Noch gut vier Wochen Zeit hat die US-Börsenaufsicht SEC, über die Zulassung von Ethereum ETFs zu entscheiden. An „grünes Licht“ glaubt kaum noch jemand. Was wird das für die Ethereum Preiskurve bedeuten?
Die Preiskurve von Ethereum (ETH) hat in diesem Jahr Mitte März mit Notierungen knapp über 4.000 US-Dollar ihren bisherigen Höhepunkt erlebt. Zu dem Zeitpunkt schien alles zu stimmen: Das Upgrade Dencun wurde bei Ethereum erfolgreich aktiviert und der große Bruder Bitcoin (BTC) stellte als Schrittmacher der Kryptomärkte ein neues Allzeithoch auf. Die Bitcoin Rallye war von neu zugelassenen ETFs in den USA angestoßen und bei Ethereum wuchs die Hoffnung, im Mai mit eigenen ETFs nachzuziehen.
Gemeinhin war der 23. Mai als das Datum erwartet, an dem die US-Börsenaufsicht Ethereum ETFs zulassen würde. Doch mittlerweile gibt es Hinweise darauf, dass die SEC ganz im Gegenteil Ethereum als „Wertpapier“ (Securities) unter Regulierung zwingen will, was ETFs einen Riegel vorschieben würde. Der anerkannte ETF-Spezialist Eric Balchunas von der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg hat seine Prognose für die Zulassung von Ethereum ETFs auf unter 25 Prozent korrigiert.
Selbst Jan van Eck, CEO von VanEck und damit ein Antragsteller für einen Ethereum ETF, ist pessimistisch geworden und sagte in einem TV-Interview, er erwarte Ablehnung. Und beim Krypto-Wettmarkt Polymarket tippen nur noch 18 Prozent auf ein „Ja“ der SEC zu Ethereum ETFs bis Ende Mai. Man hat sich also in der Kryptoszene und darüber hinaus darauf eingestellt, dass Ethereum ETFs in den USA jedenfalls auf die Schnelle wohl nicht Wirklichkeit werden.
Aber wenn dann zum 23. Mai das förmliche „Nein“ der SEC zu Ethereum ETFs kommt, bricht dann die Preiskurve von ETH ein? Das Krypto-Portal „Unchained“ hat zugespitzt Experten befragt, ob Anleger nicht besser beraten wären, schon vor dem 23. Mai Ethereum abzustoßen. Die Antworten sind eindeutig: Die Blockade der SEC in Sachen Ethereum ETFs ist nach Meinung von Spezialisten bereits eingepreist , die konkrete Nachricht werde „kein großer Deal“ und allenfalls kleinere Preiskorrekturen seien zu erwarten.
Fazit: Ethereum ist nicht von ETFs abhängig
VanEck geht wie andere davon aus, dass Ethereum ETFs dann eben zu einem späteren Zeitpunkt kommen. Wichtiger sei ohnehin, dass Ethereum als führendes Ökosystem für DApps, Dezentralisierte Finanzen (DeFi), NFTs und mehr seine eigene Nützlichkeit täglich demonstriere. Auch Liquid Restaking für ETH (Stichwort EigenLayer) könne sich als positiv kursrelevant für Ethereum erweisen. Kurzum: Die ewige Nummer Zwei unter den Kryptowährungen, Ethereum, hat aus Analystensicht in ihrer Preisentwicklung das Thema ETFs für diese Marktperiode schon abgehakt und von ETH Panikverkäufen wegen der SEC wird abgeraten.