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Goldman Sachs & Blockchain: Plattform für digitale Vermögenswerte wird eigenständig

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Goldman Sachs plant, seine Blockchain-basierte Plattform für digitale Vermögenswerte auszugliedern.

In einer unabhängigen, von mehreren Akteuren unterstützten Plattform sieht die Bank das Potenzial, die Tokenisierung von Vermögenswerten (z. B. Fonds oder Anleihen) als Sicherheitsinstrument in der Branche zu etablieren.

Goldman Sachs setzt auf Blockchain-basierte Finanzinnovation

Wie BNN Bloomberg jüngst bekanntgab, plant Goldman Sachs, seine Blockchain-basierte digitale Vermögensplattform auszugliedern und ein eigenständiges Unternehmen zu gründen. Dadurch will die Bank institutionellen Marktteilnehmern ermöglichen, Finanzinstrumente wie Anleihen oder Bargeld mithilfe von Blockchain-Technologie effizienter zu handeln.

Mathew McDermott, globaler Leiter für digitale Vermögenswerte bei Goldman, erklärte in einem Interview, dass das Ziel sei, die Ausgliederung innerhalb von 12 bis 18 Monaten umzusetzen – vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. So meinte er:

„Es liegt im Interesse des Marktes, eine von der Branche getragene Lösung zu schaffen.“

Außerdem strebt die Bank eine enge Zusammenarbeit mit strategischen Partnern an. Als erster Partner tritt Tradeweb Markets Inc. auf, der erklärte, an der Entwicklung neuer Anwendungsfälle für die Plattform mitzuwirken. Die Blockchain-Initiative kommt in einer Phase, in der Finanzinstitutionen weltweit die Technologie hinter Kryptowährungen für traditionelle Vermögenswerte nutzen wollen.

Parallel dazu prüft Goldman Sachs die Unterstützung von Sekundärmarkttransaktionen in privaten Digitalunternehmen. Diese Schritte könnten Familienunternehmen sowie anderen Investoren mehr Liquidität verschaffen und Käufern Zugang zu Marktpreissenkungen ermöglichen. Obendrein plant die Bank, ihr Bitcoin-gestütztes Kreditgeschäft wiederaufzunehmen.

Die digitale Plattform wurde 2022 gestartet und für mehrere Großprojekte genutzt, darunter die Emission von Anleihen für die Europäische Investitionsbank. Die Bank wird auch nach der Ausgliederung weiterhin sein Team für digitale Vermögenswerte behalten und seine Aktivitäten in diesem Bereich ausbauen.

Die Auslagerung von Technologien hat bei Goldman Tradition. Bereits 2013 wurde die Handelssoftware REDI Technologies ausgegliedert, und wenige Jahre später entstand Simon, eine Plattform für strukturierte Investitionen. McDermott sieht in der geplanten Neugründung ein entscheidendes Mittel, um die Akzeptanz von Blockchain-Technologien in der Finanzbranche zu fördern:

„Wenn Sie eine skalierbare Plattform aufbauen möchten, brauchen Sie die richtigen strategischen Teilnehmer.“

Ziel sei es, auch Bereiche wie die Tokenisierung von Fonds als Sicherheit weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten zu erschließen. So hatte die Bank schon im Juli angekündigt, noch dieses Jahr 3 RWA Tokenisierungsprojekte starten.

Die Wende von einem der größten Krypto-Kritiker der traditionellen Finanzwelt hin zu einem regelrechten Enthusiasten der neuen Technologie ist bemerkenswert. Es bestätigt die zunehmende Blockchain-Adaption und bietet eine vielversprechende Perspektive auf die Zukunft.

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