Donald Trump hat CZ, den bekannten Binance-Gründer, begnadigt, und das bleibt in der US-Politik nicht unbemerkt. Die Entscheidung sorgt für Spannungen zwischen Regierung und der wachsenden Kryptoindustrie. Kritiker warnen, dies sei genau die Art von Entscheidung, die einflussreichen Insidern das Gefühl gibt, dass Regeln dehnbar sind.
CZ bestreitet Beteiligung an der USD1-Stablecoin
Sieben demokratische Senatoren haben einen offenen Brief geschickt an Justizministerin Pam Bondi und das Department of Justice (DOJ). Sie fordern Aufklärung über die Begnadigung. Sie schreiben, die Begnadigung “signalisiert Krypto-Managern und anderen White-Collar-Kriminellen, dass sie Straftaten ohne Konsequenzen begehen können”.
Die Senatoren verweisen auf angebliche Verbindungen zwischen CZ, Binance und Trumps Familienunternehmen World Liberty Financial (WLFI). Einem Bericht von Bloomberg zufolge spielte Binance bei der Entwicklung der WLFI-Stablecoin USD1 eine Rolle. Zudem führte CZ in der Vergangenheit Gespräche über Investitionen in Binance. CZ bestreitet jede Beteiligung.
CZ hatte im November 2023 gestanden, gegen den US Bank Secrecy Act verstoßen zu haben. Grund war die unzureichende Durchsetzung von Anti-Geldwäsche-Verfahren bei Binance. Er verbüßte schließlich eine viermonatige Haftstrafe. Am 23. Oktober 2025 erteilte Trump dann die Begnadigung.
Begnadigung könnte den Kampf gegen Kriminalität schwächen
Nach Ansicht der Senatoren könnte diese Begnadigung die Arbeit der Bundesermittlungsbehörden erheblich untergraben. Das Signal, dass reiche und einflussreiche Personen vor Strafe immun sein könnten, könne es “schwieriger machen, Kriminalität zu bekämpfen”, schreiben sie.
Es stellt sich die Frage, ob Trumps persönliche oder geschäftliche Interessen in der Kryptobranche bei der Begnadigungsentscheidung eine Rolle spielten. Die Senatoren verlangen von DOJ und Ministerin Bondi offenzulegen, ob finanzielle oder Lobby-Beziehungen bestanden, die die Entscheidung beeinflusst haben.
Aus dem Weißen Haus wurde die Begnadigung als Wiederherstellung des Gleichgewichts verteidigt. Man erklärte, die vorherige Administration habe einen “war on cryptocurrency” geführt und CZ sei unverhältnismäßig hart bestraft worden.