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Ethereum Beacon Chain: Warum kam es zur Reorg bei 7 Blöcken?

source-logo  de.cointelegraph.com 27 Mai 2022 05:00, UTC

Im Vorfeld des Merge, den es im August kommen soll, kam es bei der Beacon Chain von Ethereum am Mittwoch zu einer Reorganisation in sieben Blöcken.

Laut Daten von Beacon Scan sind am Mittwochmorgen sieben Blöcke, nämlich die Blöcke Nummer 3.887.075 bis 3.887.081, aus der Beacon Chain hinausgedrängt worden.

Eine Reorganisation (kurz: Reorg) bedeutet, dass ein Block aus der kanonischen Chain hinausgedrängt wird, weil ein konkurrierender Block ihn überholt hat.

Das kann auf einen böswilligen Angriff eines Miners mit vielen Ressourcen oder auf einen Fehler zurückzuführen sein. Bei solchen Vorfällen kommt es zu einem unbeabsichtigten Fork oder einem Duplikat auf der Chain.

In diesem Fall gehen die Entwickler davon aus, dass das Problem eher etwas geringfügiges war als etwas Ernsthaftes wie ein Sicherheitsproblem oder ein grundlegender Fehler. Insbesondere wurde hier ein "Proposer Boost Fork" genannt. Das ist eine Methode, bei der bestimmte Antragsteller bei der Auswahl des nächsten Blocks in der Blockchain bevorzugt werden.

Der Ethereum-Kernentwickler Preston Van Loon erklärte, die Reorg sei auf eine "nicht-triviale Segmentierung" der neuen und alten Client-Knoten-Software zurückzuführen und nicht unbedingt auf etwas Bösartiges. Der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin bezeichnete diese Theorie als eine "gute Hypothese".

Block-Reorg: Beacon Scan

Martin Köppelmann, Mitbegründer der Chain Gnossis, die mit Ethereum Virtual Machine (EVM) kompatibel ist, war einer der ersten, der am Mittwochmorgen auf Twitter etwas über dieses Ereignis sagte. Ihm zufolge zeige das, "dass die derzeitige Attestierungsstrategie von Knoten überdacht werden sollte, damit wir hoffentlich eine stabilere Chain bekommen. (Vorschläge liegen bereits vor)".

Van Loon reagierte auf den Tweet von Köppelmann und führte die Reorganisation zunächst auf den "Proposer Boost Fork" zurück, der noch nicht vollständig umgesetzt wurde:

"Wir vermuten, das ist auf die Implementierung des Proposer Boost Fork zurückzuführen, der noch nicht vollständig im Netzwerk angekommen ist. Diese Reorg deutet nicht auf eine fehlerhafte Fork-Auswahl hin, sondern eine nicht-triviale Segmentierung von aktueller versus veralteter Client-Software."

"Alle Einzelheiten dazu werden öffentlich gemacht, sobald wir ganz sicher sein können, was die Ursache war. Die Client-Entwicklungs-Community wird dazu eine abschließende Erklärung vorlegen", wie er hinzufügte.

We suspect this is caused by the implementation of Proposer Boost fork choice has not fully rolled out to the network. This reorg is not an indicator of a flawed fork choice, but a non-trivial segmentation of updated vs out of date client software.

— prestonvanloon.eth (@preston_vanloon) May 25, 2022

Am Donnerstag schloss sich der Entwickler Terence Tsao auf Twitter dieser Theorie an und erklärte, die Ursache für die Reorg seien "geboosterte versus nicht geboosterte Knoten im Netzwerk und das Timing eines sehr spät eintreffenden Blocks":

"Der Proposer Boost ist eine Änderung, die den Konsens nicht bricht. Aufgrund der Asynchronität des Zeitplans für den Client-Release erfolgte die Einführung schrittweise. Nicht alle Knoten haben den Proposer Boost gleichzeitig aktualisiert."

In diesem Zusammenhang: Merge rückt immer näher: OpenEthereum-Unterstützung endet

Van Loon hat letzte Woche auf der bekannten Konferenz Permissionless gesagt, dass der Merge und der Wechsel zu Proof-of-Stake (PoS) im August stattfinden könnte, "wenn alles nach Plan läuft".

Diese Reorganisation wird sicherlich einige Fragen zu diesem genannten Zeitplan aufwerfen. Van Loon und die anderen Entwickler haben allerdings noch nichts dazu gesagt, ob das überhaupt Auswirkungen haben werde.

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