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Ethereum Jahresrückblick 2023: ETH behauptet sich bärenstark

source-logo  block-builders.de 29 Dezember 2023 06:02, UTC

Für Ethereum (ETH) verlief 2023 mit einem Plus von rund 100 Prozent in der Preiskurve erfolgreich. Die zweitwichtigste globale Kryptowährung muss sich aber auch kniffligen Fragen stellen. Unser Ethereum Rück- und Ausblick.

Die Preisentwicklung von Ethereum (ETH) war für Anleger im Kryptojahr 2023 eine erfreuliche Geschichte: Vor zwölf Monaten noch notierte die Nummer Zwei unter den Kryptowährungen bei rund 1.200 US-Dollar, jetzt zur Jahreswende steht Ethereum bei um 2.400 US-Dollar. Die etwa 100 Prozent Jahresplus für ETH zeigen, dass Ethereum quicklebendig ist. Gründer Vital Buterin schaut unterdessen bereits in die Zukunft, denn der Erfolg von Ethereum bringt auch neue Herausforderungen mit sich.

Erstes einschneidendes Erlebnis in 2023 für Ethereum war im April das Upgrade Shapella. Denn damit wurde es möglich, für das Staking hinterlegte Ethereum auch wieder aus den Pools abzuziehen. Shapella hatte sich mehrfach verzögert und Analysten waren sich im Vorfeld uneinig, ob das Upgrade die Preisentwicklung von Ethereum merklich beeinflussen würde. Immerhin rund 15 Prozent aller ETH waren im April zum Staking „geparkt“ und wurden nun wieder frei verfügbar. Doch ein bisweilen befürchteter Abverkauf gestakter Ethereum blieb aus, im Gegenteil: Zum Jahresende 2023 sind rund 24 Prozent aller Ethereum in Staking Pools wie Lido angemeldet und bringen Anlegern so aktuell gut 4 Prozent Jahreszins.

Ethereum Gründer Buterin macht sich Gedanken zur Dezentralisierung

Die Beliebtheit von Ethereum Staking hat aber auch eine Schattenseite. Gründer Vitalik Buterin sprach diese in 2023 mehrfach an. Bei den Staking Poools für Ethereum konzentrieren sich solch große Mengen des Gesamtbestands aller ETH, dass die Situation tendenziell die Dezentralisierung untergraben könnte. Buterin schlägt vor, kleinere Staking Pools mit Sonderrechten attraktiver zu machen. So könnte sich das Ethereum Staking auf mehr Schultern verteilen und damit die Dezentralisierung des Netzwerks unterstreichen.

Soweit bekannt, wird dieser Vorschlag aber beim nächsten größeren Ethereum Upgrade Dencun noch keine Rolle spielen. Dencun soll im 1. Quartal 2024 bei Ethereum einspielt werden und fokussiert sich auf zwei andere Herausforderungen im Ökosystem.

Ethereum erwartet 2024 technologische Fortschritte

Die Ethereum Blockchain ist nach wie vor ein Nadelöhr, weil sie nur rund 12 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten kann. Deshalb haben sich eine Reihe von sogenannten Layer-2 Lösungen etabliert, welche Transaktionen zunächst bei sich selbst organisieren und dann gebündelt in der Ethereum Blockchain dokumentieren. Jüngster solcher Layer-2 ist Base von Coinbase. Mit dem Upgrade Dencum will Ethereum die Verbindungen zu den Layer-2 Lösungen wie Arbitrum und Optimism tiefer integrieren, was letztendlich Nutzern von DApps zugutekommen dürfte.

Weiter wichtig bleibt bei Ethereum das Thema Transaktionsgebühren. An vielen Tagen betragen diese 10 US-Dollar und mehr, wenn man nicht auf einen Layer-2 ausweicht. Mit dem Upgrade Dencun und mehr Kapazität bei Ethereum sollen auch die Transaktionsgebühren sinken, was sicherlich zu begrüßen wäre.

Dezentralisierte Finanzen und NFTs bei Ethereum in 2023

Die starke Position von Ethereum in der Welt der Kryptowährungen beruht unter anderem darauf, dass sich mit Dezentralisierten Finanzen, NFTs und DApps jede Menge Anwendungsfelder für ETH ergeben haben. Hier hat Ethereum in 2023 seine Vormachtstellung untermauert. Die Zahlen von DeFiLlama zeigen, dass sich mehr als zwei Drittel des für DeFi angelegten Kapitals im Ökosystem von Ethereum befinden. Hier wiederum ist das ETH Staking mit Lido übrigens die Nummer Eins unter den DeFi-Anwendungen von Ethereum.

Der Markt für NFTs wird von Krypto-Skeptikern zwar belächelt, doch der An- und Verkauf von digitaler Kunst und Sammlerstücken etabliert sich. Als die NFT Märkte zum Jahresende 2023 wieder deutlich anzogen, spielte sich das in großen Teilen im Ökosystem von Ethereum ab. Hier wird in 2024 zu beobachten sein, wie sich die noch jungen Bitcoin NFTs schlagen, die im Umsatz an vielen Handelstagen bereits zu Ethereum aufgeschlossen haben.

Dauerthema Ethereum Killer – droht ETH Konkurrenz von Solana und Co.?

Im Kryptojahr 2023 war in den Top 20 der Altcoins Solana (SOL) der große Star, der sich mit mehr als 900 Prozent Jahresplus auf Platz 5 der kapitalstärksten Kryptowährungen vorschob. Solana ist ähnlich multifunktional wie Ethereum konzipiert. Der oft genutzte Beiname „Ethereum Killer“ für Solana ist Ende 2023 wieder häufig zu hören. Doch wer die Situation anhand von wichtigen Kenndaten analysiert, wird feststellen: Den Vorsprung, den sich Ethereum über fast ein Jahrzehnt erarbeitet hat, ist gewaltig.

Dies gilt aber auch umgekehrt, wenn im Zusammenhang mit Ethereum von einem „Flipping“ gesprochen wird. Dahinter verbirgt sich die Prognose, dass Ethereum an der Marktkapitalisierung gemessen einmal Bitcoin (BTC) als die Nummer Eins unter den Kryptowährungen ablösen könnten. Hier hat sich im Kryptojahr 2023 wenig getan, Bitcoin beherrscht mit gut 50 Prozent der Kapitalisierung des Krypto-Gesamtmarkts die Situation weiterhin unangefochten und Ethereum bleibt mit knapp 20 Prozent die ewige Nummer zwei.

Fazit: Weiterentwicklung bei Ethereum stützt Optimismus für 2024

Ethereum hat mit Vordenker Vitalik Buterin eine Führungsfigur, die auch vor unpopulären Themen nicht zurückschreckt. Aber Buterin hält dabei stets Grundprinzipien von Kryptowährungen wie Dezentralisierung und Skalierbarkeit hoch, was Ethereum und seinem Ökosystem zugutekommt. So geht beim Koloss Ethereum die Weiterentwicklung nicht immer so schnell, wie sich das mancher wünschen würde, doch anderseits leistet sich ETH keinen Stillstand. Ethereum geht gut gerüstet in das Kryptojahr 2024 und findet sich deshalb wohl auch im Portfolio vieler Anleger wieder, die zudem das ETH Staking zu schätzen gelernt haben.

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