Mit der Krypto-Börse Genesis, dem digitale Vermögensverwalter Grayscale, dem Online-Medium Coindesk und dem Krypto-Mining-Finanzierer Foundry unter einem Dach ist die Digital Currency Group (DCG) eine echte Hausnummer im Geschäft mit Kryptowährungen. Doch nachdem der Krypto-Crash und der FTX-Kollaps im Vorjahr Genesis schwer erwischte (der Krypto-Trader schuldet Kund:innen, darunter der Börse Gemini, satte 1,8 Mrd. Dollar), betreten jetzt gewichtige US-Behörden den Plan.
Wie Bloomberg berichtet, sollen sowohl die US-Börsenaufsicht SEC als auch Staatsanwälte des US-Bundesstaats New York Ermittlungen aufgenommen haben. Gegenstand: Es soll geprüft werden, ob und welche Geldflüsse es innerhalb des Konzerns gegeben hat. Die Untersuchungen sind in einer frühen Phase, und weder CEO Barry Silbert noch DCG werden Fehlverhalten vorgeworfen. Bei DCG ist man sich zur Zeit keiner Untersuchung bewusst, man würde stets alle Regularien einhalten.
Möglicherweise geht es darum, dass der Kreditarm von Genesis – Genesis Global Capital – dem Mutterkonzern im November 2022 ein Darlehen von satten 575 Millionen Dollar gegeben hat. Außerdem soll es laut Silbert im Juni 2032 fällige Schulden in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar geben, der sich aus der Übernahme der Verbindlichkeiten von Genesis gegenüber Three Arrows durch DCG ergeben. Da entstand für Außenstehende wohl der EIndruck, dass innerhalb des Konzerns viel Geld hin- und her geschoben wird.
Genesis: Krypto-Trader schuldet Kund:innen 1,8 Mrd. Dollar
Tradiong-Tochter Genesis in Schieflage
Seitens der Tochter Genesis hingegen gibt es kein Dementi dazu, in einem Statement gegenüber Bloomberg heißt es, dass man sich in regelmäßigen Austausch mit den Behörden befinde und stets kooperiere. Bei dem Krypto-Trader wurden erst vor wenigen Tagen 30 Prozent der Belegschaft gekündigt. Unter anderem schuldet Genesis der Krypto-Börse Gemini der Winklevoss-Brüder etwa 900 Millionen Dollar. Genesis wurde 2022 doppelt getroffen, weil man viel Geld an Three Arrows Capital (Pleite nach Terra/LUNA) und Alameda Research (Schwesterfirma von FTX) geborgt hatte.
Die Digital Currency Group selbst hatte bis vor den Multi-Crashs 2022 eine starke, expansive Phase. Ende 2021 holte sich das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 700 Millionen Dollar und eine Bewertung von zehn Milliarden Dollar. Damasl kamen der Vision Fund 2 von Softbank ebenso an Bord wie Capital G, der Investment-Arm von Alphabet, Ribbit Capital, Latin America Fund sowie GIC.
Alphabet steigt bei Krypto-Konzern Digital Currency Group ein