Es ist (fast) der höchste Stand seit dem Terra/LUNA-Crash im Mai 2022: Bitcoin ist wieder zurück bei 30.000 Dollar und hat damit die Verluste, die sich durch den FTX-Kollaps und dann durch die SEC-Klagen gegen Binance und Coinbase ergaben, wieder wettgemacht. Innerhalb der vergangenen 7 Tage hat BTC mehr als 17 Prozent zugelegt und liegt stattliche 42 Prozent über dem Wert vor einem Jahr. Für jene, die in diesem Krypto-Winter kauften, kann das stattliche Gewinne bedeuten.
Neben dem wieder gestiegenen Preis ist eines bemerkenswert: Der Marktanteil von Bitcoin am gesamten Krypto-Markt ist wieder deutlich gestiegen, und zwar auf fast 50 Prozent (aktuell 49,8%). Einen Marktanteil von 50% hatte Bitcoin zuletzt im Mai 2021. Damals schlug der zweite große Krypto-Hype voll ein und hat viele Altcoins – Ethereum, Dogecoin, Solana usw. – auf neue Höhen getrieben. Das kostete BTC Marktanteile, und Krypto-Börsen florierten durch intensiven Altcoin-Handel.
Doch der Spieß hat sich nun umgedreht. Denn die SEC-Klagen gegen Binance und Coinbase stellen nicht nur deren Geschäftsmodelle in Frage, sondern auch den Status von dutzenden, wenn nicht sogar tausenden Krypto-Assets. Die SEC sieht Cardano (ADA), Solana (SOL), Polygon (MATIC), Filecoin (FIL) und dutzende weitere Tokens als Wertpapiere an. Geht das so durch, dann wären diese Tokens illegal am US-Markt unterwegs, mit verheerenden Folgen für jene Startups und Projekte, die sie herausgegeben haben.
„Dominanz von Bitcoin wird weiter wachsen“
Krypto-Händler wie Robinhood oder eToro haben bereits reagiert und einige Token aus dem Angebot genommen – aus Angst, von der SEC belangt zu werden, weil man nicht registrierte Wertpapiere gehandelt haben könnte. Zwar haben ADA, SOL, MATIC und viele andere Altcoins nach dem Schock der SEC-Klagen wieder zugelegt, doch nicht so stark wie BTC selbst. Das zeigt, dass Bitcoin derzeit als sicherer Hafen wahrgenommen wird, in den man wieder mehr Werte anlegen möchte. Der Marktanteil von BTC war seit zwei Jahren nicht mehr so hoch wie heute.
Bitcoin erscheint aus heutiger Sicht regulatorisch sicher. SEC-Chef Gary Gensler sagte in der jüngeren Vergangenheit bereits: „Alle Token außer Bitcoin sind Wertpapiere“. BTC wird auch von der SEC als eine Art digitaler Rohstoff angesehen, der auf einem wirklich dezentralen Netzwerk basiert. Bei Cardano, Solana oder Polygon hingegen ist die mächtige US-Behörde eher der Ansicht, dass es sich um Startups handelt, die Shares als Tokens an Investor:innen verkauft haben.
Bei Bitcoin-Unterstützer:innen wie Michael Saylor kommen die Entwicklungen der letzten Wochen gut an. „Regulatorische Klarheit wird die Akzeptanz von #Bitcoin vorantreiben, indem sie die Verwirrung und Angst beseitigt, die institutionelle Investoren bisher zurückgehalten hat. Die Dominanz von Bitcoin wird weiter wachsen, da die Krypto-Industrie um BTC herum rationalisiert und zum Mainstream wird“, twitterte Saylor kürzlich.