Bitcoin dreht nach einer langen Schwächephase überraschend nach oben. Innerhalb weniger Stunden setzte der Markt zu einer spürbaren Erholung an, die viele Anleger kalt erwischte. Der Auslöser war schnell gefunden. Vanguard hob das interne Verbot für Bitcoin ETFs auf und ermöglichte damit mehr als 50 Millionen Kunden den Zugang zum Kryptomarkt. Der Preisschub erfolgte beinahe zeitgleich mit dieser Meldung. Zusätzlich meldete BlackRock ein Handelsvolumen von 1,8 Milliarden US-Dollar innerhalb der ersten zwei Stunden. Die Entwicklung traf auf einen Markt, der zuvor stark unter Druck stand und öffnete die Tür für eine kräftige Gegenbewegung.
THE VANGUARD EFFECT: Bitcoin jumps 6% right around US open on first day after bitcoin ETF ban lifted. Coincidence? I think not. Also $1b in IBIT volume in first 30min of trading. I knew those Vanguardians had a little degen in them, even some of the most conservative investors… pic.twitter.com/OKyihvEqqD
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) December 2, 2025
Auch von der Makroseite kam Unterstützung. Die US Notenbank stoppte das Programm zum Bilanzabbau, was zu Wochenbeginn bereits für leichte Entspannung sorgte. Gleichzeitig empfiehlt die Bank of America nun eine Bitcoin Gewichtung zwischen 1 und 4 Prozent im Portfolio, was viel Kapital in das System bringen dürfte. Diese Kombination aus regulatorischen Veränderungen und neuen Signalen großer Institutionen wirkte wie ein Katalysator. Viele Marktmodelle hatten in den letzten Tagen eher Schwäche erwartet. Der plötzliche Liquiditätsschub setzte dem Trend jedoch ein Ende und führte zu dem kräftigen Aufwärtsimpuls.
Technische Ausgangslage rund um die wichtigen Marken
In der Charttechnik stand lange die 100 Wochen Linie im Mittelpunkt. Bitcoin prallte exakt an dieser Zone nach oben ab. In früheren Marktphasen hatte ein Fall unter dieses Niveau oft zu massiven Korrekturen geführt. In einzelnen Jahren gingen die Rückgänge auf dieser Basis bis in den Bereich von 50 bis 60 Prozent. Dieses Risiko bestand auch jetzt. Der Markt hielt sich jedoch stabil und nutzte die Zone für eine kräftige Umkehr. Dennoch bleibt sie sensibel. Ein Bruch könnte den Kurs bis in Richtung 57.000 US-Dollar führen, wo die 200 Wochen Linie verläuft. Diese Marke war in vergangenen Abwärtstrends oft ein Zielbereich, der erst spät erreicht wurde.
Kurzfristig liegt die Betrachtung aber auf der Region rund um 93.300. Dieser Bereich markiert die Jahreseröffnung und wurde mehrfach getestet, ohne dass ein Ausbruch gelungen ist. Drei Zurückweisungen in Folge hatten die Bedeutung dieses Niveaus verstärkt. Ein nachhaltiges Überschreiten würde Raum schaffen bis in Richtung 100.000. Dort wartet die nächste größere Zone, die schon in früheren Bewegungen eine wichtige Rolle gespielt hatte. Der aktuelle Anstieg formt zudem ein höheres Tief. Ein Detail, das in einigen Marktphasen Stabilität andeutete, ohne jedoch eine gesicherte Trendwende zu liefern.
Analyst “Krypto Rover” sieht die Möglichkeit einer Rückkehr auf 107k, Quelle: https://www.youtube.com/
Auch die Liquiditätsverteilung spricht für eine Phase der Bereinigung. Bitcoin sammelt oberhalb der aktuellen Range Kapital ein. Das ist typisch in Situationen, in denen der Markt nervöse Positionen entfernt, bevor klare Trends entstehen. Ethereum folgt dem Muster ebenfalls. Die zweitgrößte Kryptowährung verteidigte erneut die Unterstützung in der goldenen Fibonacci Zone. Ein Rückfall unter diese Region würde die Struktur verschlechtern. Ein Anstieg Richtung 3.600 würde hingegen kurzfristigen Spielraum erzeugen.
Marktumfeld und Bedeutung der institutionellen Faktoren
Viele Entwicklungen treffen aktuell gleichzeitig zusammen. ETFs erhalten mehr Öffnung im breiten Kundensegment. Die Liquiditätssituation entspannt sich leicht. Große Banken beginnen, digitale Anlagen stärker in ihre Modelle einzubeziehen. Dazu kommt, dass Bitcoin zentrale Linien verteidigt und dadurch technischen Schaden vermeidet. Der Markt hatte davor eine Phase gesehen, in der kaum positive Signale vorhanden waren. Der kräftige Sprung wirkt deshalb wie das erste wirkliche Lebenszeichen nach einer längeren Phase anhaltenden Drucks.
Ob daraus ein neuer Trend entstehen kann, entscheidet sich an den kommenden Tests. Die Jahreseröffnung bleibt die zentrale Marke. Ein Ausbruch über diese Zone hätte das Potenzial, das Marktbild spürbar aufzuhellen. Bis dahin bleibt die Lage fragil. Die Erholung wirkt konstruktiv, aber noch nicht gefestigt. Institutionelle Signale, technische Verteidigungen und frische Liquidität stützen die Bewegung. Doch die entscheidenden Hürden stehen erst bevor.
coin-update.de