Die EU-Börsenaufsicht ESMA warnt vor den wachsenden Risiken im Krypto-Markt. Sie sieht in der Branche potenzielle Gefahren für die Finanzstabilität.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat in ihrer jüngsten Stellungnahme am 8. April 2025 erneut auf die Risiken der Krypto-Industrie hingewiesen. Diese könnten in der Zukunft die Stabilität der Finanzmärkte gefährden, da die Krypto-Branche wächst und ihre Verbindungen zu traditionellen Finanzmärkten enger werden.
ESMA: Krypto-Markt birgt Risiken für globale Finanzstabilität
In einem offiziellen Brief vom 8. April führte die ESMA führt aus, dass der Krypto-Markt in den letzten Jahren enorm gewachsen ist. Im Jahr 2024 erreichte die Marktkapitalisierung der Kryptowährungen 3,3 Billionen Euro, was das hohe Interesse an digitalen Vermögenswerten widerspiegelt.
Trotz dieses Wachstums bleibt der Markt noch relativ klein im Vergleich zu traditionellen Finanzmärkten. Doch selbst kleine Märkte können in der aktuellen globalen Wirtschafts- und Politiklage eine große Instabilität hervorrufen.
Wie die ESMA feststellte, sind Kryptowährungen noch nicht in großem Maße in die traditionellen Finanzsysteme integriert. Allerdings ist der Anstieg der Verbindungen zwischen den beiden Sektoren ein wachsendes Risiko.
Demnach könne ein Crash eines an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins Auswirkungen auf den gesamten Finanzmarkt haben. Die Regulierungsbehörde fordert daher eine kontinuierliche Überwachung des Marktes, um etwaige Risiken frühzeitig zu erkennen. Vor diesem Hintergrund hieß es:
„Die Finanzmärkte der EU stehen derzeit unter erheblichem Druck, bedingt durch breitere politische und geopolitische Entwicklungen.“
Ein weiterer Aspekt der Warnung bezieht sich auf den starken Anstieg von Investitionen in Krypto-Produkte. Diese machen mittlerweile weniger als 1 Prozent des gesamten Marktes der EU-Fonds aus. Dennoch könnte ein plötzlicher Rückgang in den Krypto-Märkten erhebliche Auswirkungen auf diese Märkte und darüber hinaus haben.
ESMA betont, dass trotz dieser Risiken die Finanzstabilität durch Krypto noch nicht gefährdet ist. Trotzdem bleibt die Entwicklung der Krypto-Märkte ein wichtiger Aspekt der EU-Regulierung, besonders im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen.
Erst kürzlich hatte die EU-Börsenaufsicht vor Risiken durch die US-Politik gewarnt. Wie sie in dem Schreiben bereits betonte, sei insbesondere die Verflechtung traditioneller Finanzen und Kryptowährungen ein risikoreiches Spiel. Als Schutz gegen dieses Risiko kommt dabei immer wieder der digitale Euro zur Sprache.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit der digitale Euro als Schutzmaßnahme gegen diese Risiken umgesetzt wird. Die EU steht vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Innovation und Stabilität zu finden, um potenzielle Gefahren für das Finanzsystem zu minimieren.