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US-Börsenaufsicht SEC verklagt Terraform Labs und Do Kwon auf Betrug

source-logo  de.cointelegraph.com 18 Februar 2023 05:05, UTC

Die amerikanische Börsenaufsicht (SEC) hat Anklage gegen das Krypto-Unternehmen Terraform Labs und dessen Gründer Do Kwon eingereicht, wobei der Vorwurf auf „milliardenschweren Krypto-Wertpapierbetrug“ lautet.

Wie aus der entsprechenden Mitteilung vom gestrigen 16. Februar hervorgeht, sollen Kwon und Terraform eine „Reihe zusammengehörender Krypto-Wertpapiere ohne Zulassung“ verkauft haben. In diesem Kontext verweist die Börsenaufsicht auf den firmeneigenen algorithmischen Stablecoin TerraUSD (UST) und die verbundene Kryptowährung Terra (LUNA).

Today we charged Singapore-based Terraform Labs PTE Ltd and Do Hyeong Kwon with orchestrating a multi-billion-dollar crypto asset securities fraud involving an algorithmic stablecoin and other crypto asset securities.

— U.S. Securities and Exchange Commission (@SECGov) February 16, 2023

Zur Erinnerung: Das einst führende Krypto-Projekt war Anfang des vergangenen Jahres spektakulär gescheitert, was einen regelrechten Dominoeffekt für den gesamten Kryptomarkt zur Folge hatte. Besonders das Verhalten von CEO Do Kwon und der übrigen Geschäftsführung von Terraform Labs wurde daraufhin wiederholt als vermeintlicher Betrug bezeichnet.

SEC-Chef Gary Gensler führt im Statement aus, dass Kwon und Terraform „gegenüber der Öffentlichkeit keine vollständigen, fairen und wahrheitsgemäßen Angaben“ gemacht haben, was die Kryptowährungen LUNA und UST betrifft. Dem fügt er an:

„Wir werfen ihnen auch vor, dass sie Betrug begangen haben, indem sie bewusst falsche und irreführende Angaben gemacht haben, um Vertrauen aufzubauen, ehe sie für die Anleger massive Verluste verursacht haben.“

Die 55 Seiten starke Klageschrift wurde von der SEC beim U.S. District Court for the Southern District of New York eingereicht, wobei gleich mehrere Verstöße gegen das geltende amerikanische Wertpapier- und Börsenrecht geltend gemacht werden.

So heißt es des Weiteren, dass Terraform und Kwon auch das zugehörige Krypto-Projekt Anchor „beworben und angepriesen“ haben, das zwischenzeitlich mit massiven Zinserträgen von bis zu 20 % für das Anlegen von UST gelockt hatte. Auch die tatsächliche Wertstabilität des firmeneigenen Terra-Stablecoins soll in diesem Zusammenhang verschleiert worden sein.

Im Mai 2022 hatte der UST dann seine Anbindung an den US-Dollar verloren und brach anschließend nahezu vollständig ein, was wiederum auch die verbundene Kryptowährung LUNA massiv gecrasht hat. Der Startschuss für einen marktweiten Kollaps, der knapp 40 Mrd. US-Dollar in der gesamten Kryptobranche vernichtet hat.

Kursdiagramm des Terra-Stablecoins UST inklusive rapidem Crash im Mai 2022. Quelle: Coingecko

Gensler merkt zudem an, dass die Ermittlungen seiner Behörde dadurch erschwert wurden, dass „die Beklagten versucht haben, uns den Zugang zu wichtigen Geschäftsdaten zu verwehren“.

Und weiter: „Dieser Fall zeigt, welche Anstrengungen einige Krypto-Firmen unternehmen, um gegen geltendes Recht zu verstoßen.“

Do Kwon, der Gründer und Geschäftsführer von Terra bzw. der mutmaßliche Drahtzieher des Betrugsprojekts, befindet sich derweil noch immer auf der Flucht vor den Behörden.

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