Ethereum (ETH) konnte innerhalb der letzten vier Wochen fast 35% zulegen, zahlreiche Analysten erwarten einen epischen Bull-Run. Inmitten dieser Stimmung hat sich nun Ethereum-Gründer Vitalik Buterin zu Wort gemeldet – und verraten, welche Hürden Ethereum jetzt noch meistern muss.
Ist es sinnvoll Ethereum zu kaufen?
Lange sah sich der Coin unter enormem Druck, selbst ein Absturz unter 1.000 Dollar schien möglich. Doch nun beeindruckt Ethereum seit Wochen mit bullisher Preisaktion, schiebt sich Stück für Stück gen Allzeithoch: Wie Daten von Nomics.com zeigen, konnte die Smart-Contract-Plattform innerhalb des letzten Monats satte 34% zulegen, demonstriert damit ähnlich Stärke wie Bitcoin. Der kommt mit +35% im gleichen Zeitraum ebenfalls auf ein ordentliches Plus.
Der bullishe Ausbruch nach oben hat auch zahlreiche Ethereum-Kurs-Prognosen optimistisch werden lassen. Die sehen langfristig eine Explosion auf fünfstellige Preise kommen, etwa Gov.capital. Auf bis zu 16.996 Dollar steigt Ethereum demnach bis 2028. Und bis Januar 2024 sieht die Prognose ETH bei 3.915 Dollar. Sollte man jetzt also Ethereum kaufen?
Dabei zu berücksichtigen ist: Auch wenn zahlreiche Branchenbeobachter bei der Smart-Contract-Plattform mit massiven Gewinnen im nächsten Bull-Run rechnen – Ethereum steht vor massiven Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Das sagt Ethereum-Gründer Vitalik Buterin höchstpersönlich.
In einem neuen Blog-Beitrag äußert sich der russisch-kanadische Programmierer über den aktuellen Zustand von Ethereum, geht auf „eine der größten verbleibenden Herausforderungen“ für den Coin ein – und verrät, wie man die angehen könnte.
Buterin:
„Eine der größten verbleibenden Herausforderungen im Ethereum-Ökosystem ist die Privatsphäre. Standardmäßig ist alles, was auf einer öffentlichen Blockchain gespeichert wird, öffentlich. Das betrifft nicht nur Geld und Finanztransaktionen, sondern auch ENS-Namen, POAPs, NFTs, soulbound Token und vieles mehr.“
In der Praxis, so Buterin, bedeute die Nutzung aller Ethereum-Anwendungen, „dass ein erheblicher Teil Ihres Lebens für jedermann einsehbar und analysierbar ist“. Das sei ein „wichtiges Problem“. Bisher hätten sich die Diskussionen über die Verbesserung der Privatsphäre allerdings weitgehend auf einen bestimmten Anwendungsfall konzentriert: datenschutzfreundliche Übertragungen von ETH- und ERC20-Token.
Buterin schlägt jedoch ein anderes Werkzeug vor, um die Privatsphäre bei der Nutzung von Ethereum zu verbessern: sogenannte Stealth-Adressen. Was hat es damit auf sich?
Ethereum: Stealth-Adressen als Lösung?
Bei einer Stealth-Adresse handelt es sich um eine Adresse, die Infos über den Absender verschleiert und sicherstellt, dass niemand Zahlungen zu ihm zurückverfolgen kann. Buterin sieht hier die Notwendigkeit einer Implementation auf Wallet-Ebene – das sei „relativ schnell“ möglich:
„Grundlegende Stealth-Adressen können heute relativ schnell implementiert werden und könnten die praktische Privatsphäre der Nutzer von Ethereum erheblich verbessern. Sie erfordern jedoch einige Arbeit auf der Wallet-Seite, um sie zu unterstützen.“
Wallets, so Buterin, sollten „auch aus anderen Gründen der Privatsphäre“ zu einem nativen Multi-Adressen-Modell übergehen. Eine Lösung hierfür könnte dem ETH-Erfinder zufolge z.B. sein, dass für jede Anwendung, mit der man interagiert, eine neue Adresse erstellt wird.
Allerdings warnt Buterin auch: Stealth-Adressen führen längerfristig zu einigen Problemen bei der Benutzerfreundlichkeit. „Vorerst“ sei es jedoch „wahrscheinlich in Ordnung“, diese Bedenken einfach zu akzeptieren und entsprechende Nachteile in Kauf zu nehmen. Auf lange Sicht sehe „das Ökosystem der Stealth-Adressen“ allerdings „so aus, als ob es stark von Zero-Knowledge-Proofs abhängen würde“.