Unter institutionellen Investoren gewinnt der Bitcoin immer weiter an Bedeutung. Besonders in den USA tut sich aktuell einiges. Morgen fällt Microsoft eine Entscheidung über ein mögliches Bitcoin-Investment. Mit Amazon und Riot könnten zwei milliardenschwere Unternehmen folgen.
Amazon, Riot, Microsoft: Diese Unternehmen erwägen Bitcoin-Invest
Immer mehr institutionelle Investoren erwägen ein Bitcoin-Invest. In den USA schlägt das Konzept derweil grosse Wellen. Zuletzt berichtete CoinPro über die kommende Abstimmung Microsofts, die darüber entscheidet, ob der Softwaregigant künftig Bitcoin anlegt.
“Microsoft war nicht unser letzter Bitcoin-Vorschlag”, schreiben die Verantwortlichen über X und deuten jetzt auf Amazon.
Die Jahreshauptversammlung veranstaltet Microsoft am morgigen 10. Dezember. Aktionäre werden dann darüber abstimmen, ob das Unternehmen in Bitcoin investiert. Der Vorstand lehnte diese Idee bislang ab.
Die US-amerikanische Denkfabrik National Center for Public Policy Research (NCPPR) unterbreitete zuletzt auch Amazon einen ähnlichen Vorschlag. Das NCPPR vertritt Aktionäre über eine Arbeitsgruppe namens Free Enterprise Project.
Das selbsterklärte Ziel der Arbeitsgruppe ist es, “die linke Übernahme des geschäftlichen Lebens” zu verhindern und den “wahren Kapitalismus” zu verteidigen. Durch Meinungspapiere und Recherchen will die Organisation Einfluss auf die industrielle Entwicklung in den USA nehmen.
Nun setzt man sich das Ziel, den Bitcoin als Wertanlage weiter zu verbreiten. Mit Amazon legt man den Fokus immerhin auf das viertgrösste Unternehmen der Erde. Den Amazon-Vorstand rief das Free Enterprise Project konkret dazu auf, Bitcoin zu erwerben, wie aus einem Schreiben hervorgeht.
“In Zeiten anhaltender und oft grassierender Inflation wird der Wert eines Unternehmens nicht nur daran gemessen, wie rentabel sein Hauptgeschäft ist, sondern auch daran, wie gut es die Gewinne aus diesem Geschäft bewahrt”, heisst es dort.
“Obwohl Bitcoin derzeit ein volatiler Vermögenswert ist (…) haben Unternehmen die Verantwortung, den Aktionärswert sowohl langfristig als auch kurzfristig zu maximieren. Die Diversifizierung der Bilanz durch Bitcoin löst dieses Problem, ohne zu viel Volatilität in Kauf zu nehmen”, argumentieren die Autoren.
Darum könnte sich ein Bitcoin-Investment für viele Unternehmen lohnen
Tatsächlich sprechen die Zahlen oft für ein Bitcoin-Investment. Das Free Enterprise Project hält die aktuell beliebten Anlagetypen für unzureichend, um die Inflation zu bekämpfen. Staats- und Betriebsanleihen liefern in den USA eine jährliche Rendite von vier bis fünf Prozent.
Da die Inflation über das Jahr 2024 in den USA ebenfalls um rund vier Prozent zunahm, gehen die so erzielten Gewinne üblicherweise verloren. Der Bitcoin kann für Anleihen als wahre Alternative dienen.
“Da Bargeld ständig entwertet wird und die Anleiherenditen unter der tatsächlichen Inflationsrate liegen, schützt Amazon das Vermögen seiner Aktionäre in Milliardenhöhe nicht angemessen”, wirft das Free Enterprise Project dem Vorstand vor.
Während Anleihen wenige Prozente an Rendite pro Jahr generieren, konnte BTC über das Jahr 2024 um rund 130 Prozent steigen. Hätte Amazon also die Kryptowährung erworben, hätte man den Wert also nicht nur erhalten, sondern sogar vermehrt.
Die Autoren argumentieren, dass Amazon über genügend Kapital verfügt, um grosse Investitionen zu tätigen. Der US-Konzern verwaltet Anlagen im Wert von 585 Milliarden US-Dollar. Davon liegen 88 Milliarden in Bargeld und Anleihen vor – laut Autoren ein viel zu grosser Anteil.
Stattdessen schlagen sie eine Allokation von mindestens fünf Prozent in Bitcoin vor – das entspräche 16 Milliarden US-Dollar. Forciert ein Unternehmen regelmässige Käufe in dieser Dimension, würde sich das positiv auf den Bitcoin-Kurs auswirken.
Mining-Unternehmen Riot erwirbt 500 Mio. US-Dollar an BTC
Das Mining-Unternehmen Riot Platforms erwirbt BTC im Wert von 500 Millionen US-Dollar – das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die man heute veröffentlichte. Um den Kauf zu finanzieren, gibt man unbesicherte Anleihen aus, die 2030 auslaufen sollen.
Über die so erworbenen Bitcoin will man laut eigener Aussage “den generellen Nutzen” für das Unternehmen steigern. Offenkundig glaubt die Unternehmensführung über die nächsten Jahre an einen stark steigenden Bitcoin-Kurs, an dem man partizipieren will. Nur institutionelle Investoren sind am Kauf der Anleihen berechtigt.