Die Experten von Bernstein Research sehen mehrere gute Gründe, weshalb sich die Rahmenbedingungen für den Bitcoin-Kurs positiv entwickeln könnten.
Der Bitcoin-Kurs könnte bis Ende 2025 auf bis zu 200.000 US-Dollar klettern, wenn die marktführende Kryptowährung in eine „neue institutionelle Ära“ eintritt, wie ein aktueller Analysebericht von Bernstein Research prognostiziert.
Der 160-seitige Bernstein-Bericht namens „Black Book“ wurde am 22. Oktober veröffentlicht und argumentiert unter anderem, dass die Bitcoin-Miner den Sektor mittelfristig wieder stärken werden, wie Matthew Sigel, der Head of Digital Asset Research von VanEck, am 23. Oktober auf X entsprechend hervorhob.
„Zehn globale Vermögensverwalter besitzen inzwischen 60 Mrd. US-Dollar an regulierten Krypto-Indexfonds (ETFs), wohingegen es im September 2022 nur 12 Mrd. US-Dollar waren“, wie der Bericht feststellt.
„Wir gehen davon aus, dass die Wall Street bis Ende 2024 Bitcoin-Erfinder Satoshi als größten Eigentümer an BTC ablösen wird“, so die Bernstein-Analysten weiter.
Der ETF-Markt wurde in diesem Jahr bereits klar von Bitcoin dominiert, so machen allein die Indexfonds des Krypto-Marktführers sechs der zehn erfolgreichsten neuen ETFs in 2024 aus, wie Nate Geraci von The ETF Store zu bedenken gibt.
Kein Wunder also, dass große Finanzinstitute wie Bernstein, JP Morgan und der erfahrene Hedgefondsmanager Pault Tudor Jones im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen immer optimistischer werden, was Bitcoin angeht.
Immer mehr Anleger und Investoren flüchten sich ebenfalls in BTC, um der weiteren Entwertungen von Landeswährungen zuvorzukommen, die auf Grund der anhaltenden geopolitischen Spannungen umso wahrscheinlicher werden.
„Die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die bevorstehenden US-Wahlen werden die Flucht in Gold und Bitcoin wohl nochmal befeuern“, wie es in dem Bericht heißt, den JPMorgan Cointelegraph zugespielt hat.
Dieser sogenannte „Debasement Trade“, der diese Flucht vor Entwertung in Wertaufbewahrungsmittel wie Gold und BTC meint, wird besonders durch „strukturell höhere geopolitische Unsicherheit, anhaltend hohe Unsicherheit im Hinblick auf die langfristige Inflation und anhaltend hohe Staatsverschuldungen in den großen Volkswirtschaften der Welt“ bedingt, wie JPMorgan ausführt.
Tudor Jones, der Gründer des gleichnamigen Hedgefonds Tudor Investment Corporation, legte vor diesem Hintergrund zuletzt offen, dass er Long-Positionen auf Bitcoin und Rohstoffe hält, weil nach seiner Auffassung nach den US-Wahlen „alle Wege zur Inflation“ führen.
„Ich werde wahrscheinlich einen Korb aus Gold, Bitcoin, Rohstoffen und Nasdaq-Aktien [Technologieaktien]halten“, wie Jones gegenüber CNBC Squawk Box angibt.
Unterdessen haben die Bitcoin-Miner wohl beste Voraussetzungen, um sich aus ihrer Krise nach dem Halving von 2024 zu befreien, denn der Sektor hat sich langsam wieder gefestigt und könnte zusätzlich vom Energiebedarf für Künstliche Intelligenz (KI) profitieren, wie Bernstein schreibt.
„Wir gehen davon aus, dass sich Riot,ClearSpark und Marathon wieder festigen und die Mining-Branche tragen werden“, so die Analysten.
Das Bitcoin-Halving hatte die sogenannte Block-Belohnung im April wortwörtlich von 6,25 BTC auf 3,125 BTC reduziert, was die Rentabilität von Mining-Unternehmen massiv erschwert hat.
Der Bedarf nach Rechenkapazitäten für KI-Projekte nimmt allerdings rapide zu und könnte für die Branche Abhilfe schaffen.
Dahingehend führt Nick Hansen, der CEO der Mining-Firma Luxor aus, dass Miner durch die Bereitstellung von Rechenleistung für KI bis zu 2 – 3 US-Dollar pro Kilowattstunde verdienen können, statt 0,15 – 0,2 US-Dollar für das Mining von BTC.
Viele Bitcoin-Miner wie Core Scientific, Hive Digital Technologies und Hut 8 diversifizieren auf Grund dessen bereits in Richtung KI. Ein Trend, der Schule machen könnte.