de
Zurück zur Liste

Trotz Kritik: Strategy kauft weitere 10.624 Bitcoin 

source-logo  bitcoin-kurier.de 09 Dezember 2025 08:52, UTC
image

Strategy Inc. hat in einem am 8. Dezember 2025 eingereichten Form 8‑K-Bericht umfangreiche Kapitalmaßnahmen und frische Bitcoin‑Käufe offengelegt. Demnach realisierte das Unternehmen in der ersten Dezemberwoche Verkäufe im Rahmen seines At‑the‑Market‑Programms und setzte die Erlöse gezielt für weitere Bitcoin‑Zukäufe ein. Insgesamt weist das Dokument Nettoerlöse in Höhe von rund 963,0 Millionen US‑Dollar aus, wobei insbesondere die Platzierung von Stammaktien (MSTR) mit 5.127.684 verkauften Anteilen einen Großteil der Mittel einbrachte.

Aus den ATM‑Verkäufen wurden nach Angaben von Strategy unter anderem 442.536 Stück der Vorzugsaktie STRD veräußert. Der Notional Value dieser Transaktion wird mit etwa 44,3 Millionen US‑Dollar angegeben, die Nettoerlöse mit rund 34,9 Millionen US‑Dollar.

Mit den Mitteln aus den Aktienverkäufen stockte Strategy weitere 10.624 Bitcoin zu einem aggregierten Kaufpreis von rund 962,7 Millionen US‑Dollar auf. Dies entspricht einem durchschnittlichen Kaufpreis von etwa 90.615 US‑Dollar pro Bitcoin. Damit erhöhten sich die Gesamtbestände des Unternehmens auf 660.624 BTC. Der aggregierte Kaufpreis des gesamten Bestands wird mit rund 49,35 Milliarden US‑Dollar angegeben, der durchschnittliche Einstandspreis des Portfolios liegt demnach bei etwa 74.696 US‑Dollar pro Bitcoin.

Damit setzt das Unternehmen seinen Kurs unbeirrt fort, nachdem es sich öffentlich gegen Kritik verteidigen musste. Denn obwohl durch die Kapitalbeschaffung keine Schulden entstehen, die sich unmittelbar durch die Geber einfordern lassen, muss das Unternehmen Dividenden zahlen.

Strategy hat keinen ausreichenden Cashflow

Mit der Ausgabe von Vorzugsaktien hat das Unternehmen eine Dividende von 10 % ausgelobt und die daraus resultierenden Verbindlichkeiten sind belastend. Noch schwerwiegender ist jedoch, dass Strategy nur einen geringen operativen Cashflow aufweist. Die Folge: man muss die Dividende entweder durch weitere Kapitalmaßnahmen beschaffen oder Bitcoin verkaufen.

Strategy Chairman, Gründer und Bitcoin-Ikone Michael Saylor verwies in diesem Kontext darauf, dass die Rechnung allein deshalb aufgehen muss, weil man genügend Bitcoin besitzt. Selbst wenn der Preis einbrechen sollte, dann hätte man auf die kommenden Jahrzehnte betrachtet genügend Kapital, um die Dividenden auszuschütten, so Saylor.

Anhand dieser Aussage offenbart sich einmal mehr die Schwäche des Geschäftsmodells von Strategy. Bitcoin mit eigenen Mitteln kaufen ist gesund und kann das betriebliche Ergebnis von Unternehmen stärken. Arbeitet man jedoch mit Hebel, dann bleibt man darauf angewiesen, dass der Trade trotz hoher Volatilität in die richtige Richtung geht. Strategy hat das Risiko eines Margin Calls nicht eliminiert, sondern nur vertagt. Trotz der Tatsache, dass man bereits Rückstellungen in Höhe von 1,44 Milliarden US-Dollar für die kommenden zwei Jahre gebildet hat, bleibt das Geschäftsmodell ein Spiel mit dem Feuer.

Für Bitcoin nimmt Strategy damit weiterhin eine ambivalente Rolle ein. Auf der einen Seite stützen die Käufe bis zu einem gewissen Maß das Kursniveau und das Vertrauen in Bitcoin. Auf der anderen Seite steigt mit jeder Kapitalbeschaffung das Risiko eines Marktbebens. Alles, was es dazu bräuchte, ist ein massiver Kurseinbruch und schon hätte Saylors Plan erhebliche Lücken. Strategy bleibt darauf angewiesen, dass man immer wieder neues Kapital beschaffen kann oder das Bitcoin stabil bleibt. Beides kann nicht garantiert werden.

bitcoin-kurier.de