Befindet sich der Ethereum-Kurs kurz vor einem Absturz? Am Markt machen sich Sorgen breit, nachdem die Ethereum Stiftung einen Verkauf in Millionenhöhe realisiert. Gleichzeitig verfehlen die heiss ersehnten Spot-ETFs die erhofften Ziele.
Ethereum Kurs vor Absturz? Abverkauf von ETH beginnt
Befindet sich der Ethereum-Kurs vor einem Absturz? Für einige Aufmerksamkeit sorgten seit gestern Nachrichten um Abverkäufe durch die Ethereum Foundation – die gemeinnützige Organisation hinter der Kryptowährung.
Tatsächlich scheint die im Kanton Zug registrierte Stiftung gestern 1.250 ETH über die Krypto-Börse Bitstamp verkauft zu haben. Zuerst berichteten Blockchain-Analysten von Spot on Chain über den Vorfall.
“Diese Wallet ist dafür bekannt, am 18. November 2015 ganze 51.251 Ether erhalten zu haben”, fügen die Analysten hinzu.
Die Coins stammten von den Schöpfern der Kryptowährung Ethereum höchstpersönlich. Im August 2015 lieferten die Erfinder rund um Vitalik Buterin sämtliche Ether aus, die während eines ICO bereits 2014 verkauft wurden. 72 Millionen ETH verteilte man an interne Stellen – darunter auch an die Ethereum Stiftung.
Obwohl die spezifische Blockchain-Adresse 0xa951a1bcbbd1bee2cc35cfd96dcf9d101e630c40 also bereits zur Frühphase der heute zweitgrössten Kryptowährung aktiv war, gingen von ihr bisher kaum bedeutende Transaktionen aus.
“Diese Zahlung gehört zu den fünf wichtigsten Sendungen, die über die letzten sieben Jahre von dieser Adresse ausgingen”, erklären die Experten.
Tatsächlich müssen sich Anleger deshalb jedoch keine Sorge um einen Preisverfall machen. Der Ethereum-Kurs wird aufgrund eines so geringen Betrages nicht ins Schwanken geraten. 1.250 ETH verfügen derzeit über einen Marktwert von rund drei Millionen US-Dollar.
Zu Redaktionsschluss notiert Ethereum bei 2.430 US-Dollar. Seit gestern sank die Kryptowährung um 1,22 Prozent.
Warum sollte die Ethereum Stiftung ETH verkaufen?
Als kritisch betrachten einige Nutzer jedoch das Signal, das die Stiftung mit ihrem augenscheinlichen Verkauf sendet. Ein Beitrag von Arkham Intelligence erhielt viel Aufmerksamkeit auf der Kurznachrichtenplattform X.
Dort zeigten sich einige Nutzer ungläubig. Der Ethereum-Kurs befindet sich in einer Phase der Stagnation. Der richtige Zeitpunkt, um grosse Mengen an Ether zu verkaufen, sei deshalb noch nicht gekommen. Nutzer rufen stattdessen zur Geduld auf.
Die Ethereum Stiftung betrachtet den Sachverhalt jedoch aus einem anderen Blickwinkel. Über die letzten neun Jahre gewann Ethereum schliesslich kräftig an Wert. Im November 2015 notierte ETH noch unter einem US-Dollar.
Die Stiftung könnte durch den Verkauf einmal mehr Gelder eingesammelt haben, um laufende Kosten zu decken. Pro Jahr verfügt sie über ein Budget in Höhe von 100 Millionen US-Dollar. Die meisten dieser Gelder fliessen in Gehälter oder Förderungsprogramme des Ethereum-Ökosystems.
Neben der Förderung der Kryptowährung selbst ist die Ethereum Foundation auch für die Werbung und Bildung zuständig. Während man einige Ausgaben in Ether zahlt, müssen andere Beträge in Fiatwährungen beglichen werden – deshalb verkauft die Stiftung immer wieder Krypto.
Da der Verkauf über Bitstamp letztlich jedoch abseits der Blockchain erfolgen würde, lässt sich nicht abschliessend sagen, ob die 1.250 ETH bereits verkauft worden oder überhaupt für einen Verkauf vorgehen sind.
Spot-ETFs sorgen für Ernüchterung
Neben Kritik an der Ethereum Stiftung macht sich am Markt auch Ernüchterung über die US-amerikanischen Ethereum-Spot-ETFs breit. Diesen gelang seit der Veröffentlichung im Juli nicht der gewünschte Durchbruch. Stattdessen schreiben sie überwiegend rote Zahlen. Aktuell befinden sie sich in einem Netto-Minus von 556 Millionen US-Dollar.
Die letzten Netto-Zuflüsse verzeichneten sie am vergangenen Freitag. BlackRocks ETHA ist das mit Abstand beliebteste Produkt. Es konnte seit Juli auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar wachsen.
Gestern verzeichneten die Ethereum-Spot-Funds Netto-Abflüsse in Höhe von 8,1 Millionen US-Dollar.