- Vitalik Buterin schlägt die Verwendung von Tarn-Adressen vor, die aus Wallets generiert werden und private Transaktionen mit einem speziellen Schlüssel ausführen, dem „Spending-Key“.
- Außer bei Kryptowährungen können Tarnadressen auch bei anderen Anlageklassen wie NFTs den Schutz der persönlichen Daten erheblich verbessern.
In einem am Wochenende veröffentlichten Blogbeitrag schlug Ethereum-Gründer Vitalik Buterin ein neues System vor, das Blockchain-Kunden den Schutz ihrer persönlichen Daten bietet, indem es verschleierte Adressen generiert.
Ein solches System aus Tarn-Adressen würde den Kunden einen besseren Datenschutz bei Finanztransaktionen und bei der Übertragung von NFTs bieten. Die Kunden könnten ihre eigenen Tarn-Adressen erstellen und – verbunden mit einem speziellen Code – private Transaktionen durchführen.
Kunden könnten solche Tarn-Adressen aus Wallets generieren und mit öffentlichen Schlüsseladressen mischen, wenn sie private Transaktionen durchführen wollen. Später könnten sie mit einem speziellen Schlüssel, dem „Spending-Key“, auf die Transaktionen zugreifen.
In seinem Blogbeitrag schreibt Buterin, dass der Datenschutz bis heute eine der größten Herausforderungen ist und nennt die Verbesserung dieses Zustands ein wichtiges Problem. Interessant ist, dass Buterins Vorschlag gerade zu einer Zeit kommt, in der die Regulierungsbehörden bereits die Kontrolle über verdeckte Transaktionen auf verschiedenen Blockchain-Plattformen verschärft haben.
Im August 22 verbot das US-Finanzministerium „Tornado Cash“, einen populären Krypto-Tumbler, mit dem die Benutzer die Herkunft von Kryptowährungen verschleiern konnten. Buterin ist jedoch der Meinung, dass solche Krypto-Mixer wie „Tornado Cash“ ihre Grenzen haben, da sie nur „vertretbare Mainstream-Vermögenswerte wie ETH [Ether] oder wichtige ERC-20s“ verschleiern können. In einem Blogpost vom 20. Januar schrieb Buterin:
„In der Praxis bedeutet die Nutzung aller Ethereum-Anwendungen, dass man einen großen Teil seines Lebens öffentlich macht, weil jeder es sehen und analysieren kann. Diesen Zustand zu verbessern ist ein wichtiges Problem, und das ist weithin anerkannt.“
Tarnadressen bieten Datenschutz
Im Gegensatz zu anderen Datenschutz-Mechanismen können Tarnadressen den Datenschutz bei verschiedenen Arten von Vermögenswerten bieten, also auch bei NFTs und Ethereum Name Service (ENS) Domain-Namen.
Ethereum-Entwickler Toni Wahrstätter merkte zu Buterins Blog-Post an, dass Kunden Stealth-Adressen bei jeder Transaktion verwenden können, wenn die Interaktion zwischen den beiden Parteien nicht offengelegt werden muss. Außerdem betonte Wahrstätter den Sinn der Nutzung eines Tarn-Adressensystems für den täglichen Kryptogebrauch.
Ein solches System kann besonders nützlich sein, wenn es um Spenden oder Gehaltsabrechnungen geht, bei denen die Betroffenen ihre persönlichen Transaktionen nicht in einem öffentlichen Blockchain-Netzwerk sehen wollen. Im Gespräch mit CoinDesk fügte Wahrstätter hinzu:
„Wenn ich zum Beispiel einen Kaffee im Supermarkt kaufe, möchte ich vielleicht nicht, dass der Supermarkt meinen Arbeitgeber kennt, wie viel ich verdiene und wofür ich es ausgebe. Tarnadressen sind ein weiteres, recht einfaches Mittel, um den allgemeinen Datenschutz im Netz zu erhöhen.“
Manche der Ethereum-Entwickler haben auch Bedenken hinsichtlich der behördlichen Überwachung geäußert.