Die europäische Krypto-Community kann sich über ein neues Gesetz freuen, dass aktuell in der Ukraine vorbereitet wird. Das neue Gesetz zum Umgang von virtuellen Vermögenswerten in der Ukraine harmonisiert mit den Vorschriften, die es bereits in der EU gibt.
Die Ukraine will sich bei den neuen Regelungen eng an MiCA halten, der neuen Regelung für Kryptowährungen in der EU. Wir gehen im folgenden Beitrag sowohl auf MiCA, als auch auf die Umsetzung der neuen Regelungen in der Ukrainie ein.
MiCA: Market in Crypto Assets regulation ist Vorbild für neues, ukrainisches Gesetz
Die EU hat mit „Market in Crypto Assets regulation“ (MiCA) eine Regulierung ausgearbeitet, die virtuelle Vermögenswerte und Krypto-Assets besser schützen und reglementieren soll. Davon sind nicht nur etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum betroffen, sondern auch neue Kryptowährungen.
Mit MiCA will die EU insbesondere auch Stablecoins wie USDT und andere besser schützen sowie die Kunden und Investoren, die Kryptowährungen kaufen wollen. Bei Stablecoins ist es in Zukunft vorgeschrieben, dass ein Mindestniveau an Liquidität vorhanden sein muss.
Außerdem muss das Kryptounternehmen, das Stablecoins vertreibt, einen Sitz in der EU haben. Der Rücktausch von Stablecoins muss nach MiCA jederzeit uneingeschränkt möglich sein.
Die Regelung ist aber noch nicht alles. Vor allem bei Stablecoins will die EU in Zukunft genauer hinschauen. Stablecoins benötigen ab einer bestimmten Größe eine MiCA-Erlaubnis. Ab einer bestimmten Grenze sieht MiCA vor, dass die Ausgabe neuer Token eingestellt werden soll
MiCA orientiert sich wiederum an der Markets in Financial Instruments Directive (MiFID), die auch andere Anlegeklassen wie Aktien, Derivate und Fonds abdeckt. In MiFID sind aber keine Kryptowährungen berücksichtigt, das ändert MiCA.
Parallel dazu will das EU-Parlament die neue Geldwäscheverordnung Transfer of Funds (TFR). Diese soll dafür sorgen, dass Geldwäsche durch kriminelle Banden in der EU schwerer werden. Davon sind natürlich unmittelbar Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum betroffen.
Hauptsächliches Ziel von MiCA soll die Transparenz von Krypto-Geschäften sein und den Markt von neuen Kryptowährungen und Krypto Presales besser reglementieren.
Das Kaufen, Verkaufen und Handeln mit Kryptowährungen aller Art soll sicherer für alle Beteiligten werden. Aktiv wird die neue Verordnung ab 2024. Ab da müssen Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, Transparenz- und Offenlegungspflichten erfüllen. Das gilt auch für die verschiedenen Krypto-Börsen.
NFT und Krypto-Lending sind aktuell noch nicht unter MiCA integriert
Zwar umfasst MiCA den kompletten Handel von Kryptowährungen, allerdings fallen einige Dinge noch nicht unter die neue Regulierung. Dazu gehören zum Beispiel NFT und Krypto-Lending.
Während Krypto-Börsen wie Binance oder Coinbase in Zukunft in der EU die Regularien für MiCA einhalten müssen, gilt das noch nicht für NFT-Marktplätze.
Lizenzen für Krypto-Unternehmen: European Securities and Markets Authority überwacht
Unternehmen, die in Zukunft in der EU Kryptowährungen emittieren oder verkaufen wollen, benötigen eine Lizenz dazu. Diese wird von den jeweiligen nationalen Behörden ausgestellt. Die Finanzmarktaufsicht European Securities and Markets Authority(ESMA) überwacht die Unternehmen in Zukunft.
Vor der Ausgabe von neuen Coins sind umfassende Whitepapers für die Tokens notwendig. Diese müssen die Basisdaten der neuen Währung enthalten und über das Geschäft aufklären. Seriöse Projekte machen das schon lange. Prominentes Beispiel dafür ist die neue Kryptowährung Love Hat Inu (LHINU), die sich aktuell im letzten Stage des Presale befindet.
