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835-Millionen-Dollar-Kauf: Warum Strategy und Bitcoin-Whales jetzt massiv akkumulieren

source-logo  coin-update.de 19 November 2025 06:50, UTC
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Strategy hat mit einem Kauf von 835 Millionen US-Dollar sein größtes Bitcoin-Investment seit über vier Monaten getätigt – und das in einer Marktphase, die von Unsicherheit, Rücksetzern und zunehmenden Zweifeln geprägt ist. Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen kaufte vom 10. bis 14. November an jedem einzelnen Tag Bitcoin und setzte damit ein klares Signal gegen Gerüchte, man hätte Bestände abgestoßen. Während kurzfristige Marktbewegungen und negative Schlagzeilen den Kurs belasteten, blieb Strategy seiner langfristigen Bitcoin-Strategie treu und nutzte die aktuellen Rücksetzer konsequent aus.

Strategy tätigt seinen größten Bitcoin-Kauf seit Monaten

Am Montag bestätigte Strategy den Kauf von Bitcoin im Wert von 835 Millionen US-Dollar – die größte Einzeltransaktion seit über vier Monaten. Der Bestand des Unternehmens steigt damit auf nahezu 650.000 BTC, die zuletzt rund 61 Milliarden US-Dollar wert waren. Der Schritt erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem der Bitcoin-Kurs innerhalb einer Woche etwa elf Prozent verloren hatte und kurzfristig bis auf rund 89.550 US-Dollar gefallen war.

Die Entscheidung zeigt einmal mehr, dass Strategy Kursrückgänge gezielt nutzt, um seine langfristigen Einstandspreise zu optimieren. Das Unternehmen folgt konsequent seiner Treasury-Logik und betrachtet kurzfristige Volatilität eher als Chance denn als Risiko. Der jüngste Großkauf unterstreicht die Überzeugung, dass Bitcoin weiterhin eine zentrale Rolle in der strategischen Bilanzstruktur des Unternehmens spielt.


Bitcoin-Käufe an fünf Tagen in Folge: Vom 10. bis 14.11. täglich akkumuliert

Die Kaufserie der vergangenen Woche sticht besonders hervor: Vom 10. bis zum 14. November erwarb Strategy täglich neue Bitcoin. Dieses antizyklische Verhalten folgt dem bekannten Muster des Unternehmens, das vor allem in Marktphasen mit deutlichen Rücksetzern verstärkt aktiv wird. @saylor betonte öffentlich, dass man „jeden Tag gekauft“ habe.

We bought bitcoin every day this week.

— Michael Saylor (@saylor) November 14, 2025

Die täglichen Käufe waren gleichzeitig ein Signal an den breiteren Markt. Sie zeigten, dass Strategy festen Glauben an die langfristige Entwicklung von Bitcoin hat und weiterhin aggressiv akkumuliert. In einer Phase fallender Kurse positionierte sich das Unternehmen bewusst gegen den Trend und verstärkte seinen BTC-Bestand, während andere Marktteilnehmer eher zurückhaltend agierten.


Gerüchte über angebliche Bitcoin-Verkäufe: Warum sie sich als falsch erwiesen

In den Tagen vor der Ankündigung kursierten Spekulationen, Strategy könne Bitcoin abgebaut haben. Hintergrund waren größere Bewegungen zwischen Wallets des Unternehmens, die fälschlicherweise als Abverkäufe interpretiert wurden. Wie sich inzwischen zeigt, handelte es sich jedoch lediglich um interne Redistribution-Prozesse, die Teil einer fortlaufenden Optimierung der Wallet-Struktur sind.

Die tägliche Kaufserie diente deshalb auch als klare Antwort auf diese Gerüchte. Strategy machte unmissverständlich deutlich, dass es weder Verkäufe noch eine strategische Kehrtwende gab. Stattdessen wurde sichtbar kommuniziert, dass das Unternehmen weiterhin täglich Bitcoin akkumuliert. Die Maßnahmen stärkten das Vertrauen in die langfristige Treasury-Strategie und widerlegten die Annahme, man könnte Bestände zur Liquiditätssicherung verkaufen.


Whale-Aktivität zieht an: Große Bitcoin-Investoren nutzen ebenfalls den Rücksetzer

Die jüngsten Marktbewegungen haben nicht nur Strategy zu Käufen animiert, sondern auch große Marktteilnehmer. Laut Daten von Glassnode ist die Anzahl der Bitcoin-Whale-Wallets – also Adressen mit über 1.000 BTC – seit Ende Oktober deutlich gestiegen. Am 27. Oktober lag die Anzahl dieser Wallets mit 1.354 auf einem Jahrestief. Seitdem ist sie um rund 2,2 Prozent auf 1.384 gestiegen – ein Niveau, das zuletzt vor vier Monaten erreicht wurde.

