Der Bitcoin-Kurs notiert seit Monaten seitwärts, vom Allzeithoch ist die Krypto-Leitwährung weit entfernt. Doch welche Gründe sprechen für langfristiges Kurswachstum – und welche dagegen? Eine Analyse.
Zinssenkung im September? Neue Liquidität für BTC
Die Schulden der USA stehen mit über 35 Billionen US-Dollar auf einem Rekordhoch. Durch die anhaltend hohen Zinsen wächst zudem die Gefahr, dass sich Kreditrisiken materialisieren, Insolvenzen überhandnehmen und die Bautätigkeit zum Erliegen kommt.
Eine temporäre Lösung wäre die Zinssenkung, also billiges Geld. Viele Experten erwarten im September eine deutliche Zinssenkung durch die US-Notenbank. Das könnte den BTC-Kurs vorantreiben. Denn: Bitcoin ist der ideale Proxy für die Geldmengenausweitung und zeigte in der Vergangenheit eine starke Korrelation zur Ausweitung der Liquidität.
Glaubt man dem Investmentanalyst Raoul Pal – er hat die aktuelle Finanzlage analysiert – steht BTC dadurch bald bei 400.000 US-Dollar pro “Münze”. Dabei sollen auch Zuflüsse bei Bitcoin ETFs helfen. Wie es um die BTC-Börsenprodukte steht, haben wir im neuen BTC-ECHO Bitcoin Report erklärt.
Befeuert der US-Wahlkampf den Bitcoin-Kurs?
Im aktuellen Kampf um das Oval Office wird Bitcoin und Krypto immer mehr zum Politikum. Nicht nur Donald Trump macht Zugeständnisse an die Industrie, auch Kamala Harris scheint sich der Szene zu öffnen.
Sollte der Republikaner erneut ins Weiße Haus gewählt werden, könnte dies positive Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs haben. Immerhin: Trump versprach, die USA zu Bitcoin-Nation machen, Mining zu fördern und das Recht auf Privatsphäre zu unterstützen. Einer Analyse von VanEck zufolge, steigt BTC auf 100.000 US-Dollar, wenn der Trump gewinnt.
Entscheiden die Demokraten das Rennen für sich, könnte der Kurs der Krypto-Leitwährung zwar zunächst einbrechen. Langfristig dürfte das aber kaum Auswirkungen auf das Kurswachstum haben. Zum Zeitpunkt des Schreibens führt Trump laut Hochrechnungen knapp mit 50 Prozent vor Harris mit 49 Prozent.
Institutionelles Interesse an Bitcoin
Bitcoin ist bei großen Institutionen und sogar Pensionsfonds gefragt. Beispielsweise schichten Rentenkassen aus den Bundesstaaten Wisconsin oder New Jersey einen Teil ihres Kapitals in Bitcoin ETFs um. Auch Großbanken wie UBS oder Morgan Stanley zeigen Interesse an der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung.
Eine Handelsfunktion bei solchen Großbanken dürfte für weitere Zuflüsse und Kurssprünge sorgen. Mehr noch: Investieren bald weitere Rentenfonds in Bitcoin, führt das zu zusätzlichem Kapitalzufluss, der Kurs dürfte weiter steigen.
Kursrisiko: Potenzielle Rezession im Anmarsch
Durch die schlechte Wirtschaftslage sowohl in Deutschland als auch in Übersee warnen einige Experten vor einer Rezession. Zwar reagieren Notenbanken dann meistens mit einer Zinssenkung, fluten den Markt also mit billigem Geld. In der Vergangenheit führte eine Rezession aber zum Abverkauf vieler riskanter Vermögenswerte. Davon wäre auch Bitcoin betroffen, meint Jonas Groß. “Mangelnde Investitionsbereitschaft und eine Flucht in sichere Assets wie Staatsanleihen können zum starken Abverkauf führen”, so der Experte für digitale Währungen.
Wie es um das Lightning-Netzwerk steht und welche Vor- und Nachteile Layer-2-Protokolle für Bitcoin bringen, lest ihr im neuen BTC-ECHO Bitcoin Report.