Hello Gang!🚨
That’s right, we’re in the last stage of the and things are heating up!🔥
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😂Enjoy the best memes ever!— Love Hate Inu (@LoveHateInu)
Kryptounternehmen müssen in Zukunft ausführlichere Daten zwischen Sender und Empfänger der Kryptowährungen erheben. Das gilt allerdings ausdrücklich nicht für Privatpersonen, die sich gegenseitig Kryptowährungen zusenden.
Im Fokus von MiCA steht vor allem der Wechsel von Fiat-Geld zu Kryptowährungen. Mit der neuen Regelung und der Überwachung durch die ESMA sollen kriminelle Geldgeschäfte wie Geldwäsche und Terrorismus unterbunden werden.
MiCA ist der Anfang der Regeln für Kryptos in der EU, es folgende weitere Verordnungen
Während in den USA die Behörden immer strenger gegen Krypto-Unternehmen vorgehen, und SEC sowie CFTC aktiv große Krypto-Börsen wie Binance oder Coinbase im Fokus haben, will auch die EU den Markt genauer reglementieren.
Erst im März hat die CFTC auch Binance wegen verschiedener Verstöße verklagt. Darüber hinaus hat die SEC eine „Wells Notice“ an Coinbase geschickt, in der sie der Krypto-Börse mit rechtlichen Schritten in Bezug auf einige ihrer gelisteten digitalen Assets, ihren Staking-Service Coinbase Earn, Coinbase Prime und Coinbase Wallet droht.
EZB-Chefin Christine Lagarde hat angekündigt, dass in den nächsten Jahren weitere Gesetze und Regeln erlassen werden, die sich vor allem mit dem Thema Staking und Lending beschäftigen. Geplant ist bereits eine MiCA II, welche die Gesetze und Überwachung von Kryptounternehmen noch umfassender macht.
Ukraine folgt bei MiCA der EU
Die Ukraine hat bereits mit dem Gesetz 2074-IX weitgehend die Regeln der EU in der Ukraine umgesetzt. Das Gesetz ist seit März unterzeichnet, wird aber noch nicht angewendet. Das hat vor allem steuerliche Gründe, da hierfür noch keine Grundlagen in der Ukraine vorhanden sind.
Durch die Veröffentlichung von MiCA will die Ukraine jetzt weitere Änderungen in das vorhandene Gesetz einbinden und damit einen Abgleich an die EU-Regeln erreichen. Während 2074-IX noch sehr weitgefasst war, soll sich die neue Version sehr detailliert mit dem Kryptomarkt beschäftigen, ähnlich wie MiCA.
Im Fokus stehen dabei auch steuerliche Regeln, vor allem beim Umwandeln von Kryptowährungen im Fiat-Geld. In der Ukraine ist aktuell geplant, dass Kauf und Verkauf von Kryptowährungen so lange unbesteuert bleiben, bis ein Wechsel zu Fiat-Geld stattfindet.
Wichtig ist es der Ukraine vor allem, dass die lokale Gesetzgebung nicht nur in dieser Hinsicht so optimal wie nur möglich an die der EU angepasst sind, damit diese keinen Hindernisgrund beim Beitritt der Ukraine zur EU darstellen.
Derzeit ist der Handel mit Kryptowährungen in der Ukraine faktisch nicht möglich. In Zukunft sollen die nationalen Banken mit eingebunden werden, sodass Kryptowährungen fester Bestandteil im Finanzmarkt der Ukraine werden. Die ukrainische Krypto-Börse Kuna und deren Gründer Mikhail Chobanyan sehen die aktuelle Gesetzgebung kritisch und erhoffen sich einen Neustart der Regeln in der Ukraine.
Sobald MiCA im Sommer 2023 von allen EU-Mitgliedern ratifiziert ist, sollen die Regeln in 2024 in der EU gelten. Hier hofft Chobanyan, dass auch in der Ukraine die aktuelle Fassung der MiCA übernommen wird.