Ripple (XRP) muss nach dem positiven Urteil im Prozess mit der US-Börsenaufsicht mit einem Berufungsverfahren rechnen. Denn die SEC hat dies in einem anderen Prozess um Terra signalisiert.
Vor zwölf Tagen atmete Ripple (XRP) erleichtert auf, als ein zweieinhalb Jahre langer Prozess mit der US-Börsenaufsicht SEC größtenteils positiv endete. XRP legte im Anschluss um mehr als 50 Prozent im Preis zu und Ripple entwirft bereits Pläne, wie man jetzt auf dem US-Markt ein Comeback schaffen kann. Doch die gute Stimmung wird nun von der SEC empfindlich gestört. Denn die machtbewusste Behörde will offenbar Berufung gegen das Urteil im Fall Ripple und XRP einlegen.
Beobachter wie der Krypto-Anwalt James Filan lesen die indirekte Ankündigung der SEC zu einem Berufungsverfahren in einem Schriftsatz, der im Prozess gegen Terra (LUNA) und Gründer Do Heyong Kwon abgegeben wurde. Dort heißt es in Bezug auf Ripple und XRP, “Mitarbeiter der SEC prüfen die verschiedenen Möglichkeiten für eine weitere Prüfung und empfehlen diese”. Damit will die SEC wohl auch verhindern, dass das Urteil zu XRP und Ripple als Steilvorlage für die Verteidigungsstrategie anderer Kryptowährungen dienen kann.
Das Gericht in New York hatte festgestellt, dass XRP für private Anleger nicht als Wertpapier (“Securities”) einzustufen sei. Diese gerichtliche Einschätzung ist für die Kryptoindustrie deshalb wichtig, weil sie der Regulierungswut der SEC zumindest für den Moment einen Riegel vorschiebt. Von Ripple wurde der Vorstoß der SEC, das Urteil anzufechten, zunächst nicht kommentiert. Auf Twitter meinen einige Anleger, die Drohung der SEC mit einem Berufungsverfahren sei in Wirklichkeit die Vorbereitung auf einen außergerichtlichen Vergleich mit Ripple. Dabei wäre auch in Betracht zu ziehen, dass Ripple und die SEC sich ohnehin vor Gericht wiedertreffen sollen, weil zum direkten Verkauf von XRP an institutionelle Investoren ein weiteres Verfahren angeordnet wurde.
Fazit: SEC scheint selbst nach Ripple Urteil harten Kurs gegen Krypto fortzusetzen
Ein Berufungsverfahren bei SEC gegen Ripple und XRP wird laut Juristen mindestens zwei Jahre lang dauern und bis dahin bleibt die bisherige Entscheidung maßgeblich. Zudem ist keineswegs garantiert, dass die SEC in einem zweiten Anlauf ihre These bestätigt bekommt, für Kryptowährungen wie XRP zuständig zu sein. Insofern ist nachvollziehbar, wie Ripple und XRP Anleger ruhig bleiben und abwarten, was die SEC letztendlich wirklich plant.