- Eigentlich sollte die MiCA-Verordnung eine einheitliche Krypto-Regulierung auf europäischer Ebene schaffen. Doch nun warnt Frankreich, dass man einige in anderen EU-Ländern lizenzierte Krypto-Firmen daran zu hindern könnte, im Inland tätig zu werden.
- Die Autorité des marchés financiers (AMF), Frankreichs wichtigste Finanzaufsichtsbehörde, zeigt sich besorgt darüber, dass Krypto-Unternehmen unter dem neuen MiCA-System nach EU-Ländern mit weniger strengen Lizenzierungsstandards suchen könnten.
- Dies erklärt AMF-Präsidentin Marie-Anne Barbat-Layani gegenüber Reuters. Das sogenannte “Passporting” ermöglicht es einem in einem EU-Land zugelassenen Unternehmen, in der gesamten Union tätig zu sein. Frankreich befürchtet “eine regulatorische Arbitrage”.
- Damit stellt die französische Behörde allerdings einen der Kernpunkte der MiCA-Verordnung infrage. Welche Lizenzen welcher Firmen auf welcher Grundlage sie möglicherweise anfechten könnte, lässt die AMF zudem offen.
- “Wir schließen die Möglichkeit nicht aus, das EU-Passporting abzulehnen”, sagte Barbat-Layani gegenüber Reuters. “Rechtlich gesehen ist das sehr komplex und kein gutes Signal für den Binnenmarkt […], aber es ist dennoch eine Möglichkeit, die wir uns offenhalten.”
- Die Blockade bestimmter Krypto-Lizenzen vergleicht sie dabei mit einer “Atomwaffe” und behauptet, dass bestimmte Unternehmen “versuchen, eine Schwachstelle zu finden, die ihnen eine Lizenz mit weniger Auflagen als anderswo verschafft.”
Quellen
- Reuters-Bericht zur AMF