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Bitcoin Kurs erreicht neues Allzeithoch: Institutionelle Nachfrage und politische Signale

source-logo  coin-update.de 22 Mai 2025 03:01, UTC
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Bitcoin hat am 21. Mai 2025 ein neues historisches Allzeithoch erreicht. In den ersten Stunden der New Yorker Handelssitzung durchbrach der Kurs die psychologisch wichtige Marke von 109.000 US-Dollar – und stieg schließlich auf bis zu 111.476 US-Dollar. Damit liegt der Bitcoin-Kurs deutlich über dem bisherigen Rekord von 109.353 US-Dollar, der im Januar aufgestellt wurde.

Der Kursgewinn ist Ausdruck eines starken institutionellen Interesses, politischer Unterstützung auf höchster Ebene sowie einer insgesamt gestiegenen Marktdynamik. Die Kombination aus diesen Faktoren lässt Anleger und Analysten gleichermaßen über noch höhere Kursziele spekulieren.

Aktuelle Marktlage: Bitcoin bei über 111.000 US-Dollar

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels notiert Bitcoin bei 111.420 US-Dollar, was einem Tagesplus von rund 3,17 % entspricht. Das Handelsvolumen der letzten 24 Stunden liegt bei über 90 Milliarden US-Dollar, während die Marktkapitalisierung die Marke von 2,2 Billionen US-Dollar überschritten hat.

Auch auf dem Futures-Markt ist eine deutliche Belebung zu erkennen. Das offene Interesse – also das gesamte ausstehende Volumen laufender Bitcoin-Futures-Kontrakte – erreichte mit 76,2 Milliarden US-Dollar einen neuen historischen Höchststand. Das deutet auf ein starkes Engagement institutioneller Marktteilnehmer hin, die zunehmend sowohl auf steigende als auch auf absichernde Kursbewegungen setzen.

Strategy investiert weiter – institutionelle Nachfrage steigt

Einer der wichtigsten Kurstreiber ist die fortlaufende Akkumulation durch das Unternehmen Strategy, ehemals MicroStrategy. Der Softwarekonzern hält nun mehr als 576.000 Bitcoin, was etwa 2,7 % der gesamten verfügbaren Bitcoin-Menge entspricht. Keine andere Institution – staatlich oder privat – besitzt mehr BTC.

Bemerkenswert ist dabei auch der indirekte Zugang staatlicher Akteure zum Bitcoin-Markt über Beteiligungen an Strategy-Aktien. Diese Aktien ermöglichen es Pensionskassen, Staatsfonds und anderen öffentlichen Einrichtungen, ohne direkten Kryptowährungskauf vom steigenden Bitcoin-Wert zu profitieren. Das verleiht dem Markt eine zusätzliche Stabilität und Reichweite, die über das klassische Krypto-Ökosystem hinausgeht.

Politischer Rückenwind aus Washington

Parallel zur institutionellen Nachfrage sendet auch die Politik zunehmend positive Signale. Im US-Kongress schreitet der parteiübergreifend unterstützte GENIUS Act voran. Dieses Gesetzesvorhaben zielt auf eine klare, umfassende Regulierung von Stablecoins ab. Das stärkt das Vertrauen in digitale Assets und reduziert regulatorische Unsicherheiten, die in der Vergangenheit oft als Markthemmnis wirkten.

Darüber hinaus hat Präsident Donald Trump bereits im Januar 2025 eine Executive Order zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve unterzeichnet. Damit wird Bitcoin erstmals auf föderaler Ebene als strategischer Vermögenswert anerkannt – vergleichbar mit Goldreserven. Diese Maßnahme unterstreicht den Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung digitaler Währungen durch staatliche Institutionen.

Derivate-Markt im Aufschwung – neue Höchststände bei offenen Positionen

Die positive Grundstimmung spiegelt sich auch auf dem Terminmarkt wider. Das sogenannte Open Interest – also das gesamte Kapital, das in Bitcoin-Futures gebunden ist – befindet sich auf Rekordniveau. Mit 76,2 Milliarden US-Dollar übertrifft es alle bisherigen Höchststände.

Diese Entwicklung ist ein klares Zeichen dafür, dass professionelle Anleger und Hedgefonds zunehmend aktiv werden. Futures werden nicht nur zur Spekulation eingesetzt, sondern auch zur Absicherung großer Bestände. Die wachsende Liquidität in diesem Segment macht Bitcoin insgesamt robuster und attraktiver für institutionelle Strategien.

Analysten erwarten weiteres Kurspotenzial – 200.000 US-Dollar möglich

Die Großbank Standard Chartered zählt zu jenen Institutionen, die in den kommenden Monaten weiter steigende Kurse erwarten. In ihrer aktuellen Prognose geht die Bank davon aus, dass der Bitcoin-Kurs bereits im zweiten Quartal die Marke von 120.000 US-Dollar überschreiten könnte. Sollte sich der Trend der institutionellen Kapitalzuflüsse fortsetzen, sei sogar ein Jahresendziel von 200.000 US-Dollar realistisch.

Diese Einschätzung wird durch mehrere Faktoren gestützt: Die zunehmende politische Legitimierung von Bitcoin, die höhere Marktliquidität, die Integration in traditionelle Finanzprodukte wie ETFs sowie der globale Trend hin zu wertbeständigen, knappen Vermögenswerten angesichts wachsender Staatsverschuldung und Währungsrisiken.

Der aktuelle Kurssprung auf über 111.000 US-Dollar markiert mehr als nur einen neuen Preisrekord. Er ist Ausdruck einer tiefgreifenden strukturellen Veränderung in der Wahrnehmung von Bitcoin: weg vom reinen Spekulationsobjekt, hin zum strategischen Reservewert, der von Unternehmen, Staaten und Institutionen gleichermaßen ernst genommen wird.

Ob es sich bei dieser Rallye um den Beginn einer neuen langfristigen Aufwärtsbewegung handelt oder zunächst eine Konsolidierung folgt, bleibt abzuwarten. Doch die Richtung ist klar: Bitcoin gewinnt zunehmend an institutioneller Tiefe, regulatorischer Akzeptanz und makroökonomischer Relevanz.

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