereicht, der das Dekret von @realDonaldTrump zur Bitcoin-Reserve gesetzlich verankern soll. 🇺🇸

Laut dem Gesetzentwurf sollen die Bürger auch Steuern in $BTC zahlen können, die dann in der Reserve landen. 👀 pic.twitter.com/V6zFu8NCOZ

— Blocktrainer (@blocktrainer) November 20, 2025

Heute gebe ich bekannt, dass wir den „Bitcoin for America Act” einbringen werden, der sich mit der Kodifizierung des Dekrets zur strategischen Bitcoin-Reserve befasst und die Kapitalertragssteuer abschafft, wenn Sie Ihre Steuern in Bitcoin bezahlen möchten.
Warren Davidson in einem begleitenden Interview

Die Bitcoin, die der Staat via Steuerzahlungen erhält, sollen die strategische Bitcoin-Reserve vergrößern und mindestens 20 Jahre gehalten werden. In der dazugehörigen Pressemitteilung betont Davidson, dass die Vereinigten Staaten so langfristig von einem Vermögenswert profitieren können, der im Laufe der Zeit an Wert gewinnt.

Indem Steuerzahler ihre Steuern auf nationaler Ebene in Bitcoin entrichten können und die Einnahmen in die strategische Bitcoin-Reserve fließen, profitiert die Nation von einem Sachwert, der im Laufe der Zeit an Wert gewinnt – im Gegensatz zum US-Dollar, der unter dem Inflationsdruck stetig an Wert verloren hat. Dieser Gesetzentwurf gibt den amerikanischen Bürgern mehr Wahlmöglichkeiten bei der Zahlung ihrer Steuern und verschafft unserer Regierung eine solidere finanzielle Grundlage. Der Bitcoin for America Act wird unser Land in eine Führungsposition bringen – statt nur zu folgen –, während die Welt sich auf die Zukunft solider Währungen und digitaler Innovationen zubewegt.
Warren Davidson in der Pressemitteilung

Ein Grund, der in der Pressemitteilung für die Akkumulation von Bitcoin aufgeführt wird, ist, dass China und Russland bereits Bitcoin akkumulieren würden – obwohl es keine Bestätigung geschweige denn Anhaltspunkte dafür gibt, dass dies tatsächlich geschieht.

Andere große Nationen, darunter China und Russland, akkumulieren bereits Bitcoin, und diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die USA im globalen Finanzwettbewerb nicht ins Hintertreffen geraten.
Aus der Pressemitteilung

Ob der Gesetzentwurf im Kongress die nötige Unterstützung erhalten wird, ist noch unklar. Grundsätzlich wäre dieser mit dem Dekret von Trump vereinbar, das eine Akkumulation des Assets erlaubt, insofern dabei keine Kosten für die Steuerzahler entstehen. Dementsprechend ist Davidson zuversichtlich, dass der „Bitcoin for America Act“ im Sinne der Trump-Administration sei.

Ich denke, das wird der Regierung gefallen – sie hat bereits Durchführungsverordnungen zu ähnlichen Themen erlassen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass dies eine gewisse Dynamik entwickeln und in diesem Kongress umgesetzt werden kann.
Warren Davidson in einem begleitenden Interview

Letztlich gilt es aber, auch die Politiker im Repräsentantenhaus und im Senat davon zu überzeugen. Die Idee, Steuern in Bitcoin zu akzeptieren und diese in die Reserve zu überführen, ist kreativ und auch attraktiv für langfristige Bitcoin-Halter, die so hohe Steuern auf üppige Bitcoin-Gewinne vermeiden könnten.

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