- Runes nehmen nach ihrer Veröffentlichung am Samstag bis zu 81 Prozent aller Transaktionen auf Bitcoin ein.
- Auch die Netzwerkgebühren schossen durch den Start der nutzergenerierten Token in die Höhe und erreichten absurde Werte.
- Kritiker halten Runes für schädlich. Das neue Protokoll bringt Memecoins zu Bitcoin.
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Runes: Fluch oder Segen für die Bitcoin Blockchain?
Sind Runes ein Fluch oder eher ein Segen für die Bitcoin-Blockchain? Das neue Protokoll des bekannten Entwicklers Casey Rodarmor sorgt wie erwartet für Debatten unter Bitcoinern. Den Erfolg der Ordinals kann der neue Token-Standard wiederholen.
Aufzeichnungen von Dune (Quelle in englischer Sprache) zeigen, dass ein Großteil aktueller Bitcoin-Transaktionen die neuartigen, nutzergenerierten Token verschieben. Am Dienstag waren Runes demnach für 81 Prozent aller Transaktionen verantwortlich und stellten ihren bisherigen Rekordwert auf.
Heute haben Runes bisher einen Anteil von 38,2 Prozent erzielt. Die Gebühren der Bitcoin-Blockchain stiegen durch die nutzergenerierten Token in die Höhe. Laut Bitinfocharts erreichten die Netzwerkgebühren am 20. April einen Durchschnittswert von 128 US-Dollar. Mehr als 800.000 Nutzer verwendeten den Token-Standard bereits.
Laut Magic Eden verzeichnen seit gestern zwei Runes ein siebenstelliges Handelsvolumen. Aktueller Spitzenreiter ist demnach DOG•GO•TO•THE•MOON mit 6,15 Millionen US-Dollar, gefolgt von RSIC•GENESIS•RUNE mit 1,3 Millionen US-Dollar.
Kurz nach der Veröffentlichung des Protokolls am 20. April setzte sich zunächst SATOSHI•NAKAMOTO durch. Dieser Token belegt gemessen am Handelsvolumen aktuell nur noch den dritten Rang.
Verschiedene Krypto-Börsen und Krypto-Marktplätze bieten Runes inzwischen zum Handel an. Runes erlaubt Nutzern die eigenhändige Erstellung von Token auf Bitcoin. Einen tieferen Sinn haben die Token nicht. Stattdessen sollen sie Memecoins erstmals zu Bitcoin bringen.
Warum Runes Kritik erhalten
Dass Memecoins nun auch auf Bitcoin erhältlich sind, sorgt unter einigen Idealisten für Ablehnung. Das Fehlen eines tieferen Zwecks mache die Token demnach illegitim sowie schlicht und ergreifend sinnlos.
Dennoch hinterlassen Runes ihre Spuren auf der Bitcoin-Blockchain. Laut Kritikern blähen sie diese unnötig auf. Zudem sprechen sich einige Nutzer gegen die Funktionsweise der Token aus.
Runes werden genau wie Ordinals über eine Funktion namens OP_return definiert. Dort schreibt das Protokoll Daten nieder, um die Token zu kennzeichnen. Bitcoin-Entwickler Luke Dashjr bezeichnete diese Vorgehensweise schon 2023 als missbräuchlich. Wie der Name der Funktion bereits verrät, wurde OP_Return ursprünglich genutzt, um ungültige Transaktionen an ihren Startpunkt zurückzusenden.
Blockchair-Entwickler Nikita Zhavoronkov glaubt, dass Runes die eigentliche Aufgabe des Bitcoin verfremden – nämlich die, als Elektronisches Bargeldsystem zu fungieren. Die neuesten Entwicklungen gefallen dem Programmierer gar nicht.
»Bitcoin hat völlig aufgehört, ein elektronisches Bargeldsystem zu sein: es verarbeitet gerade einmal 0,5 Transaktionen pro Sekunde, und die Leute zahlen 100 US-Dollar oder noch mehr dafür.«
Dazu veröffentlichte Zhavoronkov ein Bild, das die Ausmaße der Runes zeigt. Die deutliche Mehrheit der dort dargestellten Transaktionen zeigt Runes, während gewöhnliche BTC-Sendungen ins Abseits geraten.
Zhavoronkov kritisiert damit auch die Tatsache, dass gewöhnliche Transaktionen unattraktiver werden, wenn ihre Kosten durch einen Wahn in die Höhe getrieben werden.