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Krypto-Winter drückt auf die Bilanz der Bitcoin Suisse

source-logo  cvj.ch 14 Juni 2023 08:30, UTC

Das herausfordernde Jahr für die Krypto-Märkte hinterliess Spuren im Crypto Valley, wie die letztjährigen Geschäftszahlen der Zuger Krypto-Bank Bitcoin Suisse enthüllen. Einige Wechsel im Verwaltungsrat sowie eine Verlagerung des Geschäftsfokus sollten eine Renaissance der Pionierin begünstigen.

Bitcoin Suisse meldete für 2022 einen operativen Umsatz von 37 Millionen Franken gegenüber 84 Millionen im ausserordentlich starken Jahr 2021. Unter dem Strich resultierte laut CEO Dirk Klee im Vorjahr ein bereinigter Betriebsverlust von 24 Millionen CHF. Grund waren dezent tiefere Einnahmen über den Krypto-Handel - nicht zuletzt auf die schwachen Volumina des vergangenen Jahres zurückzuführen - sowie ein Verlust von 23 Mio. CHF durch Eigenbestände in der Form von Kryptowährungen. Die Bilanz des Unternehmens geriet bereits gestern über Inside Paradeplatz an die Öffentlichkeit.

Ausbau der Bankentätigkeiten

Das bereits eine Dekade alte Unternehmen möchte sich angesichts der hohen Volatilität der Krypto-Märkte jetzt verstärkt auf "wiederkehrende Erträge" konzentrieren. Aktuell ergibt sich der Grossteil der Umsätze von Bitcoin Suisse durch den Handelsbereich. Durch einen höheren Fokus auf traditionelle Bankdienstleistungen wie Krypto-Vermögensverwaltung und -Anlageberatung sollte sich die Abhängigkeit von Marktturbulenzen verringern. Auch seien Pläne vorhanden, in die Schlüsselbereiche EU, Grossbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate zu expandieren.

Voraussetzung für einige dieser Tätigkeiten bleibt die Schweizer Banklizenz. Bereits im Juli 2019 reichte das Urgestein des Crypto Valley bei der FINMA ein Gesuch ein. Anders als bei den Konkurrenten Sygnum und SEBA kam es allerdings nie zu einer Genehmigung. Im März 2021 zog Bitcoin Suisse ihren Antrag zurück, wie CVJ.CH berichtete. Den zweiten Anlauf bereitet die Krypto-Bank jedoch seit geraumer Zeit vor, wie CEO Klee weiter erklärte. Ein Datum dafür ist bisher nicht bekannt.

Strategische Veränderungen im Verwaltungsrat

Die Nomination zwei neuer Mitglieder des Verwaltungsrats sollten die Umstrukturierung der Bitcoin Suisse nun unterstützen. An der kommenden Generalversammlung Ende Juni werde die Krypto-Pionierin den ehemaligen deutschen Spitzenpolitiker Philipp Rösler und den Bankier Marco Menotti als neue Verwaltungsratsmitglieder vorschlagen. Der Unternehmer und Bitcoin Suisse Investor Roger Studer hingegen wird sich nach seiner dreijährigen Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat stellen. Kombiniert mit einer Reduzierung der Arbeitskräfte um rund 25% auf 220 Vollzeitstellen sollte die Krypto-Boutique nun gut auf eine Umkehrung der Krypto-Märkte vorbereitet sein, so Klee.

"Es ist ja auffallend, dass der Bitcoin in den vergangenen Monaten im Vergleich mit dem Aktien- oder Obligationenmarkt deutlich weniger volatil war. Ich glaube, dass sich der Markt auf dem jetzigen Niveau stabilisieren kann und dann auch wieder steigt." - Bitcoin Suisse CEO Dirk Klee

cvj.ch