Während die Bitcoin Adoption im Eiltempo voranschreitet, sind bei weitem nicht alle von der Krypto-Leitwährung überzeugt. Einer, der den baldigen Untergang von Bitcoin seit 2013 prognostiziert, ist der US-amerikanische Ökonom und Börsenmakler Peter Schiff. In einer neuen Folge des Bankless-Podcasts bekräftigt der Goldanhänger seine BTC-Skepsis.
“Bitcoin ist nicht die nächste Revolution, sondern ein Rückschritt”, behauptet er gegenüber den Krypto-freundlichen Moderatoren. Seine Haltung leitet er vor allem aus dem Kontrast zwischen der physischen Natur von Gold und der digitalen Natur von Bitcoin ab: “Der Grund, warum es so einfach ist, Bitcoin zu verschicken, ist, dass man gar nichts verschickt.”
Ein Zugeständnis erlaubt er sich: Bitcoin sei vielleicht doch nicht wertlos. Aber 60.000 US-Dollar pro Coin? Ganz sicher nicht. Außerdem müsse man das Rad ohnehin nicht neu erfinden, schließlich würde Gold weiterhin hervorragend als Geld funktionieren. Die Kryptowährung ist für ihn dagegen per Definition kein Geld, weil sie keinen praktischen Nutzen habe. Niemand brauche Bitcoin für irgendetwas, so Schiff.
Der Finanzexperte erklärt: “Zigaretten sind Geld in Gefängnissen, aber nicht alle Gefangenen rauchen. Einige tun es und das gibt den Zigaretten einen Wert, weil man sie rauchen kann. Aber niemand kann Bitcoin rauchen, also gibt es dafür keinen Nutzen.” Weil Bitcoin von keiner Industrie benötigt wird und nicht physisch existiert, könne es kein Wertspeicher sein: “Bitcoin ist genauso wenig digitales Gold wie das Bild eines Hamburgers digitales Essen ist.”
Gold bald über 20.000 US-Dollar pro Unze?
Schon im November 2013 verglich Peter Schiff die Kryptowährung mit der Tulpenblase im Holland des 17. Jahrhunderts. Damals handelte Bitcoin bei etwa 355 US-Dollar. Während andere vormalige BTC-Kritiker wie Larry Fink oder auch Michael Saylor im Verlauf der Zeit ihre Meinung ändern konnten, beharrt Schiff bis heute mit Vehemenz auf der Überlegenheit von Gold.
Zumindest im Vergleich zu Fiatwährungen dürfte er Recht haben: Gold stieg seit Jahresbeginn um 22 Prozent und erreichte Ende August ein Allzeithoch bei 2.524 US-Dollar. Insbesondere in den vergangenen Monaten bewies das glänzende Edelmetall seine Stärke. Langfristig könnte es laut Peter Schiff auf einen Preis von über 20.000 US-Dollar pro Unze steigen, während Bitcoin sang- und klanglos verschwinden werde.
Die Betrachtung eines 6-Monats-Charts unterstützt Schiffs Argumentation: Während Bitcoin gegenüber dem US-Dollar 19,55 Prozent verlor, konnte Gold um 15,37 Prozent zulegen. Allerdings stand der BTC-Kurs damals auch fast genau beim Allzeithoch. Auf Jahressicht glänzt Bitcoin hingegen mit 120 Prozent Rendite, viermal mehr als Gold verzeichnen konnte.
Ein mehrjähriger Vergleich der beiden Wertspeicher offenbart: Mit einer Goldunze einen ganzen Bitcoin kaufen, das ging zuletzt im April 2017. Seitdem wurde BTC nicht nur in US-Dollar, sondern auch in Gold gerechnet beständig teurer. Derzeit braucht es nicht weniger als 23 Goldunzen für den Kauf nur eines Bitcoins. Das dürfte Peter Schiff jedoch in Zukunft nicht davon abhalten, weiter kräftig auszuteilen. Der Unterhaltungsfaktor ist garantiert.