de
Zurück zur Liste

3 % aller Bitcoin: Michael Saylors Strategy legt weiter nach

source-logo  blocktrainer.de 26 August 2025 12:05, UTC
image

Strategy (ehemals MicroStrategy) hat in der vergangenen Woche weitere 3.081 Bitcoin gekauft – in erster Linie finanziert durch die jetzt wieder erlaubte Ausgabe neuer Stammaktien. Das von Michael Saylor gegründete Unternehmen hält jetzt 3 % aller jemals existierenden Bitcoin.

Weitere 3.081 Bitcoin gekauft

Am Montag vergangener Woche überarbeitete Strategy das sogenannte „mNAV-Framework“, um auch bei einer niedrigen Unternehmensbewertung wieder MSTR-Stammaktien für Bitcoin-Käufe und nicht nur die Zahlungen von Zinsen oder Dividenden ausgeben zu können.

Dieser Schritt sorgte für Kritik, da die Aktiengesellschaft weniger als 3 Wochen zuvor die neuen, selbst auferlegten Regeln vorstellte, laut denen das erst ab einem mNAV (Marktkapitalisierung geteilt durch den Nettowert der Bitcoin) von 2,5 x geschehen sollte. Die Strategy-Aktie geriet im Rahmen dieser Entwicklungen unter Druck, sodass das mNAV auf unter 1,6 x fiel.

Wenn eine „Bitcoin Treasury Company“ höher bewertet ist, als der Netto-Wert ihrer Bitcoin (mNAV von über 1,0 x), dann kann sie die Ratio „BTC je Aktie“ steigern, indem sie neue Aktien emittiert, um Bitcoin zu kaufen – je höher das mNAV, desto zuträglicher für die Investoren.

Mit dem wieder aufgeweichten „mNAV-Framework“ gab das Unternehmen in der vergangenen Woche schließlich wieder bei einer verhältnismäßig niedrigen Unternehmensbewertung neue Stammaktien aus, um mit den Erlösen den Bitcoin-Bestand zu vergrößern.

Die Kapitalbeschaffung von Strategy in der vergangenen Woche – Quelle: SEC-Filing

Zwischen dem 18. und 24. August emittierte Strategy 875.301 neue MSTR-Stammaktien.

Die Erlöse, 309,9 Millionen US-Dollar, flossen in den Erwerb weiterer Bitcoin.

Hinzu kamen 47,1 Millionen US-Dollar, die Strategy durch die Ausgabe der Vorzugsaktien STRK, STRF und STRD einsammelte.

Für 356,9 Millionen US-Dollar kaufte die Aktiengesellschaft insgesamt 3.081 BTC.

Der durchschnittliche Kaufkurs betrug dabei 115.829 US-Dollar je Coin.

Damit erhöhte das Unternehmen den Bestand auf 632.457 BTC im Gegenwert von mehr als 70 Milliarden US-Dollar.

3 % aller Bitcoin

Mit 632.457 Bitcoin auf der Bilanz besitzt Strategy nun 3,01 % aller jemals existierenden knapp 21 Millionen Bitcoin. Fast 20 Millionen BTC sind bereits im Umlauf – die restlichen Coins werden in den nächsten 115 Jahren erst geschürft.

Das von Michael Saylor gegründete Softwareunternehmen setzt erst seit etwas mehr als 5 Jahren auf das Asset. Zuerst investierte die Aktiengesellschaft die Cash-Reserven in Bitcoin. Wenig später begann Strategy damit, Geld über die Kapitalmärkte aufzusammeln, um immer mehr BTC zu kaufen.

Im März 2024, vor weniger als 1,5 Jahren, hielt das Unternehmen erstmals 1 % aller Bitcoin. Die 2-%-Marke erreichte Strategy 9 Monate später, im Dezember 2024. Der nächste Zukauf von 210.000 BTC ließ nicht einmal 8 Monate auf sich warten.

Strategys Bitcoin-Holdings über die Zeit – Quelle: bitcointreasuries.net

Mit der aggressiven Bitcoin-Akkumulationsstrategie entwickelte sich das ursprüngliche Business-Intelligence-Softwareunternehmen zu einer Erfolgsgeschichte an der Börse. Seit dem ersten BTC-Kauf legte die Strategy-Aktie um mehr als 2.700 % zu, womit sie sogar die Rendite von Bitcoin in diesem Zeitraum übertraf.

Ein Risiko für Bitcoin?

Einen so großen Anteil an der Gesamtmenge zu halten, gibt einer Entität keine direkte Macht über das Bitcoin-Netzwerk – anders als bei Proof-of-Stake-Kryptowährungen wie ETH.

Strategy ist überdies eine Aktiengesellschaft, die faktisch betrachtet einer Vielzahl an Investoren gehört. Gründer und „Executive Chairman“ Michael Saylor hält weniger als 10 % der ausstehenden Aktien.

Die einzige Macht, die ein Player mit so einem großen Bitcoin-Bestand hat, ist der Einfluss auf den Preis: Sollte Strategy alle Bitcoin auf einen Schlag verkaufen, so würde der Kurs der Kryptowährung deutlich einbrechen.

Ziel von Strategy ist aber, die Bitcoin niemals zu verkaufen. Prinzip Nummer 1 der Aktiengesellschaft lautet, Bitcoin zu kaufen und für immer zu halten – und das sicher und exklusiv.

Die Bitcoin-Prinzipien von Strategy – Quelle: Strategys Quartalspräsentation

Eine Garantie gibt es dafür aber nicht. Sollte Strategy beispielsweise kein Geld mehr über die Kapitalmärkte einnehmen können, um Schulden zu bedienen oder die Dividenden der Vorzugsaktien zu bezahlen, sind Bitcoin-Verkäufe im Rahmen des Möglichen.

Mit einer Fremdkapitalquote von 21 % dürfte das Unternehmen stabil genug aufgestellt sein, um nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Außerdem gelang es Strategy bereits, mit Schulden auf der Bilanz durch einen Bitcoin-Bärenmarkt zu navigieren.

Bitcoin ist für jeden zugänglich – auch für diejenigen, die so viel davon kaufen wollen, wie sie nur können. Die Adoption durch große Unternehmen ist ohnehin unausweichlich, wenn die Bitcoin-Enthusiasten damit recht haben, dass BTC das beste Wertaufbewahrungsmittel der Welt darstellt.

blocktrainer.de