In den letzten Wochen wurden die Diskussionen um eine mögliche Regulierung der Kryptowährungen in den USA immer lauter. Besonders Gary Gensler, Präsident der US-Regulierungsbehörde SEC, strebt eine Regulierung der Altcoins als „Securities“ (deutsch: Wertpapiere) an. Was passiert, Ethereum, XRP und Co. als Wertpapiere und der Bitcoin dagegen als Rohstoff eingestuft werden?
Wer will Bitcoin und Altcoins regulieren?
Die US-Börsenaufsicht SEC ist die mächtigste Regulierungsbehörde der Welt. Sie legt fest, ob es sich bei einem Produkt, welches in den USA gehandelt wird, um eine sogenannte „Security“ (deutsch: Wertpapier) handelt. Eine Security unterliegt in den Staaten einer besonderen Regulierung und bestimmten Auflagen.
Die SEC kümmert sich im Moment intensiver um die Kryptowährungen. Dabei deutet sich an, dass der Bitcoin von der SEC eher als Rohstoff (Commodity) und die Altcoins als Wertpapiere angesehen werden. Gerade der SEC-Präsident Gary Gensler hat in den letzten Wochen mehrmals angedeutet, dass er überzeugt ist, dass der Bitcoin als einzige Kryptowährung am Markt ein Rohstoff ist.
Die Altcoins sind demnach grundsätzlich Wertpapiere und müssten sich die Auflagen unterwerfen. Besonders bekannt ist hier der Rechtsstreit von Ripple mit der SEC, ob der XRP Coin ein Wertpapier ist.
Was passiert, wenn der Bitcoin als Rohstoff und Altcoins als Wertpapiere eingestuft werden?
In den letzten Wochen hat die SEC mehrere Strafen gegen Krypto-Unternehmen verhängt. Dabei ging es um illegalen Wertpapierhandel. Es scheint immer wahrscheinlicher zu werden, dass die bekannten Altcoins wie Ethereum (ETH), Cardano (ADA), XRP oder Solana (SOL) als Wertpapiere eingestuft werden.
Das würde natürlich kurzfristig einen Schock für Altcoins bedeuten. Denn bisher haben diese sehr stark von der fehlenden Regulierung profitiert. Personen wie Vitalik Buterin oder Charles Hoskinson werden sehr wahrscheinlich auf die Entscheidung schimpfen und darauf bestehen, dass sie nicht wie der Bitcoin reguliert werden.
Mittelfristig könnte sich jedoch wenig ändern. Mit einer sicheren Regulierung könnten gerade große institutionelle Anleger angeregt werden, in diese Altcoins zu investieren. Davon könntest du auch als Kleinanleger profitieren.
Ist die Regulierung der Altcoins gegenüber dem Bitcoin gerechtfertigt?
Viele Altcoin-Fans sind im Moment sauer, dass die Altcoins anders als der Bitcoin reguliert werden sollen. Dabei müssen wir jedoch beachten, dass es keinen Ansatz dafür gibt, den Bitcoin als „Security“ zu sehen. Das Netzwerk ist dezentralisiert und wird weltweit durch Miner abgesichert. Keine zentrale Instanz hat Kontrolle über den Bitcoin und kann den Code verändern. Weiterhin ist das Angebot auf 21 Millionen begrenzt.
Die Frage ist eher, ob Altcoins wirklich Wertpapiere sind. Kritiker der Altcoins sagen, dass hinter den Altcoin-Projekte zentrale Instanzen wie die Ethereum Foundation stehen. Hier hat Bitcoin-Verfechter Michael Saylor seine Begründung dafür abgegeben:
Andererseits lässt sich auch mit der Verteilung der Nodes bei vielen Altcoin-Projekten argumentieren. Letztlich wird sich eine Einordnung der meisten Altcoins, besonders bei Proof-of-Stake Coins, als Wertpapiere von der SEC nicht vermeiden lassen. Als Investor solltest du dich darauf einstellen.