Die Vereinigten Staaten werden vermutlich erst mit dem Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve beginnen, wenn andere Länder bereits vorgelegt haben. Das sagen mehrere Experten, da die Debatte über staatliches Engagement in Bitcoin wieder aufflammt.
Druck von außen
Nach Ansicht des Unternehmers Mike Alfred, der in dieser Woche in einem Podcast zu hören war, richtet Washington den Blick vor allem auf internationale Entwicklungen.
Er meint, die US-Regierung werde Bitcoin erst hinzufügen, „wenn der externe Druck groß genug ist.“ Sobald Entscheidungsträger sehen, dass andere Länder eine strategische Position aufbauen, „könnte das die USA zu zusätzlichen Schritten veranlassen“, so Alfred.
Wann dieser Punkt erreicht ist, bleibt seiner Ansicht nach offen.
Wachsende Rufe nach Tempo
In der Kryptobranche wird schon länger eine aktivere Rolle der US-Regierung gefordert. Manche Führungskräfte warnen, die USA könnten sonst hinter Ländern zurückfallen, die bereits Bitcoin anhäufen.
Alfred erwartet, dass bis 2033 viele Regierungen weltweit Bitcoin direkt oder indirekt halten werden. Er hält dann einen Wert von rund 1 Million US-Dollar pro Bitcoin für möglich. Das ist eine vorsichtigere Einschätzung als die von unter anderem Cathie Wood und Brian Armstrong, die dieses Niveau bereits um 2030 für realistisch halten.
„Zu diesem Zeitpunkt wird Bitcoin meiner Meinung nach als strategisches Reserve-Asset gelten“, sagt Alfred.
Noch kein ausgearbeitetes Konzept
Im März unterzeichnete Präsident Donald Trump ein Dekret zur Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve. Ziel ist, dass der Staat Bitcoin auf „haushaltsneutrale“ Weise erwerben kann, doch eine konkrete Umsetzung steht noch aus.
Analysten halten eine Ankündigung dennoch in diesem Jahr für möglich. Eine Marktanalyse von Galaxy Digital aus dem September kam zu dem Schluss, die Wahrscheinlichkeit sei „erheblich“, dass die USA bekanntgeben, Bitcoin offiziell als strategischen Besitz zu führen.
Angst, zu spät zu sein
Nicht alle sind überzeugt, dass Washington gelassen abwarten kann.
Samson Mow, Gründer von Jan3, sagte zuvor, die USA liefen Gefahr, von Ländern überholt zu werden, die bereits Pläne zum Bitcoin-Kauf haben – darunter Pakistan.
Alfred weist jedoch darauf hin, dass bereits große Schritte gemacht wurden: „Noch vor ein paar Jahren schien es unmöglich, dass die Regierung Bitcoin überhaupt anerkennt.“ Insofern sind diese Entwicklungen bereits sehr positiv für den Bitcoin-Kurs.