Das Drama will kein Ende nehmen: Erst kürzlich durfte der Terra (LUNA) Gründer und mutmaßliche Krypto-Betrüger Do Kwon überraschend das Gefängnis verlassen, doch nun wurde er in Abwesenheit von einer Jury in Manhattan verurteilt. Diese stimmte mit der Argumentation der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) überein, dass Terraform Labs und Do Kwon wissentlich Investoren in die Irre geführt hätten. Danach schickte der Kollaps ihres Stablecoins im Jahr 2022 die Krypto-Märkte auf Talfahrt. Nach SEC-Schätzung haben Anleger mit dem TerraUSD-Stablecoin und dem LUNA-Token über 40 Milliarden US-Dollar verloren, nachdem die Bindung von TerraUSD an den Dollar im Mai 2022 nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Doch das war noch nicht alles.
Als wäre dies nicht genug, hat der Oberste Gerichtshof von Montenegro gleichzeitig eine Entscheidung der unteren Gerichte des Landes aufgehoben, welche die Auslieferung von Do Kwon an die Vereinigten Staaten oder Südkorea betrifft. Die verantwortlichen Staatsanwälte argumentierten, das Berufungsgericht hätte gegen das Protokoll verstoßen, als es die Berufung von Kwons Anwaltsteam formal zurückwies. Der Fall nimmt die Züge einer Justizkomödie an, denn mehrfach wurden inzwischen scheinbar endgültige Beschlüsse wieder zurückgenommen, wie BTC-ECHO berichtete.
Wie geht es weiter mit Do Kwon?
Das Gezerre um Kwon ist aber noch lange nicht am Ende, denn der Oberste Gerichtshof gab die Entscheidung über seine Auslieferung nur zurück an das verantwortliche Gericht in Podgorica. Dieses entscheidet jetzt erneut darüber, ob der Terraform-Gründer in die USA oder in sein Heimatland Südkorea geschickt wird. Do Kwon besitzt beide Staatsbürgerschaften und war mit gefälschten Papieren unterwegs, als ihn die Polizei nach monatelanger Flucht im März 2023 verhaftete. Seine Haftstrafe wegen Dokumentenfälschung hat er nun jedoch abgesessen und bewegt sich daher wieder auf freiem Fuß in Montenegro, bis das Auslieferungsverfahren entschieden ist.
Noch im Februar sollte Kwon an die USA ausgeliefert werden, aber seine Anwälte legten erfolgreich Berufung ein, weshalb vorläufig das Auslieferungsgesuch Südkoreas an oberster Stelle stand. Danach erklärte das US-Justizministerium gegenüber Bloomberg, dass es “weiterhin die Auslieferung von Kwon anstrebt”. Aufgrund der zahlreichen Wendungen in der Geschichte kann wohl nicht ausgeschlossen werden, dass Kwon am Ende doch noch vor einem US-Richter steht. So ganz nebenbei verursachte sein Gerichtsprozess auch bereits einen politischen Skandal in der kleinen Balkanrepublik.