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Blast Launch sorgt für Empörung: TVL stürzt um über 86 %

source-logo  de.beincrypto.com 04 März 2024 10:50, UTC

Die Markteinführung der Layer 2 (L2) Skalierungslösung Blast ermöglicht es Nutzer:innen nach drei Monaten endlich, ihre eingezahlten Gelder abzuheben. Allerdings gehen die Abhebungen der insgesamt 2,3 Milliarden USD Einlagen mit 14 Tagen Wartefrist einher.

Nutzer:innen hatten die Wahl ihre Gelder abzuheben oder weiter im Ökosystem zu verwenden und die Entwicklung spricht für sich. Bereits über 90 Prozent der Mittel flossen aus dem Pre-Launch Contract ab, während sich der gesperrte Gesamtwert (TVL) des Netzwerks auf lediglich 308 Millionen USD beläuft.

Blast sorgt für Entrüstung

Am 29. Februar ging Blast L2 live und erlaubte es frühen Nutzer:innen nach über drei Monaten, ihre eingezahlten Gelder aus einem Team Multisig Wallet abzuziehen. Bis zum Start stiegen die Einlagen auf fast 2,3 Milliarden USD – stürzten anschließend jedoch drastisch.

Laut DefiLlama verzeichneten die Mittel im Bridge Contract bereits am frühen Freitag einen Rückgang von 1,6 Millionen USD bzw. etwa 70 Prozent. Aktuell befinden sich noch lediglich 180,7 Millionen USD in dem Vertrag, was einem Rückgang von 91,87 Prozent entspricht.

Abflüsse aus dem Blast Protokoll nach dem Launch | Quelle: DeFiLlama

Zudem beläuft sich der gesperrte TVL des gesamten Netzwerks auf nur etwa 308 Millionen USD, womit sich Blast allerdings dennoch auf Platz 5 der Top Rollups hält. Nun stellt sich die Frage, ob diese Auszahlungen der Realisierung von Gewinnen oder eher Kritik an dem Projekt geschuldet sind.

Top Ethereum Rollups nach TVL | Quelle: DeFiLlama

Starke Verzögerungen bei Abhebungen sorgen für Unmut

Aufgrund einiger Besonderheiten in der Architektur von Blast dauert es ganze 14 Tage, um Einlagen wieder auf das Ethereum Mainnet zurückzubringen. Bei dieser L2 handelt es sich um ein “Optimistic Rollup”, ähnlich wie Optimism. Diese Art der Skalierungslösungen berechnet Transaktionen “off-chain”, also außerhalb des Ethereum Mainnets, und speist anschließend lediglich die Ergebnisse ein.

Während Transaktionen innerhalb dieser Netzwerke recht schnell und effizient sind, dauert das Verschieben von Mitteln auf das Ethereum Mainnet typischerweise sieben Tage. Dies liegt an der Besonderheit der Optimistic Rollups, welche zunächst von der Richtigkeit einer Transaktion ausgehen.

Die typischerweise siebentägige “Challenge Period” ist ein Sicherheitsmechanismus, der Validatoren die Chance gibt, Betrugsnachweise einzureichen. Blast beansprucht allerdings die doppelte Zeit und offensichtlich wurde dies zuvor nicht klar kommuniziert.

Auf dem Discord Server von Blast führte dies zu Dutzenden von Diskussionen, da sich schienbar viele betrogen fühlten. Ein User schrieb:

“Also habt ihr tatsächlich über den Launch gelogen, also ihr meintet, die Gelder könnten sofort abgehoben werden. Das ist eine Lüge, wenn die Abhebung tatsächlich 14 Tage bis zur Freigabe braucht. Das ist ein Skandal. Ich bin mit euch fertig.”

Screenshot aus dem Blast Discord | Quelle: Discord.com

Den Blast Entwicklerdokumenten zufolge sei die verlängerte Periode ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus. Zwar bieten dedizierte Bridge Dapps von Drittanbietern schnellere Überweisungen an, jedoch gegen Gebühr. So berechnet Orbiter beispielsweise 1,5 Prozent.

Dennoch scheint der Launch nicht vollkommen misslungen, immerhin interagierten ganze 140.900 Wallets seit dem Start der Layer 2.

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