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Südkoreas Finanzaufsicht geht gegen unregistrierte ausländische Kryptobörsen vor

source-logo  crypto-news-flash.com 21 März 2025 11:37, UTC
  • Südkoreas Finanzaufsicht FIU beginnt Sanktionsverfahren gegen unregistrierte ausländische Krypto-Börsen.
  • Sie verschärft die Regeln für ausländische-Kryptofirmen und prüft gleichzeitig ein eigenes CBDC-Pilotprojekt.

Die koreanische Finanzaufsichtsbehörde (FIU) ist schnell unterwegs. Die ausländischen Kryptobörsen BitMEX, KuCoin, CoinW, Bitunix, KCEX und andere, stehen möglicherweise vor dem aus. Der Grund dafür ist, dass sie laut offenbar dabei erwischt wurden, in Südkorea ohne offizielle Genehmigung zu arbeiten.

Die FIU bestätigte, man habe begonnen, diese Börsen zu sanktionieren. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Verwarnung, sondern um empfindliche Strafen, die bis zur völligen Sperrung des Zugangs zu ihren koreanischen Websites gehen können, was de facto ein Betriebsverbot bedeutet.

Die FIU will dabei mit der Korea Communications Standards Commission zusammenarbeiten, einer Einrichtung, die in dem asiatischen Land als eine Art digitaler Sicherheitsbeauftragter gilt. Ziel ist, die Bürger vor Unternehmen zu schützen, die keine Rechtsgrundlage für ihren Betrieb nachweisen, und daher auch keinen Anlegerschutz sicherstellen können.

Südkorea treibt CBDC voran

Wie CNF berichtete will Südkorea im April mit einem Pilotprogramm für eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) beginnen.

Bei dem Finanzexperiment wird es etwa 100.000 Teilnehmer geben. Sie können in zugelassenen Geschäften einkaufen, ihr Bankguthaben in digitale Token umwandeln und das das Echtzeit-Zahlungsverkehrssystem testen.

Südkorea möchte im globalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen geraten, da viele andere Länder ebenfalls mit ihren eigenen Versionen digitaler Währungen experimentieren.

Konträre Auffassungen über die Rolle von Bitcoin

Nicht alle Arten von Kryptowährungen wurden jedoch freundlich aufgenommen. Die Bank of Korea hält Bitcoin für unberechenbar. Sie erklärte am 17. März, dass Bitcoin die Anforderungen für die Aufnahme in die Devisenreserven ihres Landes nicht erfülle. Der Kurs hüpfe auf und ab wie ein Jo-Jo, was den Sachverhalt einfach, aber treffend erklärt. Die Zentralbank fügte hinzu, dass diese Ansicht mit der des Internationalen Währungsfonds IWF übereinstimmt.

Seltsamerweise vertraten nur zwei Wochen zuvor, am 5. März, einige Beamte und Finanzgurus das Gegenteil. Sie rieten der Regierung, darüber nachzudenken, Bitcoin in die nationale Reserve aufzunehmen und vielleicht einen durch den Won gedeckten Stablecoin herauszugeben. Das Ziel? Das Land müsse in der zunehmend wettbewerbsorientierten globalen digitalen Wirtschaft eine starke Verhandlungsposition behalten.

Stellen Sie sich eine große Familie vor, die über Investitionen debattiert: Ein Mitglied möchte zur Miete wohnen, ein anderes möchte ein Haus kaufen, und wieder ein anderes schlägt sogar vor, auf einem Boot zu leben. So ungefähr läuft die Krypto-Debatte in Korea derzeit ab – bunt, voller Meinungen, aber noch nicht geeint.

Ein ganz normaler Tag: Knacken und vom digitalen Ruhm träumen

Diese Situation zeigt, wie kompliziert die Haltung der Regierung im Umgang mit der Kryptowelt ist. Einerseits möchte sie ihre Bürger vor potenziellem Betrug und unverantwortlichen Dienstleistungen schützen. Andererseits ist man sich aber bewusst, dass diese Technologie die Macht hat, das Finanzsystem insgesamt grundlegend zu verändern.

Das offizielle Vorgehen der FIU deutet darauf hin, dass Korea den Außenhandel in seinem Hoheitsgebiet nicht leichtfertig laufen lassen wird. Aber mit dem Start der CBDC-Versuche und der Debatte über Bitcoin als Reservewährung ist klar, dass es nicht nur um Verbote geht. Es geht darum, dass die Balance zwischen Regulierung und Fortschritt finden.

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