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Bitcoin: Kurs fast am Dollar-Allzeithoch! Kommt der „Superzyklus“? Die Prognose

source-logo  ftd.de 01 November 2024 05:29, UTC

Alle Jahre wieder: Bitcoin demonstriert Stärke – Anleger werden schwach. Die Kryptowährung verzeichnete nach ihrem Sprung über 70.000 Dollar enorme Nachfrage, Forbes spricht gar von einer „seismischen Verschiebung“ bei Bitcoin – und wähnt das Asset im „Superzyklus“. Kommt die Kurs-Verfünffachung „in unter 3 Monaten“, wie ein Branchen-VIP in Aussicht stellt? Was sollten Investoren wissen?

Bitcoin: Prognose sieht „revolutionäre Entwicklung“

Das bullishe Momentum kam gerade noch rechtzeitig: Mehr als ein halbes Jahr mussten Anleger auf den Kurssprung warten, viele hatten die Hoffnung schon aufgegeben. Business as usual also. Bitcoin (BTC) pumpte seit einigen Tagen, konnte dabei sogar ein neues lokales Hoch markieren.

Mit dem Preis steigt auch die Stimmung: „Extreme Gier“ hat die Märkte erfasst, wie der „Crypto Fear & Greed Index“ anzeigt, ein beliebtes Werkzeug zur Sentiment-Analyse. Der Ton in den Medien – ob sozial oder „normal“: plötzlich wieder euphorisch. Forbes beispielsweise, eines der global erfolgreichsten Wirtschaftsmagazine, äußert sich optimistisch wie nie über Bitcoin und die „Kryptowährungs-Welt“: Das digitale Asset scheine auszubrechen aus seinem „seit langem etablierten 4-Jahres-Zyklus“ – und in einen sogenannten „Superzyklus“ überzugehen. Damit gemeint ist: Bitcoin könnte im kommenden Bull-Run unfassbar schnell und unfassbar hoch steigen.

Eine „potenziell revolutionäre“ Entwicklung, so die Analyse. Mehr noch: Autorin Alice Liu erinnert der aktuelle Bitcoin-Chart an die Aktien-Explosionen milliardenschwerer Technologie-Unternehmen. „Der Kursverlauf […] ähnelt nun frappierend den frühen Phasen von Tech-Giganten wie Apple, als diese in ihre ‚Superzyklus‘-Phase mit plötzlichen Kurssteigerungen an der Börse eintraten“, so Liu.

Prognose: Verfünffacht sich der Bitcoin-Kurs?

Schlüsselfaktoren seien neben der institutionellen Adoption auch die Bitcoin-ETFs und die Befürwortung der Kryptowährung auf politischer Ebene. US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump beispielsweise erwägt Steuerfreiheit für Krypto-Investitionen, kommentiert im Interview: „Vielleicht sollten wir die Steuern auf Kryptowährungen abschaffen und sie durch Zölle ersetzen.“

Kurzum: Nach monatelanger Durststrecke scheint sich nun ein perfekter Sturm zusammenzubrauen. Auch die Geldpolitik in China steuert hierfür ein Lüftchen bei, glaubt BitMEX-Börsengründer und Krypto-VIP Arthur Hayes. Hayes ist einer der meistzitierten Analysten der Branche, insbesondere in den US-Medien sehr präsent. In einer neuen Bitcoin-Prognose argumentiert der ehemalige Deutsche-Bank-Trader jetzt: Das Gelddrucken wird den BTC-Kurs weiter aufwärts treiben. Hayes rechnet mit extremen Stimulierungsmaßnahmen im Reich der Mitte – vergleichbar mit denen der USA während der Corona-Pandemie. Das sei eine „großartige Kaufgelegenheit“, glaubt der Krypto-Guru.

BTC könne aufgrund der chinesischen Geldpolitik ähnlich explosiv aufwerten wie im August 2015: Damals ist die Cyberdevise nach einer „schockartigen Yuan-Abwertung“ durch die Chinesische Zentralbank von 135 Dollar auf 600 Dollar explodiert. Das entspricht fast einer Kurs-Verfünffachung – und zwar „in unter 3 Monaten“, so Hayes. Sollte sich die Performance der Vergangenheit wiederholen, brächte das den Bitcoin-Kurs von 72.348 Dollar aus bis Anfang Februar 2025 auf 361.740 Dollar – eine Erhöhung um satte 400 Prozent.

Rummel um Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto

Es ist eines der größten, wenn nicht sogar das größte Rätsel der Krypto-Industrie: Wer hat Bitcoin erschaffen? Wer steckt hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, dem Erfinder der Kryptowährung Nummer 1? Seit 2011 ist der Schöpfer von der Bildfläche verschwunden. Dafür tauchen Jahr für Jahr neue Betrüger auf, die den Titel für sich proklamieren – bislang wurde allerdings jeder davon der Lüge überführt.

Nun war es wieder soweit: Der Ankündigung einer PR-Agentur zufolge sollte Nakamoto am 31. Oktober (16. Jahrestag des Whitepapers) seine „echte Identität“ in einer Pressekonferenz in London enthüllen. „Es ist für mich an der Zeit, meine Identität offiziell zu enthüllen. Ich stehe vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen, und ich glaube, dass die Welt es verdient, die Wahrheit zu erfahren“, habe Nakamoto angeblich verlauten lassen. Alteingesessene Branchenbeobachter ahnen bereits: Hier möchte man Anlegern einen Bären aufbinden – und das mitten im Bullenmarkt.

ftd.de