Der Insolvenz-Trust der gescheiterten Kryptobörse FTX hat Klage gegen Genesis Digital Assets eingereicht. In dem Verfahren vor dem US-Konkursgericht im Bundesstaat Delaware fordert der Trust die Rückgabe von 1,15 Milliarden US-Dollar, die nach seiner Darstellung durch Sam Bankman-Fried (SBF) unrechtmäßig aus FTX-Vermögen abgezogen wurden. Neben der Gesellschaft selbst werden auch deren Mitgründer Rashit Makhat und Marco Krohn sowie verbundene Firmen als Beklagte genannt.
Vorwurf: Kundengelder missbraucht
Der FTX Recovery Trust argumentiert, dass ein wesentlicher Teil der strittigen Gelder aus Kundeneinlagen auf FTX.com stammte. Die Überweisungen an Genesis Digital seien „klassische Beispiele für betrügerische Transfers“, heißt es in der Klageschrift.
Bereits 2021 soll Bankman-Fried die Transaktionen so strukturiert haben, dass er persönlich profitierte, ohne eigenes Risiko zu tragen. Die erworbenen Genesis-Anteile wurden letztlich bei Alameda Research verbucht – einer Gesellschaft, an der SBF zu 90 % beteiligt war.
Juristisch stützt sich die Klage auf Vorschriften des US-Insolvenzrechts, die Rückforderungen („avoidable fraudulent transfers“) ermöglichen, wenn Vermögen unter zweifelhaften Umständen verschoben wurde.
Weitere Forderungen und dritter Gläubigerausgleich
Neben der Rückzahlung der 1,15 Milliarden US-Dollar verlangt der Trust zusätzlich Zinsen, Anwaltsgebühren sowie mögliche weitere Beträge, die im Rahmen der Beweisaufnahme zutage treten könnten. Der Rechtsstreit fällt in eine entscheidende Phase für die Gläubiger: Der dritte Auszahlungszyklus aus der FTX-Insolvenzmasse soll am 30. September 2025 beginnen.
Lage des FTT-Tokens
Während die juristische Aufarbeitung weiterläuft, bleibt auch der Kurs des FTX-Tokens FTT volatil. Zum Zeitpunkt des Artikels notierte er bei rund 0,82 US-Dollar, nachdem er in der Vorwoche kurzfristig über die Marke von 1 US-Dollar gestiegen war.
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