Das vergangene Jahr war gerade für Ethereum nicht so erfolgreich, wie sich das viele Anleger gewünscht hätten: Während der Bitcoin Kurs in den letzten zwölf Monaten immerhin um über 145 Prozent steigen konnte – und sogar im März ein neues Allzeithoch erreichte -, liegt der ETH-Token derzeit mit 66 Prozent im Plus. Die direkte Konkurrenz – also zum Beispiel der BNB Token (181 Prozent Zuwachs) und Solana (688 Prozent Zuwachs) – haben wesentlich besser abgeschnitten.
Viele Krypto-Investoren haben zudem damit gerechnet, dass die Einführung der Ethereum-Spot-ETFs am US-Börsenmarkt im Juli 2024 den ETH-Preis in die Höhe treiben wird. Bisher ist das allerdings nicht passiert. Jetzt fragen sich viele Anleger, ob Ethereum überhaupt ein neues Allzeithoch im Jahr 2024 erreichen kann.
85 Prozent der Krypto-Anleger wetten gegen ein neues ETH-Allzeithoch
Polymarkt gilt als die weltweit größte dezentrale Plattform für Wetten jeglicher Art. Nutzer können auf eine ganze Reihe auf Ereignisse wetten – unter anderem die kommende US-Präsidentschaftswahl, viele Sportereignisse, wirtschaftliche Veränderungen oder eben auf ein neues Allzeithoch der zweitgrößten Kryptowährung der Welt. Der Konsens diesbezüglich scheint besonders klar zu sein: Aktuell wetten über 85 Prozent in der Polymarket-Umfrage darauf, dass es dieses Jahr kein neues Allzeithoch geben wird.
Die Gründe, warum sich Ethereum im vergangenen Jahr so schwach gezeigt hat, sind vielfältig: Nachdem die Bitcoin-Spot-ETFs in den USA seit Januar 2024 den Bitcoin-Kurs im Frühling in die Höhe getrieben hatten, gab es im vergangenen Sommer kaum Wertgewinne zu verzeichnen. Dies wirkte sich auch negativ auf den Ethereum Kurs aus. Dies ist deshalb verwunderlich, weil die Ethereum-Spot-ETFs als wichtiger Preistreiber angepriesen wurden, dieses Versprechen jedoch einfach nicht einhalten konnten.
Ein weiterer Grund der jüngsten Vergangenheit ist darin zu finden, dass die US-Börsenaufsicht SEC die Entscheidung dazu vertagt hat, ob Ethereum-Spot-ETFs denn mit Optionen handeln dürfen. Eine frühzeitige Entscheidung hätte das Ethereum-Sentiment noch einmal positiv beflügeln können, so haben viele Anleger derzeit jedoch einfach kein Vertrauen in die kommenden Monate.
Krypto-Welt ist gespalten: Wird Ethereum noch dieses Jahr einen Bullenmarkt erleben?
Außerdem konnte Ethereum nach der recht starken Performance in den Monaten März und Mai dieses Jahres nicht erneut an diese Kursgewinne anknüpfen (siehe Bild oben). Derzeit liegt der ETH-Preis bei circa 2.625 US-Dollar und damit gerade einmal 300 US-Dollar über dem Kurs, der zu Beginn des Jahres vorhanden war. Gleichzeitig ist der ETH-Token noch weit von seinem aktuellen Allzeithoch entfernt, das im November 2021 erreicht wurde und damals bei einem Wert von 4.800 US-Dollar lag.
ETH is still looking a lot like a 2023 redux.
Imagine…#Ethereum pic.twitter.com/WwZ7I3ayz1
— Julien Bittel, CFA (@BittelJulien) September 25, 2024
Allerdings gibt es auch Stimmen, die eine andere Einstellung vertreten. Erst gestern meldete sich der Krypto-Experte Julien Bittel über die Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) zu Wort und veröffentlichte dort eine Kurzanalyse zum ETH-Token. In seiner Ethereum Prognose verriet der Analyst, dass der aktuelle Kursverlauf durchaus dem ETH-Chart auf dem Jahr 2023 ähnelt. Im letzten Jahr konnte Ethereum nämlich ebenfalls eine lange Zeit kaum Gewinne verzeichnen, bevor dann ab Oktober der Bullenmarkt die Kryptowährung zwischenzeitlich nahe an die Grenze von 4.000 US-Dollar pro ETH-Token brachte.
Es bleibt allerdings abzuwarten, wie genau der Markt in den kommenden drei Monaten auf Änderungen an der Weltwirtschaft reagieren wird. Zuletzt senkten sowohl die US-Notenbank Federal Reserve als auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen, was die Anleger zu erneuten Investitionen ermutigen könnte. Dies hat bisher schon für erste Kursgewinne gesorgt und der gesamten Krypto-Branche einen merklichen Aufwärtstrend ermöglicht. Wenn dieser langfristig anhalten kann, dürfte auch die zweitgrößte Kryptowährung der Welt davon profitieren. Ob es allerdings zu einem neuen Allzeithoch reicht, ist fraglich – vor allem im Hinblick darauf, dass die Marke von 4.000 US-Dollar zuletzt im Jahr 2021 überschritten wurde.