Dem Markt fällt scheinbar ein Stein vom Herzen, denn der Treuhänder von Mt. Gox hat die Frist für die Auszahlung der Gläubiger verlängert. Ursprünglich war vorgesehen, dass bis Ende Oktober 2024 alle Gläubiger ihre Auszahlung erhalten. Doch jetzt verschiebt man die Deadline um ein ganzes Jahr. In einer offiziellen Mitteilung liest sich das wie folgt:
Mit Ausnahme bestimmter Rückzahlungsarten hat der Rehabilitationstreuhänder die Basisrückzahlung, die frühzeitige Pauschalrückzahlung und die Zwischenrückzahlung (zusammen die „Rückzahlungen“) größtenteils für die Gläubiger abgeschlossen, die die notwendigen Verfahren zur Entgegennahme der Rückzahlungen abgeschlossen haben und während des Rückzahlungsprozesses auf keine Probleme gestoßen sind.
Allerdings haben viele Gläubiger ihre Rückzahlungen noch nicht erhalten, weil sie die notwendigen Verfahren zur Entgegennahme der Rückzahlungen nicht abgeschlossen haben. Darüber hinaus hat eine beträchtliche Anzahl von Gläubigern ihre Rückzahlungen aus verschiedenen Gründen nicht erhalten, wie etwa aufgrund von Problemen während des Rückzahlungsprozesses.
Da es wünschenswert ist, die Rückzahlungen an diese Gläubiger im Rahmen des Möglichen vorzunehmen, hat der Rehabilitationstreuhänder mit Zustimmung des Gerichts die Frist für die Rückzahlungen vom 31. Oktober 2024 (japanische Standardzeit) auf den 31. Oktober 2025 (japanische Standardzeit) verlängert.
Die Fristverlängerung dürfte eigentlich keine Auswirkungen auf den Markt haben. Denn zum einen gehen Experten davon aus, dass der Verkaufsdruck relativ milde ausgefallen ist. Zum anderen verfügt der Markt über genügend Liquidität, weshalb selbst ein großangelegter Abverkauf geschluckt worden wäre. Weil jedoch aus der Mitteilung hervorgeht, dass die Rückzahlung zum größten Teil abgeschlossen ist, könnte man die Situation so interpretieren, dass der Markt auf diesen Umstand positiv reagiert.
Die Situation ist unverändert
Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Artikels konnte Bitcoin 5,48 % zulegen. Damit könnte der heutige Handelstag damit enden, dass die Verluste der vergangenen Woche wieder ausgeglichen werden. Doch selbst wenn das der Fall sein sollte, dann fällt der Oktober bislang vergleichsweise schwach aus. Weil der Monat noch nicht einmal zur Hälfte verstrichen ist, sollte man die Flinte jedoch nicht gleich ins Korn werfen.
Sollte den Bullen ein Ausbruch oberhalb von 65.000 US-Dollar gelingen, dann könnte dies den Auftakt zu einer einsetzenden Kursrallye darstellen. Faktoren, die eine solche Entwicklung begünstigen könnten, liegen aber außerhalb des Kryptomarktes. So lässt sich beobachten, dass Gold, Nasdaq und auch der S&P 500 zulegen konnten.
Was den Märkten gefallen dürfte, ist eine Stabilisierung der Situation in Nahost sowie die Möglichkeit auf einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine. Beide Konflikte sind noch weit von einer Lösung entfernt, aber bereits die Aussicht auf eine Lösung in der Ukraine dürfte eine beruhigende Wirkung haben. Umgekehrt besteht aber auch die Gefahr, dass weitere Einbrüche erfolgen könnten, wenn sich die Lage verschlechtert.
Das letzte Quartal 2024 ist also von vielen Unwägbarkeiten geprägt. Denn neben der Frage von Krieg und Frieden stehen im November die US-Präsidentschaftswahlen an.