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Thodex-CEO Faruk Fatih Ozer stirbt im türkischen Gefängnis während 11.196-jähriger Haftstrafe

source-logo  coin-update.de 03 November 2025 09:19, UTC
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Der ehemalige CEO der zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse Thodex, Faruk Fatih Ozer, wurde tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden, während er eine beispiellose 11.196-jährige Haftstrafe verbüßte. Laut lokalen Medienberichten vom Samstag wurde der 29-jährige Unternehmer leblos in seinem Einzelzellenbad im Tekirdağ F-Type Hochsicherheitsgefängnis entdeckt. Der plötzliche Tod des Mannes, der für den Verlust von 2,6 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern verantwortlich gemacht wurde, wirft erneut Fragen über die Sicherheit von Kryptowährungsbörsen und die rechtlichen Konsequenzen für Betrug in der digitalen Finanzwelt auf. Türkische Behörden haben eine umfassende Untersuchung eingeleitet, um die genauen Todesumstände zu klären.

Der spektakuläre Zusammenbruch von Thodex

Thodex war eine der größten Kryptowährungsbörsen der Türkei, bevor sie im April 2021 abrupt den Betrieb einstellte und über 400.000 Nutzer mit leeren Händen zurückließ. Der Zusammenbruch ereignete sich praktisch über Nacht, als Ozer zusammen mit geschätzten 2,6 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern verschwand. Die Börse, die 2017 gegründet worden war, hatte sich als vertrauenswürdige Plattform für türkische Krypto-Enthusiasten etabliert und warb aggressiv mit niedrigen Gebühren und benutzerfreundlichen Dienstleistungen.

Nach der Schließung der Börse konnten Hunderttausende von Nutzern nicht mehr auf ihre Bitcoin-, Ethereum- und anderen Kryptowährungsbestände zugreifen. Die Chainalysis-Schätzung von 2,6 Milliarden US-Dollar an verlorenen Geldern machte Thodex zu einem der größten Krypto-Betrugsfälle der Geschichte. Diese Ereignisse verdeutlichten die Risiken zentralisierter Börsen und führten zu verstärkten Diskussionen über regulatorische Maßnahmen in der Türkei. Für Anleger, die aus diesen Ereignissen lernen möchten, ist es wichtig, nur bei regulierten Anbietern Bitcoin kaufen zu können, um solche Verluste zu vermeiden.

Rechtliche Verfolgung und Verurteilung

Ozer floh zunächst nach Albanien, wo er über ein Jahr lang untertaucht blieb, bevor er im August 2022 verhaftet und später an die Türkei ausgeliefert wurde. In einer Erklärung kurz nach dem Zusammenbruch hatte er zugegeben, dass er darüber nachgedacht hatte, sich zu stellen oder Selbstmord zu begehen, sich aber stattdessen entschied zu fliehen, um "am Leben zu bleiben, zu kämpfen, zu arbeiten und seine Schulden zu begleichen". Diese Aussage erwies sich jedoch als leere Versprechung.

Im September 2023 wurde Ozer zusammen mit seinem Bruder und seiner Schwester von einem Istanbuler Gericht der schweren Betrügereien, Geldwäsche und der Führung einer kriminellen Vereinigung für schuldig befunden. Die außergewöhnlich hohe Strafe von 11.196 Jahren Gefängnis spiegelte das Ausmaß des Schadens wider, den seine Handlungen verursacht hatten. Türkische Justizminister Yılmaz Tunç bestätigte, dass erste Erkenntnisse auf Selbstmord hindeuten, obwohl eine offizielle Untersuchung noch läuft. Das Tekirdağ F-Type Hochsicherheitsgefängnis, in dem Ozer inhaftiert war, steht wegen seiner Haftbedingungen bereits seit Jahren in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen.

Auswirkungen auf die Krypto-Branche

Der Thodex-Fall hatte weitreichende Folgen für die türkische und internationale Kryptowährungsbranche. Er verstärkte die Skepsis gegenüber zentralisierten Börsen und führte zu verschärften regulatorischen Maßnahmen in verschiedenen Ländern. Viele Investoren verloren nicht nur ihr investiertes Kapital, sondern auch das Vertrauen in digitale Assets, was die Adoption neuer Technologien verlangsamte.

Der tragische Ausgang dieser Geschichte unterstreicht die Bedeutung von Due Diligence bei der Auswahl von Kryptowährungsbörsen. Experten raten Investoren, ihre Vermögenswerte auf Hardware-Wallets zu speichern und nur regulierte Plattformen zu nutzen. Der Fall dient auch als Mahnung für die Branche, transparentere Geschäftspraktiken zu entwickeln und Kundengelder besser zu schützen. Trotz solcher Rückschläge entwickelt sich der Kryptowährungssektor weiter, und Investoren erkunden weiterhin Möglichkeiten mit neue Kryptowährungen, wobei sie nun jedoch vorsichtiger bei der Plattformauswahl vorgehen und verstärkt auf Sicherheitsaspekte achten.

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