Dieser Anstieg fällt zeitlich mit dem Rückgang des Bitcoin-Kurses auf ein zwischenzeitliches Tief von etwa 89.550 US-Dollar zusammen. Die verstärkte Whale-Aktivität zeigt, dass auch institutionelle Investoren und große Marktteilnehmer den jüngsten Rücksetzer als Gelegenheit nutzen, ihre Position zu vergrößern. Diese parallele Akkumulation verstärkt das Bild eines Marktes, der trotz kurzfristiger Unsicherheit langfristig orientiert bleibt.


Neue Finanzierungsquellen: Preferred Shares werden zum Kernelement der Strategie

Ein entscheidender Faktor für den jüngsten 835-Millionen-Kauf war die Einführung der neuen euro-denominierten Preferred Share, die unter dem Ticker STRE in Luxemburg notiert ist. Die Emission brachte rund 700 Millionen US-Dollar an Nettoerlösen ein, ergänzt durch weitere 136 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf zusätzlicher Vorzugsaktien. Gleichzeitig befindet sich die Strategy-Aktie seit Wochen unter Druck – ein Umfeld, das alternative Finanzierungsmodelle noch attraktiver macht.

Strategy has acquired 8,178 BTC for ~$835.6 million at ~$102,171 per bitcoin and has achieved BTC Yield of 27.8% YTD 2025. As of 11/16/2025, we hodl 649,870 $BTC acquired for ~$48.37 billion at ~$74,433 per bitcoin. $MSTR $STRC $STRD $STRE $STRF $STRK https://t.co/HI1TeYOvQ9

— Michael Saylor (@saylor) November 17, 2025

Allerdings werden diese Vorzugsaktien zunehmend zu einem zweischneidigen Schwert. Zwar liefern sie kurzfristig flexible Liquidität, doch sie verursachen eine jährliche Dividendenlast von über 700 Millionen US-Dollar. Um diese bedienen zu können, muss Strategy häufig erneut Stammaktien ausgeben, was zu weiteren Verwässerungseffekten führt. Da der Markt derzeit besonders sensibel auf Verwässerungsängste reagiert, verstärken die Preferred Shares langfristig den Druck auf die Aktie zusätzlich und schaffen strukturelle Risiken, die eng mit der Finanzierungsstrategie des Unternehmens verknüpft sind.

Bitcoin im Mittelpunkt: Warum Anleger trotz Skepsis entspannt bleiben

Während die Marktlage zuletzt uneinheitlich war, sehen mehrere Analysten die Situation weniger kritisch. Strategy wird aktuell bei einem Abschlag zu seinen eigenen Bitcoin-Beständen gehandelt, doch die Schulden des Unternehmens beginnen erst 2028 zu laufen. Dadurch besteht kurzfristig kein Druck, BTC-Reserven zu verkaufen. Zudem sind Preferred-Aktionäre nicht zwingend zu Dividendenansprüchen berechtigt, was finanzielle Risiken mindert.

Gleichzeitig bleibt offen, ob Strategy mit seiner aggressiven Akkumulationsstrategie recht behält oder ob sich die wachsende Vorsicht im Markt durchsetzt. Ein aktueller Prediction Market von Myriad zeigt, dass 67 Prozent der Teilnehmer Bitcoin eher bei 85.000 US-Dollar als bei 115.000 US-Dollar sehen. Strategy hat jedoch in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass konträres Investieren für das Unternehmen langfristig profitabel sein kann.

Fazit: Dip-Käufe als langfristige Positionierung und klares Statement

Der 835-Millionen-Dollar-Kauf und die fünf aufeinanderfolgenden Kaufstage senden ein deutliches Signal: Strategy hält unbeirrt an seiner langfristigen Bitcoin-Strategie fest. Trotz kurzfristiger Unsicherheit und fallender Kurse nutzt das Unternehmen die Gelegenheit, seine Position auszubauen und Vertrauen in die zukünftige Entwicklung von Bitcoin zu demonstrieren.

Gleichzeitig verdeutlicht die Zunahme der Whale-Aktivität, dass auch andere große Marktteilnehmer die aktuellen Rücksetzer als Chance sehen. Mit flexiblen Finanzierungsmodellen und konsequenter Kommunikation unterstreicht Strategy seinen Ansatz, während die Frage offen bleibt, ob sich diese Haltung mittel- bis langfristig auszahlen wird.

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