Bitcoin dreht auf und heute knackte der Bitcoin-Kurs die Marke von 68.000 US-Dollar. Dieser rasante Anstieg steht in enger Verbindung mit den zunehmenden Nettozuflüssen in die Spot-BTC-ETFs in den USA, weil die Finanzprodukte ihre beste Dreitagesperiode seit Juni verzeichneten.
Während Bitcoin-ETFs bei den Anlegern beliebt sind, verläuft das Geschäft mit den Ethereum-ETFs nach wie vor träge. Scheinbar hat der Markt deutlich weniger Interesse daran, was die Zukunft von anderen Krypto-ETFs in ein schlechtes Licht rückt. Zwar sehen Teile der Szene einen Start von XRP- und Solana-ETFs herbei, aber neben dem regulatorischen Segen der SEC braucht es auch eine Nachfrage, und die scheint eher schwach zu sein.
Eine Beobachtung, die sich auch mit den Aussagen von BlackRock deckt, denn dort wiegelte man bereits vor Monaten öffentlich ab, als es um einen Solana-ETF ging.
Kryptowährungen im Fokus des US-Wahlkampfs
Experten gehen davon aus, dass der Kryptomarkt und insbesondere Bitcoin weniger von dem Ausgang der US-Wahl beeinflusst werden. Dennoch steigen augenscheinlich die Chancen für Donald Trump, der gemeinhin eine positive Haltung zu Kryptowährungen und der Branche eingenommen hat. Es könnte aber auch sein, dass die jüngsten Äußerungen von der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris den Markt beflügelt haben. Zwar dürfte unter Harris Garry Gensler erhalten bleiben und vielleicht sogar Finanzminister werden, aber gestern gab Harris bekannt, dass man die Kryptowährungen von afroamerikanischen Männern besonderen Investmentschutz gewähren will.
Jetzt streitet man in den USA darüber, ob man nur eine bestimmte Gruppe fördern sollte oder nicht. Für Anleger ist diese Frage jedoch nicht relevant, denn es ist nur wichtig, dass Harris und Walz im Falle eines Wahlsiegs dem Thema positiv gegenüberstehen. Dennoch sollten Anleger Vorsicht walten lassen und nicht zu überschwänglich werden, denn es ist vollkommen offen, was das Gespann konkret umsetzen will. Schutz von Investments kann vieles bedeuten, und dazu gehört u. a. auch, dass die SEC sämtliche Unternehmen der Branche weiterverfolgt.
Starke Zunahme der Nettozuflüsse
Die Marktdaten von FarSide zeigen eine deutliche Zunahme der Zuflüsse in Bitcoin-ETFs, die am Freitag starteten. Nach einem Zeitraum von drei Tagen mit Nettoabflüssen von Dienstag bis Donnerstag flossen am Freitag 253,6 Millionen Dollar, am Montag 555,9 Millionen Dollar und gestern 371 Millionen Dollar in die Bitcoin-ETFs.
Insgesamt beliefen sich die Zuflüsse in diesem Zeitraum auf 1,1805 Milliarden Dollar, was die beste Dreitagesperformance seit Juni darstellt. Am Montag waren FBTC und BITB mit 239,3 Millionen Dollar bzw. 100,2 Millionen Dollar an der Spitze. Gestern sicherte sich BlackRock’s IBIT mit einem Nettozufluss von 288,8 Millionen Dollar die Führung.
Damit zeichnet sich ab, dass Bitcoin trotz eines eher schwachen Starts in den Oktober, den heißerwarteten „Uptober“ begehen könnte. Dieses Bild manifestiert sich auch im monatlichen Chart. Jetzt steht zur Debatte, welche Kursziele bis zum Ende des Monats möglich sind.
Kursziel bis Ende Oktober: Sind 82.000 US-Dollar möglich?
Die Statistik zeigt, dass Bitcoin in der Vergangenheit immer im Oktober zulegen konnte, wenn der September im Plus abschloss. Das war im Vormonat der Fall, und obwohl vergangene Ereignisse keine Garantien für zukünftige Ergebnisse liefern, scheint sich die Geschichte wenigstens bislang zu wiederholen. Anleger sollten dennoch wachsam bleiben, weil die Situation im Nahen Osten nicht beruhigt ist und der Markt auf eine weitere Eskalation empfindlich reagieren könnte.
Im Schnitt legte Bitcoin im Oktober um 30 % zu, wenn es denn zu einem goldenen Oktober kam. Das ist aber längst nicht immer der Fall gewesen, weshalb die Situation also durchaus drehen kann. Geht man vom Eröffnungskurs für den Monat Oktober aus, dann wäre ein Kursziel von 82.000 US-Dollar möglich, wenn diese Milchmädchenrechnung aufgeht.
Bislang bewegt sich Bitcoin jedoch seit März 2024 in einer Range. Daher sollten Anleger unbedingt prüfen, ob die Marke bei 73.000 US-Dollar überhaupt von den Bullen überwunden werden kann. Andernfalls könnte sich ein Szenario einstellen, bei dem sich dort ein Widerstand bildet und BTC zurück in Richtung 65.000 US-Dollar pendelt. Ein Ausbruch oberhalb der Marke von 73.000 US-Dollar wäre aber in jedem Fall bullisch und würde das Narrativ auf eine fulminante Jahresendrallye im vierten Quartal wieder attraktiv machen.